Vater sitzt mit Baby vor dem Laptop und lachen

Familienfreundlicher Arbeitgeber/Hochschule

Das Hessische Innenministerium bietet allen hessischen Dienststellen und Hochschulen eine Zertifizierung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf an. Sie können sich für das Gütesiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber/Hochschule Land Hessen bewerben.

  • leichtere Mitarbeitergewinnung in Zeiten des „demografischer Wandels“
  • höhere Mitarbeiterzufriedenheit, dadurch gesteigerte Produktivität
  • geringere Fluktuation, Halten der Besten
  • verbesserte Innovationsfähigkeit
  • Schnellere Rückkehr aus der Elternzeit
  • weniger Fehlzeiten
  • Ausgewogene Balance zwischen Familie und Beruf

  • Sie bewerben sich bei der Geschäftsstelle Gütesiegel im Hessischen Innenministerium, gerne per Mail.
  • In einem Workshop erarbeiten Sie gemeinsam mit dem Gütesiegel-Team die Ziele und Aktivitäten, die individuell für Ihre Dienststelle relevant sind.
  • Inhaltlich arbeiten wir mit den vier Themenbereichen Kultur und Führung – Arbeitszeit/-ort – Information – Angebote für Beschäftigte.
  • Für Hochschulen gibt es die Möglichkeit das Gütesiegel Familienfreundliche Hochschule zu erhalten. Hierbei findet für die Studierenden ein zweiter Workshop mit den zusätzlichen Themenbereichen Studienkultur – Studien- und Prüfungsorganisation – Information, Kommunikation und Beratung – Angebote für Studierende statt.
  • Sie entwickeln im Anschluss des/der Workshops ihre individuelle Zielvereinbarung mit konkreten Zielen und Aktivitäten.
  • Nach Annahme und Prüfung ihrer Zielvereinbarung durch die Geschäftsstelle verleihen wir Ihnen das Gütesiegel in repräsentativem Rahmen.
  • Der Zertifizierungszeitraum von zwei oder vier Jahren ist abhängig davon, ob es sich um eine erste Zertifizierung oder eine weitere Zertifizierung handelt.
  • Die Verleihung findet i.d.R. einmal jährlich im April statt.

Themenbereiche

Spitzenführung und Vorgesetzte, die ihren Beschäftigten Verständnis und Vertrauen für deren familiäre Verpflichtungen entgegenbringen und entsprechende organisatorische Rahmenbedingungen schaffen, können umgekehrt mit hoher Loyalität und Einsatzbereitschaft rechnen.

Führungskräften kommt bei der Umsetzung von Beruf und Familie eine besondere Verantwortung zu. Sie sind Vorbilder und gewährleisten durch die Schaffung eines wertschätzenden Arbeitsklimas und das Kennen der Belastungssituationen Ihrer Beschäftigten eine familienbewusste Führung. Regelmäßige verpflichtende Führungskräfteschulungen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehören zu einer familienfreundlichen Personalpolitik und geben Unterstützung in der Führungsrolle.

Gut zusammengesetzte Arbeitsgruppen und Teams leisten bei stetig wachsenden Anforderungen und Leistungserwartungen durch Einsatz nach individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten mehr. Über- aber auch Unterforderung sollen vermieden werden. Strukturierte Arbeitsabläufe geben Sicherheit und fördern Transparenz. Regelmäßige Besprechungen verbunden mit dem Festhalten von Ergebnissen und Vereinbarungen unterstützen alle Beteiligten.

Fort- und Weiterbildung ist die Grundlage für lebenslanges Lernen, abgestimmt auf die entsprechenden Aufgaben der Beschäftigten unabhängig von Beschäftigungsumfang und Betreuungssituation.

Vielleicht gibt es ja bereits flexible Arbeitszeitmodelle, oder einzelne Aufgaben können schon ortsunabhängig erfüllt werden? Vertrauen und klare Regeln sind eine gesunde Basis für gute Leistungen.

Flexible Arbeitszeiten mit täglicher Mindestarbeitszeit ermöglicht Arbeitszeitsouveränität für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das Mindestarbeitszeitmodell wirkt sich neben individuell vereinbarten Arbeitszeiten, positiv auf die besonderen Lebenssituationen von Beschäftigten, z.B. in einer Pflegesituation aus.

Bei der Planung und Durchführung von dienstlichen Terminen werden familiäre Verpflichtungen berücksichtigt.

