Hessenweit wurden mehr als 3.450 Personen kontrolliert, 42 Personen festgenommen sowie 10 Haftbefehle vollstreckt. Des Weiteren wurden 113 Strafanzeigen gefertigt und 350 Ordnungswidrigkeiten erfasst. Der Schwerpunkt des diesjährigen Sicherheitstages, der eine Kooperation zwischen des Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen darstellt, lag auf der Bekämpfung der Rohheits- und Gewaltkriminalität. Vor allem die Verhinderung von Straftaten, die mit einem Messer im öffentlichen Raum begangen werden sowie die Durchsetzung der eingerichteten Waffenverbotszonen in Bad Hersfeld, Frankfurt am Main, Fulda, Kassel, Limburg und Wiesbaden standen hierbei im Fokus.
Innenminister Roman Poseck erklärte: „Der achte länderübergreifende Sicherheitstag hat wieder eindrucksvoll gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern und den Sicherheitsbehörden funktioniert. Das konsequente Vorgehen unserer Sicherheitsbehörden sorgt für eine spürbare Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum, von der insbesondere die Bürgerinnen und Bürger profitieren. Hessenweit waren gestern fast 1.000 Einsatzkräfte an dem Sicherheitstag beteiligt. Sie haben mehr als 3.450 Personen kontrolliert, 113 Strafanzeigen gefertigt und 350 Ordnungswidrigkeiten erfasst. Sicherheit hat oberste Priorität - und das gilt länderübergreifend. Die Kooperation zeigt, dass wir den Kontrolldruck hochhalten und den Tätern auf der Spur sind. Dafür steht auch die hessische Innenstadtoffensive, die seit über einem Jahr läuft. Dabei wurden bereits über 30.000 Personen kontrolliert wurden, rund 2.230 Straftaten festgestellt und 250 Haftbefehle vollstreckt. Die positive Bilanz und der Rückgang der Straftaten im öffentlichen Raum bestätigen, dass unser konsequentes Handeln und die zielgerichteten Kontrollen Wirkung auch über die Landesgrenzen hinweg zeigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die an dem länderübergreifenden Aktionstag mitgewirkt und damit für ein Mehr an Sicherheit gesorgt haben.“
Alle hessischen Polizeipräsidien beteiligten sich an den Einsatzmaßnahmen
Koordiniert durch das Hessische Landeskriminalamts (HLKA) beteiligten sich in Hessen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus allen sieben hessischen Polizeipräsidien an den Kontroll- und Fahndungsaktionen. Dabei wurden insbesondere Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (37 Fälle), gegen das Waffengesetz (zehn Fälle) sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis (sieben Fälle) und Fahren unter Einfluss von Alkohol und Drogen (elf Fälle) festgestellt. Im Rahmen der Einsatzmaßnahmen wurden 15 Messer sichergestellt.
Die Kontrollen fanden an kriminalitätsbelasteten Orten, szenetypischen Brennpunkten, Bahnhöfen, Bushaltestellen, Messerverbotszonen sowie an Autobahnen statt. Zudem wurden durch die Polizei Informationsveranstaltungen und über 850 Beratungsgespräche durchgeführt.
Andreas Röhrig, Präsident des Landeskriminalamts, sagt: „Die Erfolge in diesem Jahr zeigen einmal mehr, dass der länderübergreifende Sicherheitstag einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung zu stärken, Straftaten im öffentlichen Raum zu verhindern und die behördenübergreifende Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinaus zu fördern. Die Vielzahl an Maßnahmen und der hohe Kontrolldruck steigern nicht nur in Hessen die Sicherheit. Durch das konsequente Vorgehen ist es gelungen, zahlreiche Straftaten und Ordnungswidrigkeiten festzustellen und zu ahnden. Mein Dank gilt allen eingesetzten Kräften.“
Hessen: Anzahl an Straftaten im öffentlichen Raum im Jahr 2024 gesunken.
Nachdem die Fallzahlen in den Jahren 2021 und 2022 mutmaßlich durch die Corona-Pandemie gesunken waren, stiegen sie in den Jahren 2022 und 2023 (397.512 Fälle) wieder an. Im Jahr 2024 (388.226 Straftaten) sind die Fallzahlen um 9.286 Fälle jedoch wieder gesunken.
Die Kriminalitätsbelastung ist 2024 mit 6.046 Straftaten pro 100.000 Einwohner analog zu den registrierten Delikten (388.266) im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (2023: 6.220 beziehungsweise 397.512) Bei der Aufklärungsquote bleibt die hessische Polizei mit 61,9 Prozent im Ländervergleich im Spitzenbereich.
Bei den Straftaten im öffentlichen Raum ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen: 2024 wurden 65.426 Fälle polizeilich erfasst, das sind 2.011 Fälle weniger (-1,2 Prozent) als im Vorjahr. Zu den Straftaten im öffentlichen Raum zählen etwa Fahrraddiebstähle, Diebstähle aus Fahrzeugen oder Raubdelikte. Im Langzeitvergleich ist seit dem Jahr 2000 ein Rückgang von rund 39 Prozent zu verzeichnen.
Hintergrund: Länderkooperation
Seit 2016 besteht zwischen den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz eine Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchkriminalität. Als wichtiger Teil einer ganzheitlichen Strategie hat diese länderübergreifende Zusammenarbeit zu den bisherigen Fahndungs- und Ermittlungserfolgen in diesem Deliktsfeld beigetragen. Über die Landesgrenzen hinweg waren die Fallzahlen des Wohnungseinbruchdiebstahls deutlich zurückgegangen. Vor diesem Hintergrund hatten sich die Polizeiführungen der beteiligten Länder darauf verständigt, die etablierte und erfolgreiche Zusammenarbeit auf den Bereich der Sicherheit im öffentlichen Raum auszuweiten. Die Innenminister aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen haben daher im Jahr 2019 die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit und Kooperation um dieses Aufgabenfeld erweitert.