KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden. Ziel des Programms ist es, die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln. Dabei soll Bestehendes auf den Prüfstand gestellt und eine detaillierte Maßnahmenliste erstellt werden, wie die Sicherheit vor Ort weiter verbessert werden kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention. Von grundlegender Bedeutung ist, dass alle Partner, die Aufgaben im Bereich der Sicherheit wahrnehmen, sowie die Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch geholt werden.
Programm
KOMPASS ist hessenweites Erfolgsmodell
KOMPASS
Das bundesweit erste Programm startete zunächst in vier Modellkommunen. Dort wurden passgenaue Sicherheitskonzepte durch die beteiligten Sicherheitspartner Kommune, Polizei, Bürger und weitere gesellschaftliche Akteure erarbeitet und gemeinsam umgesetzt. Nach der Pilotphase erfolgte im Mai 2018 die hessenweite Ausflächung.
„Wir haben KOMPASS auch deshalb entwickelt, damit sich Kommunen in dem umfangreichen Angebot an Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen der Polizei zurechtfinden und daraus die für ihre Bedürfnisse passenden Lösungen nutzen können. So bieten wir der kommunalen Familie mit KOMPASS Orientierung in allen Fragen der Sicherheit“, sagte der damalige Innenminister Peter Beuth.
Durch das Hessische Innenministerium wurden den Polizeipräsidien für KOMPASS jeweils Expertenstellen zugewiesen, um so den Bereich der Prävention weiter zu stärken. Diesen polizeilichen KOMPASS-Beraterinnen und KOMPASS-Beratern kommt eine zentrale Rolle zu. Sie stehen im ständigen Dialog mit den zuständigen kommunalen KOMPASS-Ansprechpartnerinnen und KOMPASS-Ansprechpartnern der jeweiligen KOMPASS-Kommune. Um die jeweils zielführenden Präventionsmaßnahmen auswählen zu können, wird die Bevölkerung der jeweiligen Stadt oder Gemeinde nach ihrem Empfinden zur Kriminalität in ihrer Wohngegend befragt.
Orientiert an einer festgelegten Prozessstruktur, erfolgt die gemeinsame Erstellung einer detaillierten Sicherheitsanalyse für die jeweilige Stadt oder Gemeinde, die Erarbeitung und Abstimmung von passgenauen Maßnahmen bis hin zur Umsetzung des angestrebten Sicherheitskonzepts.
Unterstützt werden die KOMPASS-Beraterinnen und KOMPASS-Berater durch die Zentralstelle urbane Sicherheit (ZuS) beim Hessischen Landeskriminalamt.
Großes Interesse der Kommunen – Dank der Fortentwicklungen
KOMPASS erfreut sich großem kommunalem Interesse. Mittlerweile nehmen mehr als 155 Städte und Gemeinden von 421 hessischen Kommunen an dem Landesprogramm teil.
Die Sicherheitsinitiative wird ständig weiterentwickelt. So haben kleinere Kommunen (in der Regel bis 10.000 Einwohner), die zunächst einmal ihre Sicherheitsbedarfe ausloten möchten, die Möglichkeit als KOMPASSpartner der KOMPASS-Familie beizutreten. Kommunen, die gerne an KOMPASS teilnehmen möchten, dies aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht können (z.B. aufgrund der ländlichen Strukturen, fehlender personeller Ressourcen, Größe der Verwaltung, etc.) haben die Möglichkeit, sich mit Nachbarkommunen zu einer gemeinsamen KOMPASSregion zusammenzuschließen, um so von der Initiative zu profitieren.
Neben der Ausweitung auf weitere Kommunen wurde zur Optimierung und Weiterentwicklung von KOMPASS der neue Baustein KOMPASSbahnhof auf den Weg gebracht.
Hierzu wurden sechs Pilotkommunen -bzw. deren Bahnhöfe (Rüsselsheim, Hofgeismar, Fulda, Hofheim, Maintal und Neustadt) ausgewählt. Im Pilot werden neben kommunalen Entscheidungsträgern und der jeweils zuständigen hessischen Polizei auch die Deutsche Bahn AG und die Bundespolizei vertraglich zusammengebracht. Hintergrund sind die Ergebnisse der Bürgerbefragungen zum Sicherheitsempfinden im Rahmen der Sicherheitsinitiative KOMPASS, die regelmäßig gezeigt haben, dass Bahnhöfe und ihr näheres Umfeld von den Bürgerinnen und Bürgern in besonderem Maße als „unsichere Orte“ / „Angsträume“ wahrgenommen werden. Vermüllung und Verwahrlosung, fehlende Beleuchtung und schlechte Einsehbarkeit sowie auffällige – zuweilen auch pöbelnde – Personengruppen oder Vandalismus werden hier regelmäßig genannt. Nach einer Evaluation soll dieser Baustein dann allen KOMPASS-Kommunen mit Bahnhöfen und unmittelbar angrenzenden Busbahnhöfen zur Verfügung gestellt werden.
