Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Online-Informationsveranstaltung „Hochwasser und Starkregenereignisse“ durchgeführt

Das Hessische Innenministerium hat als oberste Katastrophenschutzbehörde mit Unterstützung des Hessischen Umweltministeriums und des Deutschen Wetterdienstes eine weitere Informationsveranstaltung für kommunale Verantwortungsträger zum Thema „Katastrophenschutz: Hochwasser und Starkregenereignisse“ durchgeführt.

Im Rückblick auf die verheerenden Unwetterereignisse in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 betonte Staatssekretär Stefan Sauer, dass die Katastrophe verdeutlicht habe, dass sich alle Verwaltungsebenen so gut wie möglich auf vergleichbare Ereignisse vorbereiten müssen.

„Wir haben in diesem Jahr eine Unwetterkatastrophe historischen Ausmaßes erleben müssen, die in ihrer Zerstörungskraft beispiellos in der jüngeren Geschichte unseres Landes war. Wir werden uns in den kommenden Jahren auf eine weitere Zunahme dieser Extremwetterlagen mit Starkregen- und Hochwasserereignissen einstellen müssen. In dem Wissen, dass wir diese Ereignisse auch in Hessen niemals gänzlich verhindern können, müssen sich jetzt alle Verwaltungsebenen bestmöglich auf den Umgang mit solchen Szenarien vorbereiten. Dabei kommt es insbesondere auf die Mitwirkung unserer hessischen Städte und Gemeinden an. Schließlich wissen die Verantwortungsträger in unseren Kommunen am ehesten, ob und an welchen Stellen mögliche Hochwasserrisiken bestehen. Das Land bietet der kommunalen Familie hierfür ein umfangreiches Portfolio an Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten“, sagte Staatssekretär Stefan Sauer im Rahmen der Online-Veranstaltung.

Das Land Hessen informiert seit November Landräte, Bürgermeister und Kommunalvertreter in Hessen über die Arbeit des Deutschen Wetterdienstes, die Themen Warnmedien und die Warnung der Bevölkerung, Hochwasservorsorge und Bereitstellung von Hochwasserinformationen, Starkregen und mögliche Vorsorgemaßnahmen sowie Zuständigkeiten und Fähigkeiten im Katastrophenschutz. Die Termine in Darmstadt und Wetzlar haben bereits in den vergangenen Wochen in Präsenz stattgefunden. Aufgrund der pandemischen Lage wurde die für Wiesbaden geplante Informationsveranstaltung online durchgeführt. Die abschließende Veranstaltung ist für den 16. Dezember 2021 vorgesehen.

Katastrophenschutz in Hessen gestärkt

Um die Bürgerinnen und Bürger in Hessen bestmöglich vor den Auswirkungen von Unwetterkatastrophen zu schützen, hat das Land den Katastrophenschutz in Hessen im Rahmen einer Ausstattungsoffensive seit dem Jahr 2008 vollumfänglich gestärkt. Mehr als 70 Millionen Euro wurden in diesem Zeitraum in den hessischen Katastrophenschutz investiert und dabei die Anzahl der verfügbaren Landesfahrzeuge von ursprünglich 278 auf über 700 mehr als verdoppelt. Insbesondere für den Bereich Hochwasserschutz wurde die Ausstattung in den vergangenen Jahren modernisiert. Zuletzt wurden 26 Gerätewagen „Hochwasserschutz Logistik“, zehn Rettungsboote, fünf Abrollbehälter zur Löschwasserversorgung und zwei Abrollbehälter mit Sandsäcken beschafft. Darüber hinaus hält das Land in seinem Katastrophenschutzlager in Wetzlar rund 1,5 Millionen Sandsäcke sowie mobile Wasserrückhaltesysteme für den Katastrophenfall vor.

„Die beste Vorbereitung und Ausstattung ist ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz und unseren Feuerwehren nutzlos. Ohne sie wäre ein flächendeckender Schutz der Bevölkerung nicht möglich. Damit das Ehrenamt im Katastrophenschutz trotz steigender Anforderungen im Beruf und knapper werdender Freizeit erhalten bleibt, braucht es Rückendeckung, Respekt, Verständnis und Unterstützung. Die Hessische Landesregierung drückt ihre Wertschätzung für die Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz auf vielfältigste Art und Weise und über eine Fülle von Maßnahmen aus. Heute verfügt unser Katastrophenschutz über die umfangreichste und modernste Ausstattung aller Zeiten“, so der Staatssekretär.

Hintergrund

Die Sicherung des Katastrophenschutzes in Hessen wird fast ausschließlich von ehrenamtlich tätigen Personen wahrgenommen. 23.000 Helferinnen und Helfer in mehr als 680 Einheiten sowie über 3.300 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sind zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger aktiv. Sie leisten auch unterhalb der Katastrophenschwelle einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung des integrierten Hilfeleistungssystems im Land.

Die Informationen, die im Rahmen der Veranstaltungen vermittelt wurden und werden, sind gebündelt im Bereich „Katastrophenschutz“ auf der Seite feuerwehr.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster abrufbar.