MARGARETE ZIEGLER-RASCHDORF

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Vertreibungen und Deportation ächten – Völkerverständigung fördern

Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf bei Zentralem Tag der Heimat in Berlin

Am letzten August-Wochenende fand der traditionelle Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen, BdV, in Berlin statt. Hessens Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, nahm für die Hessische Landesregierung daran teil.

Prof. Dr. Bernd Fabritius MdB, Präsident des Bundes der Vertriebenen und gleichzeitig Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, eröffnete in der Urania Berlin den zentralen Tag der Heimat des BdV, der dieses Jahr unter dem Motto stand: „Vertreibungen und Deportation ächten – Völkerverständigung fördern“. In seiner Ansprache ging Prof. Dr. Bernd Fabritius darauf ein, dass der diesjährige Tag der Heimat am 80. Jahrestag des sogenannten Deportationserlasses, auch als „Stalin-Erlass“ bekannt, stattfindet. Als Folge dieses Erlasses trugen die Aussiedler und Spätaussiedler die schwere Bürde, in ihrer Heimat als Deutsche in einem deutschfeindlichen Regime zu leben. Der Zweite Weltkrieg war 1945 zwar zu Ende, nicht aber die fortgesetzten Repressionen. Das diesjährige Leitwort zum Tag der Heimat greife daher auch zwei der menschenrechtlichen und verständigungspolitischen Forderungen des BdV auf: Jeder Mensch müsse in seiner Heimat dauerhafte Lebensperspektiven vorfinden können. Zudem müsse eine kodifizierte Verankerung des weltweiten Vertreibungsverbotes und damit eine Sanktionierbarkeit von Vertreibungen erreicht werden.

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder hielt in diesem Jahr die Festansprache und ging unter anderem darauf ein, dass abseits von wuchtigen Zahlen wie 15 Millionen Heimatvertriebene häufig die konkreten Schilderungen von Einzelschicksalen viel mehr beeindrucken und das Leid der Heimatvertriebenen verdeutlichen könnten. Gleichzeitig lobte er die Fähigkeit der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler, dass sie gelernt hätten, die neue Heimat zu lieben, ohne die alte Heimat zu vergessen. Söder hob hervor, dass in den Landsmannschaften und Verbänden so viel ehrenamtliches Engagement stecke, welches auch weiterhin finanziell gefördert werden müsse und es müsse das Ziel der Regierung sein, ehrenamtliches Engagement insgesamt zu stärken. Er betonte, dass der Tag der Heimat des BdV eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstelle und auch heute noch die Heimatvertriebenen als Vorbilder dienen könnten. Denn sie hätten nicht auf Rache und Vergeltung gesetzt, sondern auf Vergebung und Zusammenarbeit. Dies sei eine unglaubliche Leistung, die bereits 1950 in der Charta der Heimatvertriebenen ihren Ausdruck gefunden habe und eigentlich den Friedensnobelpreis verdient habe.

„80 Jahre nach der Deportation der Russlanddeutschen aus ihren angestammten Gebieten und rund 75 Jahre nach der Vertreibung der Deutschen aus den früheren Ostgebieten des Deutschen Reiches, ist es weiterhin wichtig, an die Schicksale dieser Menschen zu erinnern und sie der gesamten deutschen Bevölkerung ins Bewusstsein zu rufen. Dazu trägt dieser alljährliche Tag der Heimat bei und er macht bewusst, dass Vertreibung und Deportation Teil der gesamtdeutschen Geschichte sind. Gleichzeitig bietet er Gelegenheit zum Austausch und zur Reflexion und schafft sowohl für die Heimatvertriebenen, als auch für die Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler ein Zusammengehörigkeitsgefühl“, so Margarete Ziegler-Raschdorf. Im Anschluss an den Festakt legte Hessens Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler am zentralen Mahnmal der deutschen Heimatvertriebenen, der „Ewigen Flamme“ am Theodor-Heuß-Platz, für das Land Hessen einen Kranz nieder.

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