Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Auch Polizisten waren im vergangenen Jahr 2022 häufiger krank

Nach Aufhebung der Corona-Kontaktbeschränkungen und der Maskenpflicht fielen deutschlandweit 2022 ungewöhnlich viele Arbeitnehmer häufiger aus. Auch hessische Polizeibeamtinnen und -beamte blieben vom Pandemie-Nachholeffekt nicht verschont, die im vergangenen Jahr im Durchschnitt pro Person an 31,26 Tagen fehlten. Im Jahr zuvor und während der Pandemie fehlten Polizeibeamtinnen und -beamte im Schnitt seltener (2021: 24,34; 2020: 24,95, 2019: 26,78, 2018: 27,54).[1]

„Mit Blick auf die ersten veröffentlichten Ergebnisse haben die gesetzlichen Krankenkassen bereits mitgeteilt, dass 2022 die höchsten Krankenstände seit der Jahrtausendwende registriert wurden. Der pandemiebedingte Nachholeffekt verbunden mit dem starken Anstieg von Atemwegsinfekten führten bei allen Arbeitnehmern zu einem deutlichen Anstieg der krankheitsbedingten Fehltage, von denen leider höchstwahrscheinlich auch die Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei nicht verschont blieben“, so Innenminister Peter Beuth.

In den Jahren zuvor waren die Fehlzeiten innerhalb der hessischen Polizei deutlich zurückgegangen. Für die engagierten Beamtinnen und Beamten wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt, um die herausragende Arbeit für die Sicherheit im Land bestmöglich zu unterstützen.

Bereits 1.400 zusätzliche Polizisten entlasten die Kolleginnen und Kollegen

Grundsätzlich können Fehlzeiten dank der immensen Mehreinstellungen bei der hessischen Polizei heute besser kompensiert werden als in der Vergangenheit. So hatte die Hessische Landesregierung in den vergangenen Jahren stets deutlich mehr Polizistinnen und Polizisten eingestellt, als in den Ruhestand eingetreten waren. Seit diesem Frühjahr sind bereits mehr als 15.500 Polizistinnen und Polizisten für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unterwegs. Allein seit Beginn dieser Legislaturperiode 2018 ist dies ein zusätzliches Plus von 1.400 Beamtinnen und Beamten. Die Rekordeinstellungen sorgen bereits heute für eine Entlastung innerhalb der Polizei. 2025 werden über 16.000 Polizistinnen und Polizisten Verantwortung für die Sicherheit übernehmen. Im Vergleich zum Jahr 2014, dem Beginn des Personalaufbaus, beträgt der Zuwachs dann 18 Prozent.

Hintergrundinformation: Fehlzeiten bei der hessischen Polizei

Bei der Auswertung der Fehlzeiten werden aufgrund der unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle bei der hessischen Polizei die Kalendertage der Abwesenheit und nicht die Arbeitstage ausgewertet. Dies bedeutet, dass eine dauerhaft krankgeschriebene Polizeibeamtin oder ein dauerhaft krankgeschriebener Polizeibeamter im Jahr 2022 mit vollen 365 Tagen (im Jahr 2021 ebenfalls mit vollen 365Tagen) in die Statistik eingeht und nicht mit seinen individuellen 253 Arbeitstagen (im Jahr 2021 waren es 255 individuelle Arbeitstage). Eine Polizeibeamtin oder ein Polizeibeamter, der im Jahresverlauf drei Erkrankungen (jeweils von Montag bis Sonntag) zu verzeichnen hatte, bei denen er jeweils fünf Arbeitstage dem Dienst fernblieb, wird somit aktuell mit 21 Kalendertagen und nicht mit 15 Arbeitstagen erfasst. Aufgrund der unterschiedlichen Schichtmodelle werden bei der hessischen Polizei stets auch Feier- und Wochenendtage zu Fehltagen hinzugerechnet. Darüber hinaus fließen im Gegensatz zu den Statistiken der gesetzlichen Krankenkassen in die Fehlzeitenstatistik der hessischen Polizei alle Fehlzeiten ab dem ersten Kalendertag – auch ohne Attest – ein. Ein Vergleich von Krankenkassendaten mit den Fehlzeiten der hessischen Polizei ist daher nicht möglich.

[1] Bei der Auswertung der Fehlzeiten bei der hessischen werden aufgrund der unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle die Kalendertage der Abwesenheit und nicht die Arbeitstage ausgewertet. Ein Vergleich mit Krankenkassendaten ist daher nicht möglich. Weitere Informationen finden Sie im Hintergrund dieser Pressemitteilung.