Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

„Hessischer Bewegungscheck“ in Vellmar vorgestellt

Sportminister Peter Beuth hat gemeinsam mit Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Kultusministerium, an der Grundschule Obervellmar in Vellmar den „Hessischen Bewegungscheck“ für die Pilotregion Kassel vorgestellt.

In den kommenden Jahren sollen über das Programm Drittklässler während des Sportunterrichts einen Parcours absolvieren, der aus zwölf zu bewältigenden Aufgaben besteht. Unterstützt von Helfern der den Schulen zugehörigen Sportkreisen werden dabei Ergebnisse gesammelt, dokumentiert und anonym zur Auswertung an die Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt übermittelt. Eltern von Drittklässlern erhalten dann das Sporttestergebnis der Schulklasse ihres Kindes und über den zugehörigen Sportkreis ergänzende Empfehlungen zu konkreten Sport- und Bewegungsangeboten vor Ort.

Begeisterung für Sport wecken

„Es ist wichtig, dass Bewegungsförderung bereits im Grundschulalter stattfindet. Bereits vor der Pandemie war Bewegungsmangel ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches sich durch die Pandemie und ihre Folgen noch weiter verschärft hat. Wir wollen mit dem ‚Hessische Bewegungscheck‘ schon bei Kindern die Begeisterung für mehr Sport wecken und auf die vielen Sportangebote der Vereine unmittelbar im Umfeld der Grundschulen hinweisen. Die Bewegungsförderung von Kindern ist der Hessischen Landesregierung ein Kernanliegen“, so Sportminister Peter Beuth.

Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel erläuterte: „Die zunehmende Digitalisierung bringt Begleiterscheinungen mit sich, wie eine zunehmende mediale Nutzung von Handys und Spielkonsolen, für die ein Ausgleich geschaffen werden muss. Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, dass Bewegung im Kindesalter entscheidend für Gewicht und Sportaktivität im Erwachsenenalter sind. Deshalb engagieren wir uns dafür, bereits im Grundschulalter das Bewusstsein für Bewegung und Sport zu stärken. Mit dem Hessischen Bewegungscheck wird der Förderbedarf bereits bei Grundschülern erkannt, sodass konkrete Bewegungsangebote unterbreitet werden können.“

Der Hessische Bewegungscheck besteht aus einem Parcours mit insgesamt zwölf zu bewältigende Aufgaben, die der Überprüfung der motorischen Basiskompetenzen dienen. Hierzu zählen unter anderem Ballwurf- und Dribbelaufgaben, Balanceübungen sowie Lauf- und Kraftübungen. Vor Ort wurden zwei Bewegungscheck-Parcours aufgebaut, anhand derer Prof. Dr. Christopher Heim von der Goethe-Universität den Hessischen Bewegungscheck erläuterte.

Pilotprojekt startete im Rheingau-Taunus-Kreis

Die Idee für einen Hessischen Bewegungscheck kommt aus Frankfurt und gründet auf dem erfolgreichen Projekt „Schulkids in Bewegung“ des Sportkreises Frankfurt, welches im Jahr 2011 eingeführt und seit 2014 von der Goethe-Universität wissenschaftlich begleitet wird. Rund 8.500 Frankfurter Schülerinnen und Schüler haben den Test bereits bis heute durchlaufen. Die Einführung des Bewegungschecks erfolgt in sogenannten Pilotregionen und startete im November 2021 im Rheingau-Taunus-Kreis.

Zeitnah ist die Ausweitung des Programms auf weitere Landkreise geplant. Mit dem Bewegungscheck setzt die Hessische Landesregierung eine weitere sportpolitische Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode um. Nach wie vor werden von der Landesregierung Kooperationen von Schulen und Sportvereinen unterstützt, welche breiten- und freizeitsportliche Angebote im Rahmen schulischer Nachmittagsbetreuung fördern.

Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport sieht im Themenfeld „Sport und Gesundheit“ einen Schwerpunkt der Sportentwicklung in Hessen. Mit dem „Hessischen Bewegungscheck“ und der Initiative „Sportland Hessen bewegt“ soll der Bereich gemeinsam zukunftsorientiert entwickelt werden. Insbesondere soll das öffentliche Bewusstsein geschärft, die Angebotsstrukturen ausgebaut, die Qualität der Angebote gesichert und kontinuierlich verbessert, sowie ein Beitrag der Vernetzung vieler gesundheitsfördernder Bemühungen in Hessen geleistet werden.

Weitere Informationen zum Hessischen Bewegungscheck finden Sie unter https://hessischer-bewegungscheck.deÖffnet sich in einem neuen Fenster .

Hintergrund: Sportförderung in Hessen auf Rekordniveau

Ein wichtiges Ziel der hessischen Sportförderung ist es, für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen die Chancen und den Anreiz zu aktiver sportlicher Betätigung zu schaffen. Hessens Sportvereine zählen etwa 2,1 Millionen Mitglieder, die in mehr als 7.500 Vereinen des Landessportbundes organisiert sind. Die Hessische Landesregierung hat den organisierten Sport in Hessen 2021, unabhängig von Corona-Hilfsprogrammen, mit einem Volumen von rund 61 Millionen Euro unterstützt. 2022 fördert die Hessische Landesregierung den Sport mit Rekordinvestitionen. Insgesamt rund 65,5 Millionen Euro stehen für die Förderung des Sports in Hessen bereit. 

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