Bei den Kontrollen wurde auch die neue Sicherstellungs-App vorgeführt, mit der die Beamtinnen und Beamten zukünftig auf ihren Smartphones polizeiliche Sicherstellungen und Beschlagnahmungen unkompliziert dokumentieren können. Zuvor tauschte sich der Minister mit Kräften des Polizeipräsidiums Südosthessen und Polizeivizepräsidentin Anja Wetz über die bislang gewonnenen Erfahrungen nach 13 Monaten Innenstadtoffensive in Offenbach aus.
Innenminister Roman Poseck zieht folgende Bilanz: „Ergänzend zum seit Frühjahr 2023 bestehenden Programm ,Sicherheitsstreife Offenbach‘, das zum Beispiel gemeinsame Kontrollen von Stadtpolizei und Landespolizei vorsieht, hat die Polizei seit Beginn der Innenstadtoffensive in Offenbach Ende Februar 2024 Präsenz und Kontrolldruck weiter erhöht. Im Fokus stehen in der Stadt am Main unter anderem Gaststättenkontrollen, Verkehrskontrollen und Kontrollen von Wettbüros.
Die Resultate der Innenstadtoffensive können sich sehen lassen: Bei mehr als 230 Kontrollmaßnahmen konnten knapp 100 Personen festgenommen und rund 40 Haftbefehle vollstreckt werden. Außerdem sind mehr als 420 Straftaten und rund 440 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden. Die Maßnahmen der Polizei schlagen sich auch in den Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik für das vergangene Jahr nieder: So wurden 2024 in Offenbach fast 1.700 Straftaten weniger registriert. Die Straßenkriminalität ging um mehr als 20 Prozent auf rund 1.400 Delikte zurück. Konkret sank zum Beispiel die Zahl der Straßendiebstahldelikte um rund 29 Prozent, der Straßenraubfälle um mehr als 28 Prozent und der Taschendiebstahldelikte um mehr als zehn Prozent. In die gleiche Richtung, nämlich rückläufig auf unter 1.000 Fälle, war auch das Straftatenaufkommen in Offenbach im Bereich der Jugendkriminalität.
Neben der repressiven Komponente wird in Offenbach auch auf Videoschutz gesetzt. Die Videoschutzanlage der Stadt schützt den Europaplatz, den Marktplatz, die Hermann-Steinhäuser-Straße und die S-Bahnstation Offenbach Waldhof. Die Videoaufzeichnungen aus diesen vier Schutzzonen konnten alleine im vergangenen Jahr bei mehr als 150 Straftaten im Rahmen der Ermittlungen genutzt werden. Dabei konnten fast 30 Fälle aufgeklärt werden.
Es braucht stets einen Mix aus Repression und Prävention, wie wir ihn in Hessen landesweit umsetzen, um Kriminalität in unseren Innenstädten zurückzudrängen. Dazu müssen Kommunen und Land, wie in Offenbach, eng zusammenarbeiten. Die vergangenen 13 Monate zeigen: Offenbach ist noch sicherer geworden – und die Innenstadtoffensive hat dazu beigetragen.“
„Die Innenstadtoffensive ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die Sicherheit in Offenbach nachhaltig zu verbessern und Straftäter aus der Anonymität zu holen. Diese Maßnahmen, in Verbindung mit den jeweils vorhandenen Videoschutzanlagen, haben bereits dazu beigetragen, dass Straftaten aufgeklärt beziehungsweise verhindert wurden. Das Ergebnis ist dank der Innenstadtoffensive ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Sicherheitslage hier im Zentrum von Offenbach. Darüber hinaus funktioniert die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Stadt Offenbach seit Jahren sehr gut und ist entscheidend, um die Sicherheit in Offenbach zu gewährleisten“, resümiert Südosthessens PolizeivizepräsidentinAnja Wetz.
Innenstadtoffensive gegen Kriminalität: mehr Polizeipräsenz und erhöhter Kontrolldruck
Den Wiederanstieg der Kriminalität nach den Ausnahmejahren der Pandemie hat die Hessische Landesregierung zum Anlass genommen, die Sicherheit in Hessens Innenstädten verstärkt in den Blick zu nehmen. Mit der im Februar 2024 gestarteten Innenstadtoffensive hat die hessische Polizei landesweit in nunmehr 14 Städten ihre Präsenz und den Kontrolldruck gezielt deutlich erhöht. Gezielte Kontrollen finden unter anderem insbesondere in Wettbüros, Spielhallen und Szenelokalen statt. Teil der Innenstadtoffensive sind Darmstadt, Frankfurt und hier insbesondere das Bahnhofsviertel, Fulda, Gießen, