Mehrere Personen stehen vor mehreren Feuerwehrautos

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister besucht Werkfeuerwehr des Unternehmens Merck

Roman Poseck: „Die Werkfeuerwehr von Merck ist ein Musterbeispiel dafür, wie Prävention, Früherkennung und schnelle Gefahrenabwehr erfolgreich ineinandergreifen.“

Im Rahmen seiner Sommerreise hat Innenminister Roman Poseck heute den Wissenschafts- und Technologiekonzern Merck in Darmstadt besucht. Im Mittelpunkt stand die Arbeit der Werkfeuerwehr, die für die Sicherstellung der Gefahrenabwehr und der Arealsicherung verantwortlich ist. Konkret ist die Werkfeuerwehr sowohl für den vorbeugenden (baulich und anlagentechnisch) als auch für den abwehrenden Brandschutz, die technische Hilfe, den Rettungsdienst sowie alle Aufgaben aus dem Bereich Standort­sicherheit (Security) zuständig.

Innenminister Roman Poseck führte nach seinem Besuch vor Ort aus. „Als global agierendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen ist Merck von entscheidender Bedeutung für Gesundheit, Forschung und Industrie in Deutschland und weltweit. Der Standort Darmstadt ist die Zentrale des Unternehmens, hier sind große Teile der Forschung und Produktion angesiedelt. In Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie leistete Merck einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Resilienz von Lieferketten, etwa bei der Versorgung mit Arzneimitteln und Spezialchemikalien. Der Konzern arbeitet dabei eng mit Behörden und Sicherheitsorganen zusammen, um den Schutz Kritischer Infrastrukturen stetig zu verbessern.

Ein zentraler Bestandteil des Sicherheitskonzeptes bei Merck ist die Werkfeuerwehr. Die hochqualifizierten Einsatzkräfte sind rund um die Uhr einsatzbereit, um Menschen, Anlagen und Umwelt zu schützen. In enger Kooperation mit der städtischen Berufsfeuerwehr und dem Katastrophenschutz werden regelmäßig Übungen und Fortbildungen durchgeführt, um auch komplexe Gefahrensituationen wie Chemieunfälle oder Großbrände professionell zu bewältigen. Im vergangenen Jahr absolvierten die Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden über 5.700 Einsätze; im Jahr 2023 waren es knapp 5.200 Einsätze. Es handelte sich dabei überwiegend um Einsätze rund um die Standortsicherheit sowie um technische Hilfeleistungen und Rettungsdienste. 

Die Werkfeuerwehr von Merck ist ein Musterbeispiel dafür, wie Prävention, Früherkennung und schnelle Gefahrenabwehr erfolgreich ineinandergreifen. Sie zeigt, wie öffentliche und private Kräfte gemeinsam die Sicherheit unserer Bevölkerung gewährleisten können.“

Hessen setzt seit Jahren auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Land, Kommunen, Ehrenamt und Wirtschaft, um Kritische Infrastrukturen dauerhaft zu schützen und weiter zu modernisieren. 

„Sicherheit ist immer eine Gemeinschaftsaufgabe. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Versorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten sicherzustellen.

Die Hessische Landesregierung wird auch in den nächsten Jahren weitere Beschaffungsmaßnahmen anstoßen und Strategien und Konzepte stetig den aktuellen Herausforderungen weiterentwickeln. Gleichzeitig arbeiten wir daran, die Widerstandsfähigkeit unserer Infrastruktur, aber auch unserer Gesellschaft zu stärken, um unabhängiger und krisenbeständiger zu werden. Dafür haben wir bereits Ende 2023 eine Hessische Resilienzstrategie beschlossen, die bestehenden Maßnahmen zusammenführt und weitere Maßnahmen, wie beispielsweise die Identifikation von möglichen Schwachstellen, die Sicherstellung der eigenen Handlungsfähigkeit in Krisenlagen, die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für die Funktionsfähigkeit der Kritischen Infrastruktur, vorsieht. Des Weiteren wurde ein ,Gemeinsamer Sicherheitsdialog‘ ins Leben gerufen. Anknüpfend an unsere enge Zusammenarbeit mit dem Landeskommando Hessen kommen hier Vertreter von Bundeswehr, Ministerien, Sicherheitsbehörden, Wirtschaft und den US-Streitkräften zusammen, um aktuelle Themenstellungen und Sicherheitsfragen zu besprechen. So wollen wir Stück für Stück noch resilienter werden.

Der heutige Besuch hat gezeigt, dass das Unternehmen Merck seine Kritische Infrastruktur mit höchster Professionalität schützt. Einen wesentlichen Anteil tragen daran die 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkfeuerwehr. Das ist von enormer Bedeutung – nicht nur für die Region Darmstadt, sondern für ganz Hessen. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich tagtäglich mit großem Engagement für die Sicherheit des Werkes und seines Umfeldes einsetzen“, betonte der Minister abschließend.

Zum Unternehmen Merck 

Die Merck KGaA ist ein deutsches Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie mit Sitz in Darmstadt. Die Anfänge von Merck gehen bis zum Jahr 1668 zurück. Es gilt damit als das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Im Gegensatz zu den meisten größeren Konkurrenten ist Merck weiterhin sowohl in der Chemie- als auch in der Pharmaindustrie tätig.

Für das Unternehmen sind rund 62.000 Mitarbeiter tätig, davon 13.300 in Deutschland. Am Hauptsitz in Darmstadt arbeiten 11.000 Beschäftigte. Dort findet auch die Haupt­ausbildung mit rund 600 Auszubildenden statt. Merck ist in insgesamt 66 Län­dern mit 227 Gesellschaften vertreten. Von Produkten und Services zur schnelleren Entwicklung und Herstellung von Medikamenten über die Entdeckung einzigartiger Wege zur Behandlung von Krankheiten bis zur Bereitstellung von Anwendungen für intelligente Geräte – Merck ist überall. Im Unternehmensbereich Life Science trägt das Unternehmen dazu bei, neuartigen Therapien zur Behandlung chronischer Krankheiten den Weg zu ebnen und Lösungen bereitzustellen, durch die unsere Welt sicherer und nachhaltiger wird. Der Unternehmensbereich Healthcare hilft dabei, mit bahnbrechenden Therapien neue Behandlungsoptionen für ungedeckten medizinischen Bedarf anzubieten und weltweit Leben zu schaffen, zu verbessern und zu verlängern. Im Bereich Electronics stellt Merck für seine Kunden die für Innovationen unverzichtbaren Materialien und technischen Lösungen bereit, um die digitale Welt von morgen voranzubringen.

Der Bereich des Werkbrandschutzes reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1870 haben sich einige Werksangehörige bereit erklärt, den Feuerwehrdienst im Werk sicherzustellen. Aus dieser Gruppe entstand 1919 die hauptberufliche Feuerwehr der chemischen Fabrik E. Merck.  Seitdem steht die Feuerwehr für effiziente Brandbekämp­fung, qualifizierten Rettungsdienst, prozess- und risikoorientierte Brandschutzberatung sowie für viele weitere Dienstleistungen 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Auch der Nachbarschaft rund ums Werk hilft die Feuerwehr immer, wenn sie benötigt wird. Die Anforderung erfolgt in diesen Fällen über die Leitstelle der Berufsfeuerwehr Darmstadt.

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