Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Start der neuen Realbrandausbildung für 8.000 Einsatzkräfte

Innenstaatssekretär Stefan Sauer hat dem Kreis Groß-Gerau zum Start der hessenweiten Realbrandausbildung eine mobile Brandsimulationsanlage zu Ausbildungszwecken übergeben und einer anschließenden Übung von Einsatzkräften in der neuen Anlage beigewohnt.

Die neusten Standards entsprechende Anlage wird von Mai 2023 bis September 2024 in allen hessischen Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten für eine Woche zur Realbrandausbildung von rund 8.000 hessischen Feuerwehrangehörigen zur Verfügung gestellt. Hierfür investiert die Hessische Landesregierung mehr als 700.000 Euro.

„Als Hessische Landesregierung investieren wir mit Rekordmitteln gezielt in eine bestmögliche Ausstattung und moderne Feuerwehrhäuser für unsere Feuerwehren. Eine moderne Ausstattung ist allerdings nur so viel Wert, wie die Ausbildung der ehrenamtlichen Frauen und Männer, die dazu bereit sind, ihren Mitmenschen unverzüglich in Not zur Hilfe zu kommen. Jene, die sich für uns alle in gefahrenträchtige Situationen begeben, gilt es bestmöglich für den Ernstfall vorzubereiten. Deshalb investieren wir Jahr für Jahr in Hessen alleine mehr als 16 Millionen Euro in den Ausbildungsbereich und unterstützen damit gezielt unsere hessischen Kommunen bei der zeitgemäßen Aus- und Fortbildung der Kameradinnen und Kameraden. Mit der mobilen Brandschutzanlage greift das Land Hessen den Landkreisen und kreisfreien Städten bei der flächendeckenden, praktischen Atemschutzausbildung unter die Arme. Dabei gehen wir neue Wege, die mit erheblichen Verbesserungen verbunden sind. So entfällt mit der E-Learning-Vorbereitung durch die Hessische Landesfeuerwehrschule der Ausbildungsaufwand für die Feuerwehren vor Ort. Gleichzeitig bringt die digitale Theorieausbildung einen Flexibilitätsgewinn für die Auszubildenden. Außerdem ist die nun zur Verfügung gestellte Brandübungsanlage größer, wodurch eine noch realistischere Ausbildung möglich ist. Mit der Kombination aus theoretischen Lerneinheiten und einer einsatznahen Realbrandausbildung werden die hessischen Feuerwehren bestmöglich auf ihre Einsätze vorbereitet und ein einheitliches Ausbildungsniveau erreicht. Den 8.000 Atemschutzgeräteträgerinnen und -trägern wünsche ich eine erfolgreiche Ausbildung und, dass sie allzeit wohlbehalten aus ihren Einsätzen zurückkommen“, so Staatssekretär Stefan Sauer in Groß-Gerau.

Hintergrund zur hessenweiten Realbrandausbildung 2023/2024

Die letzte Realbrandausbildung für die Atemschutzgeräteträger in Hessen fand in den Jahren 2014 und 2015 statt. Die Firma Dräger hat den Zuschlag zur Durchführung der hessenweiten Realbrandausbildung, die zwischen Mai 2023 und September 2023 sowie zwischen April 2024 und September 2024 stattfindet, erhalten. Pro Woche können rund 300 Feuerwehrleute das Übungsangebot an ihrem Standort in Hessen wahrnehmen. Insgesamt ist geplant, dass rund 8.000 hessische Atemschutzgeräteträgerinnen und -geräteträger die Realbrandausbildung 2023/2024 absolvieren. Vor Ort wird die Realbrandausbildung in Zusammenarbeit mit der Firma Dräger und den Kreisausbildern „Atemschutz“ des jeweiligen Landkreises bzw. der kreisfeien Stadt/Sonderstatusstadt durchgeführt.

Hintergrund zur Brandsimulationsanlage und dem E-Learning-Modul

Die bewährte, mobile Brandsimulationsanlage wird in der Realbrandausbildung 2023/2024 erstmals durch zwei zusätzliche 20-Fuß-Container ergänzt, die im Inneren einen weiteren großen Übungsraum bilden. Die Trainingsteilnehmer können so mit der Erweiterung der Anlage neben der Vorgehensweise als Angriffstrupp im Innenangriff zusätzlich die Übungsschwerpunkte „Orientierung und Menschenrettung“ gezielt üben. Insgesamt umfasst die neue Trainingsfläche vier Räume mit etwa 55 Quadratmetern.

Zur theoretischen Vorbereitung der Atemschutzgeräteträgerinnen und -geräteträger steht ein E-Learning-Modul „Realbrandausbildung“ in der Lernwelt der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) zur Verfügung. In diesem werden die Inhalte der beiden Lehrunterlagen „Hohlstrahlrohr“ und „Atemschutzeinsatz“ vermittelt. Um eine effektive Nutzung der Brandübungsanlage sicherstellen zu können, soll dieses Lernmodul durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vorfeld absolviert werden.

Rekordmittel für den Brandschutz

Um für optimale Bedingungen der Brand- und Katastrophenschützer zu sorgen, hat die Hessische Landesregierung in den letzten Jahren die Mittel der Brandschutzförderung zur Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen, der Modernisierung von Infrastruktur und der Unterstützung der Kommunen in den Bereichen Ausbildung sowie Ehrenamtsförderung sukzessive aufgestockt. Im laufenden Jahr 2023 wurde die Garantiesumme um drei auf 46 Millionen Euro erhöht. 2024 steigt die Garantiesumme auf den Rekordwert von 47 Millionen Euro. So können seit 2018 mehr als 90 Prozent aller eingegangenen Anträge aus hessischen Kommunen finanziell unterstützt werden.