Der Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler (LBHS), Andreas Hofmeister MdL, informierte sich in dieser Woche am Standort des Bundesverwaltungsamts (BVA) in Friedland zum Aufnahmeverfahren und zur Bildungsberatung für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler. Das Grenzdurchgangslager Friedland ist für alle Spätaussiedler die allererste Anlaufstelle, wenn sie in die Bundesrepublik einreisen. Hofmeister wurde von Martin Schmidt, dem vor Ort zuständigen Referatsleiter des BVA, begrüßt. Bei seinem Aufenthalt konnte sich Hessens Landesbeauftragter einen umfassenden Eindruck von den wichtigen Tätigkeiten und Abläufen in Friedland verschaffen.
Der Besuch begann mit einem Rundgang im Grenzdurchgangslager, der von einem Vertreter der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen geführt wurde. Der LBHS erhielt dabei tiefgehende Einblicke in die täglichen Herausforderungen und die logistischen Abläufe, welche in der seit fast 80 Jahren bestehenden Einrichtung zu bewältigen sind. Insbesondere die Verfahren zur Aufnahme und Unterstützung der Neuankömmlinge wurden detailliert vorgestellt.
„Die Arbeit, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier geleistet wird, ist beeindruckend und für die Aufnahme der Spätaussiedler enorm wichtig“, konstatierte Hofmeister.
Einblicke in die Zentralkartei
Im Anschluss daran wurden die Räumlichkeiten des BVA besichtigt. Während dieser Führung wurden Einblicke in die Zentralkartei und die Registrierungsverfahren für Spätaussiedler gegeben. Diese Prozesse sind essenziell für die geordnete und effiziente Integration von Spätaussiedlern in Deutschland.
Ein intensiver Austausch zwischen Herrn Schmidt und dem Landesbeauftragten über das Bundesvertriebenengesetz (BVFG) sowie aktuelle Themen und die bestehende Zusammenarbeit folgte.
Zukünftige Projeke
Am Nachmittag traf sich der LBHS mit Vertreterinnen und Vertretern der Inneren Mission und der Bildungsberatung, um spezifische Themen und zukünftige Projekte zu besprechen. Die Gespräche waren äußerst aufschlussreich und boten eine tiefergehende Perspektive auf die wertvolle Arbeit, die auch in diesen Bereichen geleistet wird. Es wurde deutlich, dass in Friedland bereits wichtige Grundlagen für die spätere, individuelle Eingliederung der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler gelegt werden.
Der Besuch in Friedland hinterließ bei Hofmeister einen bleibenden Eindruck. „Die herausragende und beeindruckende Arbeit in Friedland zeigt, wie wichtig Qualität, Gewissenhaftigkeit aber auch Fingerspitzengefühl sowie der unermüdliche Einsatz aller Beteiligten sind“, sagte er abschließend.
Hintergrund:
Das Grenzdurchgangslager Friedland ist gleichzeitig eine Außenstelle des Bundesverwaltungsamtes (BVA) und für alle Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler der erste Anlaufpunkt, wenn sie nach Deutschland kommen. Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler kommen mit einem vorläufigen Aufnahmebescheid nach Deutschland, im Grenzdurchgangslager werden alle Unterlagen nochmals geprüft. Zu diesen Unterlagen gehören unter anderem Nachweise über deutsche Vorfahren, über entsprechende Deutschkenntnisse und auch ein Führungszeugnis. Der Aufenthalt im Grenzdurchgangslager Friedland sieht außerdem eine medizinische Untersuchung vor und beträgt durchschnittlich fünf bis sechs Tage. Nach der offiziellen Anerkennung als Spätaussiedler werden die Ankömmlinge nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer und Kommunen verteilt. Hierbei werden Wünsche nach bestimmten Regionen oder Städten berücksichtigt, insbesondere dann, wenn bereits Verwandte oder Freunde in einer bestimmten Region Deutschlands leben und die Neuankömmlinge gerne in deren Nähe ziehen möchten.