Zwei Männer stehen vor einem Gedenkstein.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Gedenkveranstaltung für die Wolgadeutschen in Wiesbaden

Am vergangenen Sonntag, dem Hessischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation, fand am Gedenkstein für die Wolgadeutschen am Wiesbadener Rheinufer eine bewegende Gedenkveranstaltung statt, bei der der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler, Andreas Hofmeister MdL, anwesend war und eine Rede gehalten hat. Die Veranstaltung würdigte das Schicksal der Wolgadeutschen, die aufgrund des Stalin-Erlasses ab 1941 verfolgt, deportiert und entrechtet wurden.

In seiner Rede betonte der Landesbeauftragte die Bedeutung des Erinnerns an die Leiden und Vertreibungen, die die deutschstämmige Bevölkerung entlang der Wolga unter der Sowjetherrschaft erdulden musste. „Es ist unsere Aufgabe, die Geschichte der Wolgadeutschen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ihre Opfer und ihr Beitrag zur deutschen Kultur und Geschichte verdienen es, gewürdigt zu werden“, so der Landesbeauftragte.

Geschichte von Heimatverlust und neuer Hoffnung

Der Stalin-Erlass vom 28. August 1941 ordnete die Deportation der Wolgadeutschen an, da ihnen pauschal Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Deutschland unterstellt wurde. Hunderttausende Menschen wurden in entlegene Regionen der Sowjetunion verschleppt, wo viele unter den extremen Bedingungen der Zwangsarbeit, Kälte und Hunger starben.

Neben dem Landesbeauftragten nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Landmannschaft der Deutschen aus Russland sowie Nachkommen der Wolgadeutschen an der Zeremonie teil, von denen heute wieder viele in Deutschland leben. „Sie tragen die Erinnerung an ihre Vorfahren weiter, die nicht nur Opfer einer grausamen Politik wurden, sondern auch eine starke und stolze Gemeinschaft waren. Ihre Geschichte ist eine Geschichte von Heimatverlust, aber auch von neuer Hoffnung. Von Deportation und Vertreibung, aber auch von Neuanfang und Integration“, sagte Andreas Hofmeister und hob abschließend hervor, wie wichtig es sei, gemeinsam für ein Europa einzutreten, das auf Frieden, Freiheit und Versöhnung basiert. Dann gedachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer Schweigeminute der zahlreichen Opfer und legten Blumen am Gedenkstein nieder.

Die Veranstaltung unterstrich die Wichtigkeit des historischen Gedenkens, um auch zukünftige Generationen für die Themen Vertreibung und Zwangsumsiedlung zu sensibilisieren.