Innenminister Roman Poseck hat das Polizeipräsidium Südosthessen besucht und sich über aktuelle Herausforderungen informiert, die den Einsatzbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen besonders betreffen und mit der Kriminalitätsbekämpfung im Spannungsfeld Großstadt und ländlicher Raum in Verbindung stehen. Neben der wichtigen Rolle des Polizeipräsidiums bei der Modernisierung der hessischen Polizei informierte sich der Innenminister auch über den aktuellen Stand der Ermittlungen hinsichtlich der jüngsten Geldautomatensprengung in Jossgrund.
Innenminister Roman Poseck verschaffte sich selbst über die moderne Polizeiarbeit einen Einblick und führte bei seinem Besuch aus: „Es ist beeindruckend, was hier in Offenbach auf die Beine gestellt wurde. Nicht umsonst zählt dieses Polizeipräsidium zu den modernsten deutschlandweit. Die über 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von modernen Vernehmungs- und Besprechungsräumen, die Leit- und Befehlsstelle ist mit neuester Technik ausgestattet und der Erkennungsdienst verfügt über hochmoderne Labore. Dank dieser modernen Technologie wird die Arbeit der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten einfacherer, schneller und sicherer. Diese Entwicklung ist ein Gewinn für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und zugleich für die Beschäftigten der hessischen Polizei. Daran wollen wir auch künftig anknüpfen. Das Modellrevier im Polizeipräsidium Südosthessen ist das Zukunftslabor für moderne Polizeiarbeit. Aktuell wird hier beispielsweise der Einsatz von Tablets mit eigens entwickelten Polizei-Apps erprobt. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Einsatz und ihr Engagement die digitale Transformation der hessischen Polizei voranzutreiben.“
Anfang Februar ist der Polizei nach einer Geldautomatensprengung in Jossgrund ein schneller Fahndungserfolg gelungen. Es wurden drei Tatverdächtige festgenommen, die nun in Untersuchungshaft sitzen.
Wertvolle Grundlage für Fahndungs- und Ermittlungsansätze
Innenminister Roman Poseck erklärte dazu: „Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Polizei für ihren erfolgreichen Einsatz bedanken. Das ist genau das richtige Signal, um Täter abzuschrecken und Taten zu verhindern. Da dieses Phänomen in den vergangenen Wochen und Monaten immer häufiger aufgetreten ist, müssen wir künftig härter gegen die Täter vorgehen. Sie agieren immer brutaler und skrupelloser, was eine zunehmende Gefahr für die Bevölkerung darstellt. Die Täter nutzen bei den Geldautomatensprengungen überwiegend feste Explosivstoffe in unterschiedlicher Zusammensetzung. Diese können vor allem dann besonders gefährlich werden, wenn sich die gesprengten Geldautomaten in einem kombinierten Wohn- und Geschäftshaus oder in der Nähe von Wohnhäusern befinden. Oft ist es nur vom Zufall abhängig, dass bei diesen Sprengungen keine unbeteiligten Passanten oder Anwohner verletzt oder gar getötet werden. Deshalb fordere ich einen neuen Straftatbestand, der sowohl die Sprengstoffexplosion als auch den Diebstahl erfasst und eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren vorsieht. Wir müssen in der Szene, die der Organisierten Kriminalität zuzuordnen ist, eine Abschreckung erreichen und die Täter müssen die Härte des Rechtsstaates spüren. Neben der Verschärfung des Strafrechts bedarf es auch der Intensivierung der präventiven Anstrengungen seitens der Banken. Wir benötigen ein neues Zusammenspiel von Prävention und Repression, um im Kampf gegen Geldautomatensprengungen erfolgreich zu sein.“
Die hessische Polizei führt offene und verdeckte Maßnahmen und Kontrollaktionen – auch länderübergreifend mit den Partnerbundesländern – durch, so dass diese langfristig ihre Wirkung entfalten können. Durch die Kombination von präventiven und repressiven Maßnahmen konnten seit 2023 insgesamt 17 Personen auf frischer Tat oder nach einer eingeleiteten Fahndung festgenommen werden. Neben der Strafverfolgung steht die Verhinderung von weiteren Geldautomatensprengungen weiterhin im Mittelpunkt. Hier müssen auch die Banken und die Kreditwirtschaft handeln. Ein Ansatz sind gezielte und individuelle Sicherheitskonzepte an den Geldautomaten, um den Tatanreiz und die Tatgelegenheiten zu minimieren. Zur besseren Koordinierung wurde hierfür im Mai 2022 in Hessen die ALLIANZ GELDAUTOMATEN gegründet. In dieser werden unter anderem Präventionsmaßnahmen erarbeitet wie Nachtverschluss, Videoüberwachung, Nebeltechnik oder etwa die Verwendung von Einfärbesystemen. Zudem konnte die Bevölkerung mittlerweile erfolgreich für das Phänomen sensibilisiert werden, weshalb in vielen Fällen Bild- und Videomaterial der Tatfahrzeuge durch Zeuginnen und Zeugen vorliegt. Dies bildet eine wertvolle Grundlage für Fahndungs- und Ermittlungsansätze. „Die hessische Polizei ist gut aufgestellt, um die Täter dingfest zu machen“, so Roman Poseck abschließend.