Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister hält Dinnerspeech anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Stadt Bad Soden-Salmünster

Die Stadt Bad Soden-Salmünster feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums wurde heute ein Festkommers ausgerichtet. Bereits am Nachmittag hat die Stadt zu einem vielseitigen Programm eingeladen, um die Stadtgeschichte zu feiern. 

Am Abend führte Innen- und Kommunalminister Roman Poseck in seiner Dinnerspeech aus: „Es ist mir eine große Freude, heute das 50-jährige Jubiläum der Stadt Bad Soden-Salmünster mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu würdigen. Zunächst möchte ich am heutigen 3. Oktober an die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland erinnern. Der Tag der Deutschen Einheit symbolisiert nicht nur das Ende der Teilung, die das Land über Jahrzehnte hinweg geprägt hat, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels der deutschen Geschichte. Tausende Menschen aus Ostdeutschland haben für Demokratie und Freiheit gekämpft und diese in der Einheit gefunden. Heute steht unsere Gesellschaft wieder vor neuen Aufgaben. Die aktuellen Herausforderungen in der inneren und äußeren Sicherheit führen zu Verunsicherungen bei den Bürgerinnen und Bürgern. Darum gilt es heute mehr denn je, unsere Demokratie, Freiheit und Toleranz in einem vereinten Deutschland zu verteidigen. Dazu brauchen wir eine Politik, die dem Extremismus am rechten und linken Rand wirkungsvoll begegnet und die Sicherheit der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Innere Sicherheit ist der Seismograph für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat und seine Institutionen.“

Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger

Im Zuge der hessischen Gebietsreform zwischen 1972 und 1977 wurden Gemeinden, Landkreise und kreisfreie Städte zusammengeschlossen. Auch die eigenständigen Städte Bad Soden und Salmünster wurden zusammengeschlossen. Am 1. Juli 1974 trat die gebietliche Neugliederung mit dem Doppelnamen Bad Soden-Salmünster in Kraft. „Heute feiern wir 50 Jahre Stadtgeschichte. Die ehemals zehn selbständigen und unterschiedlichen Gemeinden, die die heutige Stadt Bad Soden-Salmünster bilden, sind in den vergangenen 50 Jahren zu einer starken Einheit zusammengewachsen. Der Zusammenschluss war ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger. Die Gebietsreform vor 50 Jahren hat die Grundlage für eine stabile und leistungsfähige Verwaltung gelegt und eine Bereicherung des kulturellen und sozialen Lebens in der Region bewirkt. Heute leben in Bad Soden-Salmünster rund 14.000 Einwohner.

Die Stadt hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten zu einem beliebten Kurort entwickelt, der für seine heilenden Quellen und die wunderschöne Natur bekannt ist. Bad Soden-Salmünster bietet eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten, von Wander- und Radwegen bis hin zu Wellnessangeboten, die sowohl Einheimische als auch Besucher anziehen.

Diese Entwicklung hat die Stadt vor allem den Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken, die gezeigt haben, wie aus vielen kleinen Orten eine neue starke Gemeinschaft entstehen kann. Ich danke allen, die sich mit so viel Herzblut für ihre Heimat einsetzen und diese lebens- und liebenswert machen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem besonderen Jubiläum!“

Fokus aus auf interkommunale Zusammenarbeit

50 Jahre nach der Gebietsreform sind die Anforderungen an die Gemeinden immer weiter gestiegen, so dass viele kleinere Gemeinden, gerade im ländlichen Raum, die aktuellen Themen nur mit sehr großem eigenen Aufwand effizient bearbeiten können. Daher hat die Hessische Landesregierung in den vergangenen Jahrzehnten nach der Gebietsreform immer mehr Wert auf interkommunale Zusammenarbeit gelegt und so die Kommunen auch finanziell stark unterstützt. 

Auch die Stadt Bad Soden-Salmünster ist an größeren Kooperationsverbünden in der Holzvermarktung, Klärschlammverwertung und an der Behördenrufnummer 115 beteiligt. Aktuell soll der Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit im Main-Kinzig-Kreis verstärkt werden. Im Jahr 2021 wurde unter Federführung des Landkreises erstmalig ein flächendeckender und systematischer Prozess unter Einbeziehung aller Städte und Gemeinden des Kreises sowie des Kreises selbst gestartet. Unter freiwilliger Bereitschaft wird eine systematische Bestandsaufnahme zur heutigen und zukünftigen interkommunalen Zusammenarbeit im Kreisgebiet durch ein externes Beratungsunternehmen durchgeführt. Ziel ist es, weitere sinnvolle Aufgabenbereiche der Zusammenarbeit zu identifizieren und möglichst zeitnah in einem kreisweiten Dienstleistungskompetenzzentrum zu realisieren.

„Zwangszusammenschlüsse von Gemeinden wie vor 50 Jahren sind in Gegenwart und Zukunft nicht vorgesehen und dank der damaligen Maßnahmen auch weder geboten noch sinnvoll. Ich begrüße aber Projekte zur interkommunalen Zusammenarbeit. Dadurch entstehen wirkungsvolle Synergieeffekte und spürbare Entlastungen für die Kommunen, die am Ende auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Ich wünsche allen Beteiligten bei dem Aufbau eines Dienstleitungskompetenzzentrums viel Erfolg und positive Effekte für die Kommunen“, so der Minister abschließend.

Stadtgeschichte Bad Soden-Salmünster

Im Zuge der hessischen Gebietsreform zwischen 1972 und 1977 wurden Gemeinden, Landkreise und kreisfreie Städte zusammengeschlossen. In der Freiwilligenphase um 1970 hatten bereits die selbständigen Gemeinden Alsberg mit dem Ortsteil Hausen sowie Kerbersdorf und Romsthal beschlossen, sich der Stadt Salmünster im Landkreis Schlüchtern anzuschließen. Die Eingliederung erfolgte durch Beschluss der Landesregierung zum 1. Juli 1970 bzw. zum 1. Dezember 1970. Ebenfalls zum 1. Dezember 1970 wurde die Gemeinde Wahlert der Stadt Bad Soden zugeordnet. Zum 1. April 1972 wurden die Gemeinden Ahl und Eckardroth in die Stadt Bad Soden und zum 1. Juli 1972 die Gemeinde Katholisch-Willenroth aus dem Landkreis Gelnhausen in die Stadt Salmünster im Landkreis Schlüchtern eingegliedert. Die Landesregierung wollte, dass die Städte Bad Soden und Salmünster wegen ihrer geringen Einwohnerzahl (unter 5.000) fusionieren. Zu Beginn gab es keine Einigung, da Bad Soden für den Erhalt der Selbständigkeit kämpfte. Am Ende der Debatte wurden durch das Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau vom 12. März 1974 die Städte Bad Soden und Salmünster und die Gemeinde Mernes zu einer Stadt mit dem Namen „Bad Soden-Salmünster“ zusammengeschlossen.