Innenminister Roman Poseck erklärte zur Begrüßung der Kommune Künzell: „Hessen gehört zu den sichersten Bundesländern – das belegen die aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024, die einen Rückgang der Kriminalität um 2,3 Prozent verzeichnen. Das zeigt sich auch im Bereich des Polizeipräsidiums Osthessen: Hier ist ein Straftatenrückgang von 20.823 Fälle in 2023 auf 18.961 Fälle im vergangenen Jahr, also um 9 Prozent, zu verzeichnen. In der Kommune Künzell wird es besonders deutlich: Hier ist die Kriminalität um 109 Fälle, also um 25 Prozent, zurückgegangen. Osthessen ist eine sehr sichere Region, das wird besonders deutlich, wenn man die registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner, also die Häufigkeitszahl, betrachtet: In Osthessen haben sich die Straftaten pro 100.000 Einwohner von 4.568 in 2023 auf 4.150 in 2024 reduziert. In Künzell Ist die Häufigkeitszahl sogar um 634, also von 2508 auf 1874, zurückgegangen. Das ist einer der niedrigsten Werte in ganz Hessen und eine Reduzierung um 25 Prozent. Auch die Aufklärungsquote ist erneut gestiegen und mit 68,7 Prozent auf einem hessenweit hohen Niveau.“
Sicherheitsgefühl schaffen und stärken
Auch wenn die Zahlen belegen, dass die Kommune bereits sehr sicher ist, freut es mich, dass Künzell nun auch dem KOMPASS-Programm beitritt, um noch stärker das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken. Die Polizei ist bereits vor Ort sehr präsent und steht den Bürgerinnen und Bürgern beratend zur Seite – insbesondere in den Bereichen Einbruchschutz, Eigentumssicherung sowie bei der Sicherheitsberatung für Seniorinnen und Senioren. Zum subjektiven Sicherheitsgefühl trägt auch der seit 10 Jahren verankerte Freiwillige Polizeidienst bei. Die Gemeinde Künzell wird künftig noch enger mit allen lokalen Akteuren und den Sicherheitsbehörden zusammenarbeiten. Die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger ist entscheidend, um konkrete und wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und auf individuelle Sicherheitsbedürfnisse einzugehen.
Künzell hat bereits wertvolle Maßnahmen umgesetzt. So wurde die Beleuchtung verbessert, Sichtachsen erweitert und einen Präventionsrat eingerichtet. Mit der Unterstützung des KOMPASS-Programms können diese erfolgreichen Ansätze und weitere Projekte umgesetzt werden. Ich wünsche der Gemeinde Künzell und allen Beteiligten viel Erfolg und gutes Gelingen bei der Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des KOMPASS-Programms. Mit Engagement, gegenseitigem Vertrauen und einem offenen Dialog zwischen Kommune, Polizei und Bürgerschaft kann ein dauerhaftes Sicherheitsgefühl geschaffen und weiter gestärkt werden.“
Auch Polizeipräsident, Michael Tegethoff, sieht in der Teilnahme am KOMPASS-Programm eine konsequente Weiterentwicklung der Sicherheitsarbeit: „Die Bürgerinnen und Bürger in Künzell leben sicher. Das zeigen nicht nur die polizeilichen Erfahrungen, sondern auch die Zahlen: Die Kriminalitätsbelastung liegt deutlich unter dem Landesschnitt und knapp 70 Prozent der Straftaten wurden im vergangenen Jahr aufgeklärt“, betont Polizeipräsident Michael Tegethoff. „Mit der Aufnahme in das KOMPASS-Programm gehen wir nun gemeinsam den nächsten Schritt. Wir wollen damit nicht nur das hohe Sicherheitsniveau festigen, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen in Künzell weiter stärken. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kommune, Polizei und Bürgerschaft wird dazu beitragen, passgenaue Maßnahmen für noch mehr Sicherheit vor Ort zu entwickeln. Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg.“
Die KOMPASS-Sicherheitsinitiative
Mit dem 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren und der hessischen Polizei ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme bestehender Präventionsangebote und der Sicherheitslage sowie einer Bürgerbefragung sollen konkrete Lösungsvorschläge für die Sicherheitsbedarfe vor Ort erarbeitet werden. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das gegenwärtig 165 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.
Die Sicherheitsprogramme des Landes Hessen sind unter dem Dach von „Gemeinsam Sicher in Hessen“ sind gebündelt online über das „Sicherheitsportal Hessen“ zugänglich. Das Sicherheitsportal vereint die Meldestelle HessenGegenHetze, die Onlinewache der Polizei Hessen und den landesweiten Mängelmelder, an dem mehr als 340 von 421 hessischen Kommunen teilnehmen. Das Sicherheitsportal ist unter https://sicherheitsportal.hessen.de/Öffnet sich in einem neuen Fenster erreichbar.