An dem Aktionstag für Familien und Interessierte mit Informationsständen, Ausstellungen, Vorführungen und Mitmach-Angeboten beteiligten sich zahlreiche Einsatz- und Hilfsorganisationen, darunter die Gefahrenabwehr des Kreises Groß-Gerau, die Werksfeuerwehr von Merck in Gernsheim, die Kommunalpolizei Biebesheim, das Technische Hilfswerk (THW) Groß-Gerau, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Nauheim, das Hauptzollamt Darmstadt, die Bundeswehr u. a. mit dem Kreisverbindungskommando Groß-Gerau und die Polizei und Jugendverkehrsschule Groß-Gerau.
Innenminister Roman Poseck führte aus: „Ohne die Frauen und Männer, die für Sicherheit und Ordnung einstehen und anderen in Notsituationen zur Hilfe kommen und anderen in Notsituationen zur Hilfe kommen, fehlt unserem Gemeinwesen das tragende Fundament. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen leisten diese wichtige Arbeit fast ausnahmslos im Ehrenamt. Es ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen, die Bedeutung des Einsatzes der Blaulichtfamilie in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und für mehr Anerkennung und Wertschätzung ihnen gegenüber zu werben. Genau dieses Ziel verfolgt auch Biebesheim mit dem 1. Blaulichttag, an dem sich mehr als 15 Organisationen aus dem Bereich Sicherheit, Ordnung und Gefahrenabwehr beteiligen.
Das ist ein wichtiges Zeichen zur richtigen Zeit. Für den Impuls und ihren Beitrag zu diesem tollen Aktionstag danke ich insbesondere dem Biebesheimer Bürgermeister Marcus Rahner, der Freiwilligen Feuerwehr Biebesheim und dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuz sowie allen Beteiligten. Es ist wichtig, dass insbesondere die Tätigkeit der Ehrenamtlichen ins Schaufenster gestellt wird, denn ohne das Engagement der ehrenamtlichen Frauen und Männer sind Brand- und Katastrophenschutz nicht zu stemmen. Für ein möglichst attraktives Ehrenamt im Brand- und Katastrophenschutz investieren wir 3,2 Millionen Euro und bündeln mit der ,Landesoffensive Nachwuchsgewinnung Brand- und Katastrophenschutz‘ die Förder- und Unterstützungsleistungen des Landes für Kommunen und Hilfsorganisationen.
Ich hoffe, dass der 1. Blaulichttag in Biebesheim bei Besucherinnen oder Besuchern auch Impulse setzen kann, sich zum Beispiel in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren. Einen Beitrag zu unserem Gemeinwesen zu leisten, kann Zufriedenheit und Anerkennung stiften. Allen Frauen und Männern, die sich in Biebesheim und im ganzen Landkreis Groß-Gerau für die Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste im Einsatz sind, danke ich von Herzen für ihre wichtige Arbeit.“
Respektpaket für Einsatzkräfte
Ergänzend erläuterte Roman Poseck: „Dass Aktionen wie der 1. Blaulichttag in Biebesheim notwendig sind, zeigt die seit längerem im Trend deutschlandweit angestiegene Zahl der Angriffe auf Einsatzkräfte. Glücklicherweise sind die Zahlen nach dem bisherigen Höchstwert im Jahr 2023 in Hessen im vergangenen Jahr nicht weiter gestiegen; mit 5.240 Opfern von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten ist die Zahl nahezu gleichgeblieben. Das ist aber kein Zustand, den wir akzeptieren sollten – hier braucht es auch ein starkes Signal aus der Mitte der Gesellschaft, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte und Helferinnen und Helfer inakzeptabel ist.
Erst gestern Abend habe ich an der Netzwerkveranstaltung „Einsatz verdient Respekt“ in Fulda teilgenommen, um meine Wertschätzung gegenüber den Polizistinnen, Feuerwehrmännern und Rettungskräften zum Ausdruck zu bringen. Es ist wichtig, dass wir uns die herausfordernde Tätigkeit immer wieder vor Augen führen und dafür in unserer Gesellschaft sensibilisieren. Es braucht eine neue Kultur des Miteinanders und des Respekts, das unterstreichen die erschreckenden Zahlen der Angriffe auf die Blaulichtfamilie deutlich.
Einsatzkräfte genießen die volle Solidarität und Unterstützung der Landesregierung. Mit dem bereits im letzten Jahr ins Leben gerufene Respekt-Paket drücken wir insbesondere Anerkennung, Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber den hessischen Einsatzkräften aus und veranstalten unter anderem Dialogformate mit Bürgern und Schulen. Des Weiteren sorgen wir für eine bessere Ausstattung und haben die Zahl der Taser verdreifacht und mit der Modernisierung des hessischen Polizeirechts den Einsatz von Bodycams für die Polizei erweitert. Außerdem kann nun auch die Stadtpolizei Bodycams im öffentlichen Raum einsetzen, was sie erheblich stärkt und damit insgesamt einen Sicherheitsgewinn bedeutet. Ich begrüße es auch sehr, dass die neue Bundesregierung die Strafe für Angriffe auf Einsatzkräfte verschärfen will. Das ist eine Forderung, die ich schon lange erhebe und die wir auch im Bundesrat aus Hessen heraus deutlich gemacht haben. Mit diesen Maßnahmen setzen wir die richtigen Zeichen für mehr Anerkennung und Respekt unserer Einsatzkräfte. Es braucht aber vor allem die breite Unterstützung aus der Gesellschaft, um den Trend umzukehren.“
Hintergrund zur Freiwilligen Feuerwehr Biebesheim und dem DRK-Ortsverband
Den Brandschutz in Biebesheim hat die Landesregierung in den vergangenen fünf Jahren mit 22.000 Euro gefördert. Der Landkreis Groß-Gerau, dem Biebesheim angehört, profitierte ebenfalls von den Mitteln des Landes. Alleine in den letzten zwei Jahren wurden insgesamt dreizehn Fahrzeuge sowie drei bauliche Maßnahmen mit mehr als 2,4 Millionen Euro gefördert. Im vergangenen Jahr 2024 wurde Zuwendungen für sechs Fahrzeuge und zwei bauliche Maßnahmen in Höhe von mehr als 1,7 Millionen Euro bewilligt und vorbeschieden. Die Freiwilligen Feuerwehr Biebesheim hat rund 60 aktive Einsatzkräfte. Darüber hinaus gibt es eine Jugendfeuerwehr mit rund 30 Heranwachsenden, eine Kindergruppe mit rund 20 Mitgliedern und eine Ehren- und Altersabteilung mit knapp 20 Angehörigen. Der DRK-Ortsverein Biebesheim bildet die Bereitschaft 14 des DRK im Kreisverband Groß-Gerau. Im Katastrophenschutz des Kreises Groß-Gerau ist der Ortsverein Biebesheim Teil des Sanitätszug 2. In Biebesheim ist als Katastrophenschutzfahrzeug des Landes Hessen ein Gerätewagen Sanität stationiert.