Heute wurde das Forum für Brandschutzerziehung des Deutschen Feuerwehrverbands ausgerichtet. Die zweitägige Veranstaltung findet am 21. und 22. November an der Universität Kassel statt und dient Brandschutzerziehern aus ganz Deutschland als zentrale Austauschplattform. Innenminister Roman Poseck hat an dem Forum besucht und in seinem Grußwort die Fortschritte im Bereich der Brandschutzerziehung vorgestellt.
Brandschutzerziehung ist ein zentrales Element unserer Sicherheitsarchitektur
Innenminister Roman Poseck erklärte: „Die Brandschutzerziehung ist ein zentrales Element unserer Sicherheitsarchitektur. Sie trägt entscheidend dazu bei, Kinder und Jugendliche frühzeitig für den richtigen Umgang mit Feuer und das richtige Verhalten im Brandfall zu sensibilisieren. Darüber hinaus unterstützt sie unsere Feuerwehren dabei, junge Menschen für den ehrenamtlichen Dienst in den Nachwuchswehren zu gewinnen.
In Hessen haben wir in den vergangenen Jahren umfassende Strukturen aufgebaut, die eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Brandschutzerziehung ermöglichen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Struktur ist die Förderung hauptamtlicher Brandschutzerziehungskoordinatoren in den Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten. Derzeit werden 23 von 33 potenziellen Stellen durch das Land finanziell unterstützt. Für die Förderung stehen in diesem Jahr rund 320.000 Euro zur Verfügung.
Mit der Kompetenzstelle Brandschutzerziehung an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Marburg bieten wir den Feuerwehren eine zentrale fachliche Anlaufstelle. Hinzu kommen die insgesamt 34 Gerätewagen Brandschutzerziehung, die wir landesweit bereitgestellt haben. Diese Fahrzeuge sind modern ausgestattet und ermöglichen es, Unterrichtseinheiten ohne umfangreiche Vorbereitungen durchzuführen. Hessen nimmt mit dieser Infrastruktur bundesweit eine führende Rolle ein.
Das Land Hessen arbeitet aktuell an der Implementierung der Brandschutzerziehung als zentraler Baustein des Bevölkerungsschutzes in den Schulunterricht. Schon heute führen kommunale Feuerwehren Brandschutzerziehung- und -aufklärung durch. Dieses Angebot auf Basis des hessischen Brandschutzerziehungskonzepts soll künftig so ausgestaltet werden, dass die Unterrichtseinheiten neben der Brandschutzerziehung als zentralen Baustein auch weitere besonders relevante Themen des Bevölkerungsschutzes umfassen. Dazu haben wir eng mit dem Bundesamt- für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zusammengearbeitet. Denn die Krisenlagen der jüngeren Vergangenheit unterstreichen, dass der Zivil- und Katastrophenschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe angesehen werden muss. Eine Aufnahme von Bevölkerungsschutzthemen in den Schulunterricht, wie in Hessen und anderen Ländern, halte ich bundesweit für sehr sinnvoll.
Mein besonderer Dank gilt allen, die die Brandschutzerziehung vor Ort durchführen. Viele von ihnen engagieren sich ehrenamtlich und leisten dabei außergewöhnliches. Sie übernehmen diese Aufgabe zusätzlich zu ihrem Dienst in der Einsatzabteilung, zusätzlich zu ihrem Beruf und zusätzlich zu ihrem privaten Leben. Ihr Einsatz ist für die Sicherheit der Menschen in Hessen unverzichtbar.“
Das Bundesforum Brandschutzerziehung und -aufklärung des Deutschen Feuerwehrverbands ist die zentrale bundesweite Plattform für den Austausch und die Fortbildung im vorbeugenden Brandschutz. Brandschutzerzieherinnen und Brandschutzerzieher aus ganz Deutschland kommen jährlich zusammen, um sich in Workshops, Vorträgen und Fachgesprächen über aktuelle Entwicklungen, praktische Erfahrungen und neue Unterrichtsansätze auszutauschen. Ausrichter ist der Fachausschuss Brandschutzerziehung des DFV unter dem Vorsitz von Frieder Kircher. Für Hessen bringt Karlheinz Ladwig aus Hanau seine Expertise im Bundesgremium ein. In diesem Jahr findet das Forum an der Universität Kassel statt. Hessen stellt dabei erneut seine umfangreichen Aktivitäten in der Brandschutzerziehung vor, darunter die landesweit eingesetzten Gerätewagen Brandschutzerziehung, die bereits bundesweit Interesse geweckt haben. Das Forum trägt wesentlich dazu bei, Qualitätsstandards in der Brandschutzerziehung weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt, Fachpraxis und Politik zu stärken.
Umfangreiche Investitionen im Brand- und Katastrophenschutz
Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes ist für die Hessische Landesregierung ein Schwerpunkt. Im Rahmen seiner Unterstützung investiert das Land schon seit Jahren in Feuerwehrfahrzeuge, -häuser und -technik, aber zum Beispiel auch in die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Förderung von mehr als 1.700 Einsatzfahrzeugen und mehr als 550 baulichen Maßnahmen insgesamt fast 200 Millionen Euro. Im Jahr 2025 investiert die Hessische Landesregierung weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz und stärkt die Einheiten bedarfsgerecht. Hierfür stellt das Land für 2025 insgesamt rund 69 Millionen Euro bereit. Hinsichtlich der kommunalen Feuerwehren werden allein zur Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und Neubaumaßnahmen voraussichtlich rund 21 Millionen Euro aufgewendet.