Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Höchste Auszeichnung für Spitzensportler, Teams, Trainer und Ehrenamtliche verliehen

Erneut zeichnete das Land Hessen die besten und engagiertesten Vertreterinnen und Vertreter aus dem Leistungs- und Breitensport mit der Sportplakette des Landes Hessen aus.

Die höchste Auszeichnung des Landes im Bereich des Sports wurde von Sportminister Peter Beuth gemeinsam mit Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbundes Hessen, sowie Mark Behrend, Präsident von Special Olympics Hessen, an insgesamt 20 Preisträger in den Kategorien Aktive, Trainer und Ehrenamtliche verliehen. Zu den Ausgezeichneten zählten in diesem Jahr unter anderem Chloé Lucy Beloin (Hockey), Sabrina Blasius (Schwimmen) und Annika Meissner (Leichtahtletik), welche bei den Special Olympics Weltspielen in Berlin zwei Mal Gold und ein Mal Silber geholt haben.

Herausragende Aktive, Trainer und Ehrenamtliche geehrt

„Wir ehren heute erneut herausragende hessische Sportlerinnen und Sportler für ihre Erfolge und ihre vorbildliche sportliche Haltung. Dabei zeigen die heutigen Ehrungen die ganze Vielfalt des Sportlands Hessen. Von Hockey über Leichtathletik, Boccia, Tennis, Schießen, Handball, Karate, Aikido, Schwimmen, Radsport, Rudern, Fußball, Rhönrad bis hin zum Rollstuhlbasketball ist heute alles vertreten. Ganz besonders freut es mich heute Abend gleich mehrere hessische Medaillengewinner der Special Olympics World Games hier begrüßen und zusammen mit den weiteren Sportlern, Trainern und Ehrenamtlichen mit der Sportplakette auszeichnen zu dürfen“, so Sportminister Peter Beuth.

„Breiten- und Leistungssport sind ohneeinander undenkbar. Ehrenamtliche sind das Herz dieser lebendigen Verbindung. Mit unermüdlichem Einsatz und selbstlosem Engagement sorgen sie dafür, dass unser Sportsystem auf stabilen Grundpfeilern steht und junge Athletinnen und Athleten nicht nur zu erfolgreichen, sondern auch zu mündigen Sportlerinnen und Sportlern heranwachsen können. Dass die Hessische Sportplakette beides auszeichnet, ehrenamtliches Engagement und sportliche Höchstleistungen, ist deshalb folgerichtig,“ ergänzte Landessportbund-Präsidentin Juliane Kuhlmann. 

Zur Anerkennung sportlicher Leistungen und zur Würdigung besonderer Verdienste um den Sport in Hessen wurde die Sportplakette des Landes Hessen erstmals im Jahr 1970 gestiftet. Sie wird jährlich an Personen oder Mannschaften verliehen, die nach internationalen und nationalen Maßstäben sportliche Höchstleistungen erzielt haben und durch ihre sportliche Haltung Vorbild sind, sowie an Personen, die sich in langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in Vereinen und Verbänden um die Jugend- oder Breitenarbeit im Sport besonders verdient gemacht haben. Seit 2020 wird die Sportplakette des Landes zudem an Personen verliehen, die als Trainerin oder Trainer herausragende Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene erzielt haben und durch ihre sportliche Haltung als Vorbild wirken. Seit 2014 wurden inklusive des aktuellen Jahrgangs mit der Sportplakette insgesamt ausgezeichnet:

  • 90 Sportlerinnen und Sportler bzw. Mannschaften
  • 18 Trainerinnen und Trainer
  • 54 Ehrenamtliche

Zusätzlich wurde in diesem Jahr mit der Sportplakette in Gold eine neue Auszeichnung geschaffen, mit der Personen geehrt werden können, die sich durch ihr erfolgreiches und Beispiel gebendes Wirken in einzigartiger Form um den Sport in Hessen verdient gemacht haben. Zum ersten Mal wurde die Sportplakette in Gold an Dr. Rolf Müller verliehen, der sich zuletzt als langjähriger Präsident des Landessportbundes Hessen für den Sport in Hessen eingesetzt hat.

„Mit der erstmalig verliehenen Sportplakette in Gold des Landes Hessen ehren wir heute einen Mann, der wie kein Zweiter in den vergangenen Jahrzehnten den Sport in Hessen geprägt hat. In seinen 25 Jahren als Präsident hat er sich durch sein erfolgreiches und Beispiel gebendes Wirken in einzigartiger Form um den Sport in Hessen verdient gemacht, sei es bei der Strukturreform oder auch bei gesellschaftspolitischen Themen. Für diese Impulse und das langjährige Engagement erhält Rolf Müller heute die Sportplakette in Gold,“ sagte Sportminister Peter Beuth.

