Josef Plahl, Kreisvorsitzender des BdV Kreisverbandes Limburg-Weilburg, dankt der  Landesbeauftragten Margarete Ziegler-Raschdorf für die Festrede

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Erfolgreicher Tag der Heimat des BdV-Kreisverbandes Limburg Weilburg

Kreisvorsitzender Josef Plahl konnte die stattliche Anzahl von vier Bürgermeistern der Region begrüßen wie ebenso vier Abgeordnete aus Bundes- und Landtag, darüber hinaus Vertreter von Stadt und Landkreis Weilburg.

„Es ist schon beachtlich, wie viele politische Ehrengäste Josef Plahl und dem BdV-Limburg-Weilburg die Ehre geben und sicher ein Zeichen der hohen Wertschätzung, die Herr Plahl hier in der Region genießt. Dafür möchte ich ihm und allen Anwesenden meine Anerkennung und meinen Dank aussprechen“ so Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, die als Festrednerin geladen war. Josef Plahl sei ein Beispiel an Ausdauer für das sichtbare Bekenntnis zur verlorenen Heimat im Sudetenland.

Die Stadt Weilburg spiele in Hessen eine besondere Rolle, denn der erste Vertriebenentransport nach Hessen sei am 4. Februar 1946 aus Kuttenplan im Egerland mit 1.200 Heimatvertriebenen in der Stadt Weilburg angekommen – 40 Viehwaggons mit jeweils 30 Personen. Mit 400.000 aus dem Sudetenland Vertriebenen stellten die Sudetendeutschen die größte Gruppe unter den Heimatvertriebenen in Hessen dar.

Gemeinsames Europa

Ziegler-Raschdorf warf den Gedanken auf: „Auf den ersten Blick mag es scheinen, dass das diesjährige Leitwort des Tages der Heimat „Vertriebene und Spätaussiedler – Brückenbauer in Europa“ in keiner Weise zur aktuellen politischen Situation passe. Wie sollen Brücken gebaut werden, wo doch Putin gerade die letzten Brücken des Dialogs, die letzten Pfeiler unseres Friedens in Europa einreißt und zerstört? Auf den zweiten Blick macht das Leitwort aber sehr treffend deutlich, dass unsere Zukunft nur und ausschließlich in einem geeinten Europa der Partner und Freunde gut werden kann und gerade die Vertriebenen sich als unermüdliche Brückenbauer hervorgetan haben“.

Die Heimatvertriebenen hätten bereits in ihrer CHARTA von 1950 eine Verpflichtung zu einem gemeinsamen Europa im Sinne der Verständigung und der Versöhnung proklamiert. Durch die Treue für ihren Kreisverband unterstützten auch die hiesigen Mitglieder seit sieben Jahrzehnten diese Idee und pflegten außerdem die Kultur der Bewahrung und schmerzliche Erinnerung an die verlorene Heimat. Dafür sprach Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf dem Kreisverband Dank und Grüße der hessischen Landesregierung aus und überreichte zwei Buchgeschenke: „Flucht“ von Andreas Kossert sowie „Heimatlos“ von Dr. Christopher Spatz.

Wächter der Erinnerung

Die Vertriebenenpolitik erfolge in Hessen vorbildlich, führte sie aus. Aufgrund der auskömmlichen Finanzausstattung könnten Digitalisierungsprojekte realisiert, Webseiten erstellt, die Ausstellung im Hessenpark völlig neu gestaltet, Heimatstuben inventarisiert und digitalisiert, völkerverständigende Schülerbegegnungen, Lesungen und Theateraufführungen organisiert werden und Vieles mehr. Den Vertriebenenverbänden sei damit ein moderner zukunftsfähiger Auftritt garantiert.

Mit einem Appell an die Zuhörerinnen und Zuhörer schloss die Landesbeauftragte ihre Festrede: „Bleiben wir gemeinsam Wächter der Erinnerung – und zwar einer authentischen und wahrheitsgemäßen Erinnerung, die das bittere Schicksal der 15 Millionen Heimatvertriebenen weder umdeutet, noch verharmlost oder verwässert!“

Unter musikalischer Begleitung der „Egerländer Maderln“ kamen die Gäste des Tages der Heimat bei Kaffee und Kuchen noch lange miteinander ins Gespräch.

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