Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Gießener Beratungs- und Begegnungsstätte in zentraler Lage

Die Landesbeauftragte besucht eine Einrichtung für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler in Mittelhessen.

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Im Rahmen eines Ortstermins informierte sich die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, in Gießen über die dortige Beratungs- und Begegnungsstätte für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler „Über die Brücke gehen, andere Menschen verstehen“ unter Leitung von Frau Rosa Tugova.

Die Beratungs- und Begegnungsstätte in Gießen existiert seit dem Jahr 2021 und ist eine von mittlerweile sieben Anlaufstellen für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler in Hessen, die durch die Hessische Landesregierung aus Integrationsmitteln für Spätaussiedler gefördert werden. „Als Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler ist es mir ein besonderes Anliegen, dass die Gruppe der Aussiedler und Spätaussiedler in ganz Hessen niedrigschwellige Anlaufstellen hat, an die sie sich mit ihren Anliegen und bei Problemen wenden kann. Die Mitarbeiterinnen in den Begegnungsstätten können beraten und Kontakte zu Ämtern und Institutionen, oder auch zu mir als zuständiger Landesbeauftragter herstellen und so den Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern ganz konkret weiterhelfen. Sie stellen damit eine wichtige und sehr direkte Eingliederungshilfe für den genannten Personenkreis dar“, machte Margarete Ziegler-Raschdorf deutlich. Die Gießener Beratungs- und Begegnungsstelle liegt zentral in der Fußgängerzone der Innenstadt und ist barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. „Gerade diese zentrale Lage und Barrierefreiheit macht sie auch für ältere Menschen und für Familien mit Babys und Kleinkindern gut erreichbar“, so die Landesbeauftragte.

Zentrale Themen stets im Wandel

Bei dem Treffen wurde die Landesbeauftragte von Rosa Tugova und Tamara Schulz, den beiden Beraterinnen der Begegnungsstätte; der Geschäftsführerin der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LMDR) Landesverband Hessen, Natalie Paschenko und weiteren Gruppenleiterinnen und Vorstandsmitgliedern der LMDR-Orts- und Kreisgruppe Gießen empfangen, sowie zwei Vertreterinnen zweier russlanddeutscher Chöre aus Gießen und Grünberg. Rosa Tugova ist nicht nur Beraterin in der Begegnungsstätte, sondern zugleich die Vorsitzende der LMDR-Orts- und Kreisgruppe Gießen. Sie berichtete der Landesbeauftragten sowohl über ihre engagierte Arbeit im Beratungs- und Begegnungstreffpunkt, als auch über die Projekte der LMDR Gießen der vergangenen Jahre. So pflegt die LMDR auch regelmäßig Kontakte zu anderen migrantischen Organisationen des Landkreises, hat in Zusammenarbeit mit Ärzten Infoabende zu Frauengesundheit veranstaltet und bietet in Kooperation mit Kindergärten Veranstaltungen nur für Kinder an.

„Früher fand die Beratungstätigkeit der LMDR im Grunde vollständig im Ehrenamt statt, was sehr lobenswert ist. Doch die Thematiken, bei denen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler einen Beratungsbedarf haben, ändern sich mit der Zeit und es bedarf zunehmend einer professionelleren Betreuung. Ging es früher vorrangig um Familienzusammenführung und Schulprobleme, stehen heute Themen wie Vorsorgevollmacht, Erwerbsminderungsrente und Pflegestufen im Vordergrund. Seit dem vergangen Jahr kommen zudem auch immer mehr Vertriebene aus der Ukraine und werden hier in der Beratungsstätte bei Anträgen unterstützt. Ich kenne Rosa Tugova schon lange und weiß, dass sie hier gut vernetzt ist und eine enge Zusammenarbeit mit Seniorentreffpunkten, Amtsgerichten und weiteren offiziellen Institutionen pflegt. Daher bin ich davon überzeugt, dass sie und ihre Kollegin, sowie die weiteren Gruppenleiterinnen hier gute Arbeit leisten und die Fördergelder zur Integration von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern sinnvoll investiert sind“, betonte die Landesbeauftragte abschließend.

Hintergrund

Alle Begegnungs- und Beratungsstellen in Hessen bieten neben festen Kursen ebenso offene Sprechstunden und somit eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme an. Die Treffpunkte in Gießen, Gelnhausen, Groß-Gerau, Fulda, Frankfurt, Kassel und Wiesbaden haben unterschiedliche Träger und werden vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport aus Integrationsmitteln für Spätaussiedler unterstützt.