Folgende Preisträger wurden mit der Sportplakette des Landes Hessen 2023 ausgezeichnet:

  • Beloin, Chloé Lucy (Team Special Olympics Deutschland), Hockey
    Chloé Lucy Beloin hat bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin mit der deutschen Hockey-Mannschaft im Team-Mixed-Wettbewerb die Goldmedaille gewonnen.
  • Blasius, Sabrina (Team Special Olympics Deutschland), Schwimmen
    Sabrina Blasius ist als zweifache Medaillengewinnerin von den Special Olympics World Games 2023 zurückgekehrt: Neben ihrem Sieg im Schwimmen über 100 Lagen wurde sie mit der deutschen 4x50m Freistil-Staffel Dritte.
  • Meissner, Annika (Team Special Olympics Deutschland), Leichtathletik
    Annika Meissner hat bei den Special Olympic World Games sowohl im 5.000m Lauf als auch mit der deutschen 4x400m Staffel den zweiten Platz erreicht.
  • Pütz, Tim, Tennis
    Tim Pütz ist aktueller Grand-Slam-Sieger im Mixed-Wettbewerb bei den French Open im Tennis. Darüber hinaus hat er auf der World Tour zahlreiche Titel im Doppel und Mixed erkämpft.
  • Rach, Thorsten (Team Special Olympics Deutschland), Radsport
    Thorsten Rach hat sich bei den Special Olympic World Games im 10km Straßenrennen die Goldmedaille erlaufen.
  • Vennekamp, Doreen (SV Hubertus Hüttengesäß, SV Kriftel), Pistole
    Die Schützin Doreen Vennekamp ist aktuelle Weltmeisterin und mehrfache Europameisterin mit der Sportpistole und hält seit diesem Jahr auch den Weltrekord mit dieser Waffe.
  • Wachter, Sophie (SC Judocan Frankfurt), Karate
    Die Karateka Sophie Wachter ist achtfache Deutsche Meisterin. Mit dem deutschen Team ist sie 2014 Weltmeisterin und drei Mal Vizeeuropameisterin geworden.
  • Weiß, Nico und Wohlust, Nico (Team Special Olympics Deutschland), Handball
    Nico Weiß und Nico Wohlust waren Mitglied des deutschen Handball Unified Team, das sich bei den Special Olympics World Games die Bronzemedaille erspielt hat.
  • Zeidler, Oliver (Frankfurter Rudergemeinschaft Germania), Rudern
    Der Ruderer Oliver Zeidler ist amtierender Weltmeister im Einer. Darüber hinaus hat er zwei weitere Weltmeistertitel geholt und ist zweifacher Europameister in seiner Disziplin.
  • Boccia-Mannschaft (Team Special Olympics Deutschland: Bernhard, Manuel; Deiß, Matthias; Dietl, Andreas; Porzelle, Andreas), Boccia
    Alle vier Sportler haben als deutsche Boccia-Mannschaft die Goldmedaille bei den Special Olympic World Games gewonnen. Zudem haben sie weitere Medaillen im Doppel- und im Einzelwettbewerb errungen.

  • Deyhle, Michael (Eintracht Frankfurt), Hammerwurf
    Michael Deyle hat als langjähriger Bundestrainer im DLV für die Disziplin Hammerwurf mehrere Athleten zu internationalen Spitzenleistungen geführt, darunter Betty Heidler zum Weltmeistertitel 2007 und zur olympischen Silbermedaille bei den Spielen 2012.
  • Homeyer, Katja (TSV Taunusstein-Bleidenstadt), Rhönrad
    Unter der Leitung von Katja Homeyer haben unzählige Athletinnen und Athleten internationale Erfolge errungen und sind Weltmeister im Rhönradturnen geworden.
  • Karamitsos, Efthimios (SC Judokan Frankfurt), Karate
    Efthimios Karamitsos ist seit 1992 Bundestrainer des Deutschen Karate-Verbandes. Seine Athleten haben in dieser Zeit zahlreiche Welt- und Europameistertitel gewonnen und unzählige Deutsche Meistertitel nach Hessen geholt.
  • Staab, Monika (ehemals 1. FFC Frankfurt), Frauenfußball
    Monika Staab ist die Gründerin des Frauenfußball-Vereins 1. Frauen-Fußball-Club Frankfurt e.V. In der Doppelfunktion als Trainerin und Präsidentin führte sie die Mannschaft zu vier nationalen Meistertiteln, fünf nationalen Pokalsiegen und zum Gewinn der heutigen „UEFA Women’s Champions League“ im Jahr 2002.
  • Zeltinger, Nicolai (RSV Lahn-Dill), Rollstuhlbasketball
    Mit Nicolai Zeltinger als Trainer ist die Rollstuhl-Basketball-Mannschaft RSV Lahn-Dill zwischen 2007 und 2017 jeweils neun Mal Deutscher Meister und Pokalsieger geworden. Außerdem gewann sie drei Mal die Champions League und wurde Weltpokalsieger. Als Bundestrainer der Rollstuhl-Basketball-Nationalmannschaft kam er mehrfach unter die ersten drei Mannschaften bei der EM.