Mobiles flexibles Arbeiten und Telearbeit erhöht den individuellen Gestaltungsfreiraum von Beschäftigten. Eine mögliche Erhöhung des Teilzeitanteils durch diese Arbeitsformen kann ein Gewinn für den Arbeitgeber sein. Die Möglichkeit von Home Office führt zu einer hohen Arbeitszufriedenheit, kann gesundheitsfördernd wirken und trägt damit zur Erhaltung der Leistungs- und Dienstfähigkeit bei. Für den Arbeitgeber ist eine ressourcensparende Raumplanung ein Vorteil.

Das ist von besonderer Bedeutung! Denn wer sich schlecht informiert fühlt, ist unzufrieden. Transparenz, Fairness und ein leichter Zugang zu allen verfügbaren Informationen ist zwischen Führungsebene und Beschäftigten sind entscheidend.

Durch die Benennung fachlicher Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner und familienfreundliche Strukturen als festen Bestandteil wird der benötigte Informationsfluss gewährleistet.

Alle Beschäftigten werden regelmäßig über Angebote informiert und erhalten Gelegenheit zur Vernetzung. Sinnvoll ist ein Konzept zur internen Kommunikation. Informationsbroschüren für neue Beschäftigte sind in vielen Dienststellen etabliert.

Das Führen des Gütesiegels auf Briefkopf, Veröffentlichungen und Homepage stellt die familienfreundliche Personalpolitik der Dienststelle auch nach außen dar. Im Bewerbungsverfahren empfiehlt es sich besonders auf die bestehenden Angebote hinzuweisen.

In einem regionalen ressort- und dienststellenübergreifenden Erfahrungsaustausch können vorhandene Erfahrungen, Wissen, Organisation und Ressourcen durch gemeinsamen Einsatz gebündelt werden und Vorteile für alle realisiert werden.

Folgende Kooperationsstandorte gibt es: Wiesbaden, Darmstadt, Kassel, Frankfurt, Offenbach, Fulda, Limburg-Weilburg, Gießen und Marburg.

Es muss nicht gleich eine Kinderkrippe sein! Eine familienfreundliche Dienststelle zeichnet sich dadurch aus, dass sie bedarfsgerecht Angebote für ihre Beschäftigten entwickelt. der Unterschiedlichkeit der Bedürfnisse muss berücksichtigt werden.

Das Mitbringen von Kindern in Betreuungsnotfällen zählt zu den bewährten Möglichkeiten. Dies ist einfach umzusetzen z.B. mit einem mobilen Spielcontainer.

Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder Ferienbetreuungsangebote können in Kooperation mit anderen Dienststellen vor Ort, den Kommunen oder mit anderen örtlichen Anbietern geprüft und realisiert werden.

Auch Notfallbetreuungsangebote lassen sich mit anderen Trägern im Verbund leichter realisieren. Es gibt bereits aus dieser Zusammenarbeit entstandene Angebote in Wiesbaden, Darmstadt, Kassel und Fulda.

Für alle Beschäftigten werden Angebote zur Gesundheitsprävention angeboten. z.B. gesundes Mittagessen, Rückenschule, Gesundheitstage oder ein Massageservice. Seit Februar 2020 ist das landesweite Behördliche Gesundheitsmanagementkonzept verpflichtend. Nun gilt es die Umsetzung anzugehen.

Alltagsentlastende Dienste, wie z.B. Wasch- und Bügelservice nutzten auch Kolleginnen und Kollegen, die nicht vereinbaren müssen. Gerade Berufsgruppen, die täglich Uniform tragen, profitieren von der Organisation eines solchen Angebots.

Gerne entwickeln wir mit Ihrer Unterstützung weitere Ideen für eine ausgewogene Work-Life-Balance!

Bild der Empfänger des Siegels

Gütesiegelverleihung 2023

Mit dem Gütesiegel werden Dienststellen, die sich in besonderer Weise mit den Themen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf befassen wollen, ausgezeichnet.
Mit diesem Personalmanagementinstrument, das gezielt für die Bedürfnisse des öffentlichen Dienstes entwickelt wurde, soll eine familienfreundliche Personal- und Organisationspolitik in allen Dienststellen umgesetzt werden.

Bereits seit 2004 ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fester Bestandteil der Personalentwicklung. In der Folge entwickelte das Hessische Innenministerium das Gütesiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber Land Hessen, das seit 2014 jährlich an sich bewerbende Dienststellen und Hochschulen verliehen wird. Seit 2022 können auch hessische Kommunen das Gütesiegel erhalten.

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