Eine Gruppe Personen steht zum Gruppenfoto aufgestellt in einem Raum.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Edertal erhält 100.000 Euro für interkommunale Zusammenarbeit

Kommunalminister Roman Poseck hat dem Edertaler Bürgermeister Klaus Gier einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 100.000 Euro zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) überreicht.

Mit den Mitteln unterstützt die Hessische Landesregierung eine Kooperation der Stadt Bad Wildungen sowie der Gemeinden Edertal, Vöhl und Waldeck bei der Einrichtung einer gemeinsamen Tourismus-Marketinggesellschaft.

Zur Kooperation der vier Kommunen führte Kommunalminister Roman Poseck aus: „Mitten im vor 20 Jahren gegründete Nationalpark Kellerwald-Edersee mit seiner Fläche von mehr als 7.000 Hektar und einem der letzten großen Buchenwaldbestände in Mitteleuropa liegt der 27 Kilometer lange Edersee. Hier gibt es unberührte Natur, die den Menschen als Ort der Freizeitgestaltung und des Naturerlebnisses dient. Wegen dieser herrlichen Lage an einem der größten Stauseen Europas zieht die Region um den Edersee nicht nur die Menschen aus dem Umfeld an, sondern ist auch ein beliebtes Ausflugsziel zahlreicher Tages- und Übernachtungsgäste. Hier kann man Wandern, Angeln, Rad fahren, sich bei einer Führung die Natur näherbringen lassen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Um dieses landschaftliche Potenzial noch stärker zu nutzen und gemeinsam den Tourismus weiterzuentwickeln, haben sich die Verantwortlichen von Bad Wildungen, Edertal, Vöhl und Waldeck zusammengetan und die Marketinggesellschaft ,Edersee Marketing‘ gegründet. Seitdem ist die Tourismus-Agentur für die Vermarktung und Bündelung aller touristischen Angebote zur Stärkung der Edersee-Region zuständig. Sie bietet Interessierten alle notwendigen Informationen über die Region und einen Überblick über Freizeit- und Aufenthaltsangebote.

Durch die gemeinsame Vermarktung können jährliche Einsparung von Personal- und Sachkosten in Höhe von rund 111.000 Euro, rund 18 Prozent, erzielt werden. Diese Synergieeffekte sind beachtlich und die Kooperation von Bad Wildungen, Edertal, Vöhl und Waldeck damit vorbildgebend.

Der Tourismus ist ein Motor des ländlichen Raums. Die vier Kommunen treiben diesen unter dem Motto ,Deine Region: wild, bunt gesund‘ voran. Es ist sinnvoll, wenn Städte und Gemeinden nicht einzeln auftreten, sondern im Bereich Tourismus zusammenarbeiten. Dies erleichtert nicht nur die Ansprache potentiell Interessierter, sondern macht es auch leichter, ein attraktives Angebot für Besucherinnen und Besucher auf die Beine zu stellen. Deshalb begrüße ich die Initiative der vier Gemeinden sehr und wünsche den vier Bürgermeistern stellvertretend für ihre Kommunen bei der gemeinsamen Weiterentwicklung des Tourismus alles Gute. Ich bin mir sicher, dass dies auch der Entwicklung der Stadt und der drei Gemeinden sowie der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zugutekommen wird.“

Förderprogramm Interkommunale Zusammenarbeit

Die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) in Hessen ist eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2004 wurde die erste „Rahmenvereinbarung zur Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit“ in enger Abstimmung mit den Kommunalen Spitzenverbänden ins Leben gerufen. Die Hessische Landesregierung hat seitdem das Förderprogramm deutlich erweitert. Die Zahl der Aufgabenbereiche und der Kreis der Antragsteller wurden mit jeder neuen Auflage erweitert. Heute sind nahezu alle Aufgabenbereiche von der IKZ-Förderrichtlinie umfasst und alle Kommunen können Förderanträge stellen. 

Seit 2008 konnten 526 Projekte mit einer Gesamtsumme von 36,7 Millionen Euro gefördert werden, an denen 2.459 Gemeinden, Städte und Landkreise beteiligt sind (Mehrfachzählung = Kommunen mit mehreren IKZ-Projekten). Somit ist jede der 442 hessischen Kommunen (421 Gemeinden und 21 Kreise) an durchschnittlich 5,6 IKZ-Projekten beteiligt. Im Jahr 2024 wurden bislang 23 IKZ-Projekte mit Mittel in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro gefördert.

Die Art und Form der IKZ-Kooperationen betreffen seit jeher die verschiedensten Bereiche kommunaler Aufgabenbereiche und haben meist Vorbildcharakter für andere Kommunen. So kooperieren immer mehr Kommunen bei der Beschaffung und Wartung von Feuerwehrtechnik, halten gemeinsame Verwaltungs- und Ordnungsbehördenbezirke vor oder arbeiten beispielsweise bei der Abfallentsorgung oder in der Finanz- und Bauverwaltung zusammen. Die Digitalisierung und damit verbundene Aufgaben wie Datenschutz und Cybersicherheit eröffnen ein weiteres Feld der Zusammenarbeit von Kommunen in Hessen.

Das „Kommunale Beratungszentrum Hessen – Partner der Kommunen“ berät hessische Kommunen seit 2009 zu allen strategischen und inhaltlichen Fragen rund um die Interkommunale Zusammenarbeit: https://beratungszentrum.hessen.de/Öffnet sich in einem neuen Fenster.