  • Fleischmann, Norbert (TV Diedenbergen), Behindertensport
    Norbert Fleischmann setzt sich seit vielen Jahren und Jahrzehnten für die Belange behinderter Menschen im Sport sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene ein.
  • Jennewein, Manfred (Aikido-Club Niedernhausen), Aikido
    Manfred Jennewein war 1977 Mitbegründer und 1. Vorsitzende des Aikido Verbandes Hessen. Seitdem arbeitet er in zahlreichen Funktionen auch auf Bundesebene am Erfolg des Aikido-Sports in Hessen und bundesweit mit.
  • Martin, Otmar (Schützenverein 1923 Ober-Breidenbach), Schützen
    Otmar Martin zeichnet im Schützenverband seit vielen Jahren für die Sportliche Leitung auf Bundes- wie auf Landesebene verantwortlich. Hinzu kommen diverse weitere Aufgaben bis hinunter zur regionalen und Vereinsebene.
  • Rektorschek, Hilde (Team Special Olympics Deutschland), Basketball
    Hilde Rektoschek setzt sich seit vielen Jahren u.a. im Präsidium von Special Olympics Hessen für die Belange geistig behinderter Sportler ein. Außerdem war sie als Betreuerin bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin.
  • Reuß, Stefan (Hessischer Fußall-Verband), Fußball
    Stefan Reuß war von 2000 bis 2022 Mitglied des Präsidiums und zwischen 2016 und 2022 auch Präsident des Hessischen Fußballverbands (HFV) und gleichzeitig Mitglied im Vorstand des DFB. Daneben hat er seine Expertise in verschiedene Fachkommissionen beim DFB und dem lsb h eingebracht.

  • Dr. Rolf Müller, Ehrenpräsident Landessportbund Hessen
    Der Deutsche Hochschulmeister im Schwimmen von 1969 hat wie kein Zweiter das Sportland Hessen geprägt und mitgestaltet: 1994 zum Vize Präsidenten des Landessportbundes Hessen gewählt, ist er bereits 1997 zu dessen Präsidenten bestimmt worden und hat dieses Amt 25 Jahre bis 2022 äußerst erfolgreich ausgeübt. Von 1993 bis 1998 war Dr. Rolf Müller Präsident des Hessischen Schwimmverbands. Zudem ist er an der Basis aktiv: seit 1963 zunächst als Vorstandsmitglied, ab dem Jahr 2000 bis heute dann als Vorsitzender des Schwimmvereins Gelnhausen.

Sportförderung in Hessen auf Rekordniveau

Für die Hessische Landesregierung haben Investitionen in den Sport höchste Priorität. 2023 stehen zur Unterstützung des organisierten Sportes in Hessen Rekordmittel in Höhe von rund 68,3 Millionen Euro zur Verfügung. Davon fließen dieses Jahr rund 22,3 Millionen Euro in den Sportstättenbau und die -sanierung. Der Landessportbund Hessen erhält seit 2020 eine jährliche Basisfinanzierung von rund 24 Millionen Euro. Die sichtbare Anerkennung und der Dank für ehrenamtliches Engagement sind wesentliche Ziele der hessischen Sportförderung. So fördert die Hessische Landesregierung das Ehrenamt unter anderem mit der Unterstützung einer Qualifizierungsoffensive des Landessportbundes Hessen für Trainer und Übungsleiter mit rund 1,3 Millionen Euro.

Die Sportförderpolitik der Hessischen Landesregierung setzt grundsätzlich bei den kleinsten Einheiten, den Vereinen in den Kommunen, an. Die Bandbreite der Unterstützung für insbesondere kleinere Vereine reicht von der Neuanschaffung von Sportgeräten über die Sicherung des Trainings- und Spielbetriebes bis zur Förderung der Jugendarbeit.