Die Kommune wird für ihr Engagement in der kommunalen Präventionsarbeit und damit für ein mehr an Sicherheit und ein höheres Sicherheitsgefühl für ihre Bürgerinnen und Bürger auszeichnet.
Die Auszeichnung findet mit der Verleihung eines KOMPASS-Sicherheitssiegels statt, das bereits mehr als 35 KOMPASS-Kommunen überreicht werden konnte.
Das Präventionsprogramm KOMPASS spielt auch bei dem Sofortprogramm „Innenstadtoffensive gegen Kriminalität‘ eine wichtige Rolle. Wir wollen unsere Innenstädte in Hessen noch sicherer machen und in den kommenden Wochen die Polizeipräsenz verstärken und vermehrt Razzien in Schwerpunkgebieten durchführen. Neben repressiven sollen auch präventive Maßnahmen intensiviert werden. Dazu gehört das Programm KOMPASS, die Schutzfrauen und Schutzmänner vor Ort sowie weitere zielgerichtete Präventionskampagnen“, so der Innenminister Prof. Dr. Poseck bei der Verleihung des KOMPASS-Sicherheitssiegels im Februar 2024 in Bad Vilbel.
KOMPASS steht u. a. auch für mehr Schutzleute vor Ort, Bürgersprechstunden und Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Prävention sowie eine Fortführung oder Initiierung von Präventionsräten.
Die wichtigen Erkenntnisse aus Bürgerbefragungen zum Sicherheitsgefühl in der Kommune bestimmen zudem auch die operative Polizeiarbeit mit. So besteht für die Bürgerinnen und Bürger auf digitalem Wege die Möglichkeit auch über das Sicherheitsportal den landesweiten Mängel- und Angstraummelder zu nutzen, um dort erkannte Mängel- und insbesondere Angsträume in ihrer Kommune mitzuteilen. Zusätzlich bietet die Webseite des Sicherheitsportals einen Überblick über die Dachmarke für die Präventionsarbeit der hessischen Polizei „Gemeinsam Sicher in Hessen“ (GSIH) und Informationen zu weiteren Meldemöglichkeiten wie HessenGegenHetze, Onlinewache Polizei Hessen und die Warn- und Informations-App hessenWARN.
Hier finden Sie nützliche Informationen zu den weiteren Sicherheitsinitiativen des Landes:
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Ansprechpartner
Ansprechpartner ist das Hessische Landeskriminalamt und in den Polizeipräsidien die Leiterinnen und Leiter der Sachgebiete Prävention sowie die jeweiligen KOMPASS-Beraterinnen und -berater:
Frau Winterfeld-Henkel, Frau Dr. Zenk
Tel.: 0611/83-14208 / -14207
E-Mail:
OE42-KOMPASS.hlka@polizei.hessen.de
Herr Sachs, Frau Köhler, Herr Stenger
Tel.: 069/8098-2400 / -2413 / -2412
E-Mail:
kompass.ppsoh@polizei.hessen.de
Frau Lezius, Frau Stierhof, Frau Sperling
Tel.: 0611/345-1600 / -1628 / -1629
E-Mail:
kompass.ppwh@polizei.hessen.de
Herr Lingner, Frau Stahl, Herr Skrzipek
Tel.: 0561/910-1030 / -1049 / -1048
E-Mail:
kompass.ppnh@polizei.hessen.de
Frau Noll, Herr Veenker
Tel.: 0661/105 2040/ -2049
E-Mail:
kompass.ppoh@polizei.hessen.de
Herr Karo, Herr Marx, Herr Weller
Tel.: 0641/7006-2940 / -2944 / -2945
E-Mail:
kompass.ppmh@polizei.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster
Frau Wileschek, Frau von Hammel, Frau Noll, Herr Heisel
Tel.: 06151/969-40400 -40441/ -40401/ -40443
E-Mail:
kompass.ppsh@polizei.hessen.de
Frau Omlor, Frau Günthner, Herr Driebold
Tel.: 069/755-34000 / -34410 / -34411
E-Mail:
kompass.ppffm@polizei.hessen.de