Mehrere Personen stehen auf der Straße und tragen teilweise eine Uniform.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister informiert sich über Einsatzkonzept Stromausfall der Landeshauptstadt Wiesbaden

Innenminister Roman Poseck hat sich anlässlich seiner Sommerreise über das Einsatzkonzept Stromausfall bei der Stadt Wiesbaden informiert. Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat im Rahmen des Sonderschutzplans „Stromausfall“ ein mehrschichtiges Einsatzkonzept erarbeitet, das modular aktiviert werden kann.

Zentrales Element ist das Leuchtturmkonzept, was aus 28 stationären Leuchttürmen (zumeist Feuerwehrhäuser/Rettungswachen etc.), 7 mobilen Leuchttürmen (durch Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr betrieben) besteht. Ziel ist es, lokale Anlaufstellen zur Unterstützung der Bevölkerung bei einem Ausfall der Energieversorgung, Kommunikationswege und Notinfrastruktur zu gewährleisten. Dem Minister wurde heute im Rahmen seines Besuchs vor dem Rathaus in Wiesbaden ein mobiler Leuchtturm präsentiert. 

Innenminister Roman Poseck erklärte im Rahmen seines Besuchs: „Im Rahmen meiner Sommerreise habe ich mich bereits vergangene Woche bei dem Stromversorgungsunternehmen OVAG und im Hochtaunuskreis über die Maßnahmen im Falle eines Stromausfalls informiert. Auch die Stadt Wiesbaden geht mit gutem Beispiel voran und hat im Fall eines Stromausfalls einen Sonderschutzplan erstellt. Dieser sieht den Aufbau sogenannter mobiler Katastrophenschutz-Leuchttürme vor, die im Ernstfall als zentrale Informations- und Anlaufstellen für die Bevölkerung dienen. Dort können Bürgerinnen und Bürger Hilfe erhalten, Informationen abrufen und bei Bedarf Notrufe absetzen, auch wenn Mobilfunk und Internet ausfallen.

Vorbild für andere Kommunen

Die Stadt Wiesbaden nimmt damit ihre Verantwortung als untere Katastrophenschutzbehörde sehr erfolgreich war. Sie ist mit diesem Konzept ein Vorbild für andere Kommunen. Eine vorausschauende Planung und Vorsorge sind entscheidend für Szenarien wie einen großflächigen Stromausfall, bei dem kritische Infrastrukturen wie Kommunikation, Wasser- und Energieversorgung massiv beeinträchtigt werden können. Die heute vorgestellten Maßnahmen stärken unsere gemeinsame Resilienz und geben den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit. 

Katastrophenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wiesbaden zeigt eindrucksvoll, wie gute Vernetzung und systematische Vorbereitung Leben retten können. Dieses Leuchtturmkonzept wird Vorbild für andere Großstädte in Hessen sein. Ich danke Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und allen Verantwortlichen, die dieses Projekt mit großem Einsatz möglich gemacht haben.

Brand- und Katastrophenschutz weiterhin stärken

Das Land arbeitet im Brand- und Katastrophenschutz bereits erfolgreich zusammen. Das Land unterstützt die Kommunen finanziell unter anderem beim Bau von Feuerwehrhäusern sowie bei der Anschaffung und von Brandschutz- und Katastrophenschutzfahrzeugen. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Förderung von mehr als 1.700 Einsatzfahrzeugen und mehr als 550 baulichen Maßnahmen insgesamt fast 200 Millionen Euro. Im Jahr 2025 investiert die Hessische Landesregierung weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz und stärkt die Einheiten bedarfsgerecht. Hierfür stellt das Land für 2025 insgesamt rund 69 Millionen Euro bereit. Hinsichtlich der kommunalen Feuerwehren werden allein zur Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und Neubaumaßnahmen voraussichtlich rund 21 Millionen Euro aufgewendet. Land und Stadt ziehen für die Sicherheit der Bevölkerung an einem Strang.“ 

Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende erklärte: „Wiesbaden ist mit dem Konzept der Katastrophenschutz-Leuchttürme – sowohl stationär als auch mobil – gut aufgestellt“, erklärte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. „Ziel ist es, der Bevölkerung im Krisenfall nicht nur praktische Hilfe zu bieten, sondern auch Verlässlichkeit, Struktur und klare Informationen. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die mit großem Engagement an der Entwicklung und Umsetzung dieses Konzepts mitgewirkt haben.“

Zum mobilen Katastrophenschutz-Leuchtturmprojekt

Der mobile Leuchtturm kann flexibel in besonders betroffenen Stadtteilen eingesetzt werden, ist notstromfähig und an das Einsatz- und Kommunikationskonzept der Stadt angebunden. Er illustriert die praxisnahe Umsetzung des Sonderschutzplans Stromausfall und demonstriert das Zusammenspiel von Technik, Personalstruktur und Kommunikation im Katastrophenfall. Zusammenarbeit erfolgt mit Feuerwehren, Hilfsorganisationen, THW, vor- und nachgelagerten Behörden sowie Unternehmen aus KRITIS-Sektoren.

Versorgungsrelevante Maßnahmen: 

  • Verpflegung der Leuchttürme über zentrale Lagerhaltung und Logistikgruppe der Feuerwehr
  • Aktivierung von Notbrunnen durch Katastrophenschutzstab zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung
  • Kraftstoffversorgung nach Weisung über die Feuerwehr-Logistik
  • Kommunikation im DMO-Modus (Frequenzschaltung im Digitalfunk)
  • Betreuungsstellen nach landesweitem Konzept für besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen
  • Warnung der Bevölkerung über ein abgestimmtes Warnkonzept gemäß Einsatzanweisung