Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, Dr. Axel Tausendpfund (Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, VdW südwest), Mirja Dorny (Geschäftsführerin Baugesellschaft Hanau), Innenminister Roman Poseck (v. l. n. r.) stehen nebeneinander vor einem Haus.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Hanauer Baugesellschaft erhält Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“

Innenminister Roman Poseck, Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Dr. Axel Tausendpfund (Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, VdW südwest) haben der Baugesellschaft Hanau GmbH für ein Neubauprojekt im Hanauer Stadtteil Lamboy das Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“ verliehen.

Im Rahmen des Wettbewerbs des Hessischen Innenministeriums und des VdW südwest erhält die Baugesellschaft die gemeinsame Auszeichnung für ein Sicherheitskonzept mit beispielgebenden Präventionsmaßnahmen gegen Wohnungseinbruchdiebstahl. In Hanau-Lamboy wurde das Gütesiegel „Sicher Wohnen in Hessen“ bereits zum 18. Mal verliehen.

Sicherheit auch beim Hausbau bedenken

Innenminister Roman Poseck sagte nach der Siegelverleihung: „Insbesondere in den eigenen vier Wänden möchten sich die Menschen so sicher wie möglich fühlen. Kommt es zu einem Wohnungseinbruch, wird das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger massiv beeinflusst. Ein Wohnungseinbruchsdiebstahl führt in vielen Fällen vor allem auch zu spürbaren psychischen Folgen. Unser Ziel ist es deshalb, Wohnungseinbrüchen mit Präventionsmaßnahmen vorzubeugen und den Druck auf Wohnungseinbrecher konsequent hochzuhalten. Das gilt gerade aktuell zur Ferienzeit, in der die hessische Polizei ihre Maßnahmen verstärkt und Bürgerinnen und Bürgern durch Kampagnen und kostenlose Beratungen sensibilisiert. Dabei wird in Hessen auch auf die innovative Prognosesoftware KLB-operativ gesetzt, mit der Einbruchsserien frühzeitig erkannt werden und auf die alle hessischen Polizistinnen und Polizisten mit ihren Dienst-Smartphones zugreifen können. Dass der Maßnahmenmix aus Prävention, Repression und Technik funktioniert, zeigen die Fallzahlen bei Wohnungseinbruchdiebstahl, die seit 2014 um rund 50 Prozent gesunken sind.

Aber auch beim Hausbau, bei Renovierungen oder Modernisierungen muss die Sicherheit mitgedacht werden. Unterstützen können dabei polizeiliche Erfahrungen, die zeigen, dass durch angepasste Quartiersgestaltung, baulich-technische Sicherungsmaßnahmen sowie geschicktes Sozialmanagement sicheres Wohnen gewährleistet und Kriminalität verhindert werden kann.

Die Baugesellschaft Hanau hat bei der Planung und Ausführung des Projekts in Hanau-Lamboy polizeiliche Erkenntnisse berücksichtigt und zahlreiche Präventionsmaßnahmen umgesetzt, um einen hohen Sicherheitsstandard für das neue Mehrfamilienhaus zu gewährleisten. Das Gebäude verfügt unter anderem über Video- und Gegensprechanlagen, sichere Fensterelemente sowie über Balkone mit Vollglasausführungen, sodass es keine Aufstiegsmöglichkeiten in die oberen Stockwerke gibt.

Für ihr Engagement für mehr Sicherheit erhält die Baugesellschaft Hanau für dieses Neubauprojekt das Gütesiegel ,Sicher Wohnen in Hessen‘. Es ist bereits die zweite Auszeichnung für ein Projekt der Baugesellschaft Hanau. Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem Erfolg und hoffe, dass dieses beispielgebende Engagement viele Nachahmer findet.“

Sicherheitsgefühl und soziales Miteinander fördern

Kaweh Mansoori, der hessische Minister für Wohnungsbau ergänzte: „Alle Menschen in Hessen sollen eine angemessene, bezahlbare und sichere Wohnung finden können. Neben baulich-technischen Maßnahmen am Gebäude spielen bei der Sicherheit auch die Quartiersgestaltung und die Aktivierung der Nachbarschaft eine zentrale Rolle bei Präventionsmaßnahmen. Diese gehen wir unter anderem mit dem Förderprogramm ‚Sozialer Zusammenhalt‘ an. Das Ziel sollte dabei sein, das Sicherheitsgefühl und das soziale Miteinander zu fördern. Ich freue ich mich, der Baugesellschaft Hanau GmbH das Gütesiegel ‚Sicher Wohnen in Hessen‘ zu verleihen, um damit auch Motivation und Ansporn für andere Bauherren in ganz Hessen zu geben, ähnliche Projekte zu verwirklichen.“

Dr. Axel Tausendpfund sagte: „Die Baugesellschaft Hanau legt großen Wert darauf, dass sich die Mieterinnen und Mieter sowohl in ihrem Zuhause als auch im Wohnumfeld sicher und wohl fühlen. Das hat sie bei dem Projekt in der Erlenstraße eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die getroffenen Vorkehrungen verbessern die objektive Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsempfinden der Bewohner und erhöhen damit maßgeblich die Wohnqualität. Deswegen hat das Projekt das Gütesiegel ,Sicher Wohnen in Hessen‘ absolut verdient.“

Bei dem Neubau handelt es sich um ein siebengeschossiges Mehrfamilienhaus mit insgesamt 28 Wohneinheiten. Das Sicherheitskonzept beinhaltet zahlreiche Maßnahmen, bspw. präventive Quartiersgestaltung (z. B. offene Gestaltung des Geländes und des Eingangsbereichs des Gebäudes; Integration einer Videoanlage im Eingangsbereich, Keller und Aufzug), baulich-technische Präventionsmaßnahmen (z. B. einbruchhemmende Fenster und Türen; Terrassenbeleuchtung im Erdgeschoss mit Bewegungsmelder) und sozial-präventive Maßnahmen (z. B. Einrichtung eines „Hauswarts“ als direkter Ansprechpartner; vom Sozialmanagement initiierte Veranstaltungen in Kooperation mit der polizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Südosthessen zu sicherheitsrelevanten Themen wie „Betrüger unterwegs“).

Präventionsbemühungen fördern

Sicherheit in den eigenen „vier Wänden“ und im Wohnumfeld gehört zu den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen. Die Aktion „Sicher Wohnen in Hessen“ hat das Hessische Innenministerium 2006 gemeinsam mit dem VdW südwest ins Leben gerufen, um die Präventionsbemühungen von gewerblichen Bauherren sowie Bauträgern zu fördern und Vorzeigeprojekte auszuzeichnen. Durch eine Zusammenarbeit mit der hessischen Polizei sollen bei Neubau- und Sanierungsprojekten polizeiliche Erkenntnisse und kriminalpräventive Aspekte berücksichtigt und damit Wohnungseinbrüche, Vandalismus und Gewalt minimiert werden. Grundlage dafür ist ein durch Polizei und den Projektpartner gemeinsam erstelltes Sicherheitskonzept mit mustergültigen Präventionsmaßnahmen. Hierbei werden die Bereiche Quartiersgestaltung, baulich-technische Sicherungsmaßnahmen und Sozialmanagement/Aktivierung der Nachbarschaft berücksichtigt.