Männer und Frauen stehen nebeneinander. Ein Mann hält das Sicherheitssiegel in der Hand.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Friedberg erhält KOMPASS-Sicherheitssiegel

Innenminister Roman Poseck hat die Stadt Friedberg als 41. Kommune mit dem KOMPASS-Sicherheitssiegel ausgezeichnet. Die Mittelstadt ist seit Februar 2022 Teil der Sicherheitsinitiative des Hessischen Innenministeriums zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls. Seitdem hat die Stadt ein umfassendes Maßnahmenpaket umgesetzt, für das Bürgermeister Kjetil Dahlhaus nun das KOMPASS-Siegel von Roman Poseck überreicht bekommen hat.

„Das Sicherheitsniveau ist in Friedberg wie in ganz Hessen auf einem hohen Niveau. Dafür arbeiten die Stadt und die Polizeistation Friedberg eng zusammen und setzen gemeinsame Präventionsmaßnahmen um. Dazu gehören zum Beispiel die Einrichtung einer Stabsstelle „sauberes Friedberg“ und der Begegnungsstätte „Kreativ-Haus“ mit der Diakonie Wetterau sowie gemeinsame Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt im Rahmen von Fußstreifen.

Vor mehr als zweieinhalb Jahren fassten die Verantwortlichen von Friedberg den Entschluss, weiter an der Sicherheit in der Stadt zu arbeiten und dabei insbesondere das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Dafür wurden im KOMPASS-Programm unter enger Einbindung der Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage zunächst die Sicherheitsbedarfe vor Ort identifiziert. Auf dieser Grundlage hat die Stadt einen umfassenden Maßnahmenkatalog mit passgenauen Lösungen entwickelt. So wurde zum Beispiel dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger Rechnung getragen und die Polizeipräsenz mit der Einführung eines Schutzmannes vor Ort erhöht. Die umgesetzten Präventionsmaßnahmen werden dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl der Friedberger Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Nur wenn alle Ebenen eng zusammenarbeiten, kann ein möglichst hohes Niveau an Sicherheit erreicht werden. In Friedberg haben sich alle Beteiligten für ein mehr an Sicherheit und die Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls vorbildlich eingebracht und eng zusammengearbeitet. Das Erreichte ist damit auch Ausdruck der guten Zusammenarbeit von Land und Kommunen mit den Bürgerinnen und Bürgern für die Sicherheit in Hessen und vor Ort. Zur Verleihung des KOMPASS-Sicherheitssiegels gratuliere ich Friedberg und allen Beteiligten sehr herzlich.“

Passgenau Sicherheitslösungen für das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger

Die Sicherheitsbedarfe und sogenannte „Angstorte“, an denen Menschen sich weniger sicher fühlen, wurden in Friedberg im Rahmen einer Sicherheitskonferenz mit allen relevanten kommunalen Akteuren, einer Ortsbegehung sowie einer repräsentativen Umfrage der Justus-Liebig-Universität Gießen erfasst. Im Ergebnis fühlen sich tagesüber nahezu alle Befragten in ihrer Wohngegend sicher (94,6 %). In den Nachtstunden nimmt das Sicherheitsgefühl ab, wenn die Befragten alleine unterwegs sind (67 %). Als meistgenannte „Angstorte“ wurde in Friedberg vor allem der zusammenhängende Angstraum, „Altstadt/Kaiserstraße/Innenstadt“, die „Seewiese“ und der Bahnhof inklusive der Unterführungen genannt. 

Für die festgestellten Sicherheitsbedarfe wurden passgenau Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Im Bereich Städtebau wurden zum Beispiel in der Altstadt und der Kaiserstraße im Rahmen der Aktion ,Friedberg zum Anbeißen‘ Hochbeete saisonal bepflanzt, um das Stadtbild zu verschönern und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Eingeführt wurden auch Patenschaften für Pflanzeninseln zur Verschönerung des Erscheinungsbildes in der Altstadt. An Straßenlaternen wurden Blumenampeln installiert. Um den „Angstort“ „Seewiese“ besser einsehbar zu gestalten, wurde dort Grünschnitt durchgeführt. An den neuralgischen Punkten Altstadt, Elvis-Presley-Platz und Kaiserstraße stellte die Stadt im Rahme der Kampagne „Friedberg Green & Clean“ „intelligente“ Mülleimer auf. Diese verfügen neben einer Füllstandsanzeige über ein solarbetriebenes Presssystem. Des Weiteren wurden Örtlichkeiten auf dem Bahngelände gereinigt und die Beleuchtung in der Unterführung zu den Gleisen am Bahnhof modernisiert.

Als längerfristiger Ansprechpartner für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger wurde ein Schutzmann vor Ort (SvO) in Friedberg eingeführt. Der SvO nimmt zum Beispiel an den Sitzungen des Präventionsrates und der Ortsbeiratssitzungen teil, bietet Bürgersprechstunden an und führt Fahrradstreifen im Stadtgebiet, Fußstreifen und Gespräche mit Gewerbetreibenden durch. Im Dezember 2023 organisierte die Stadt im „Kreativ-Haus“ Friedberg eine Präventionswoche zu den Themen Internetkriminalität, Schutz vor Wohnungseinbrüchen, Beratung von Seniorinnen und Senioren und Gewaltopfern. Im Rahmen der Präventionswoche stellte die Polizeistation Friedberg sich und ihre Arbeit vor.

Die KOMPASS-Sicherheitsinitiative

Mit dem 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren vor Ort und dem Land ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das gegenwärtig 161 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit bereits zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.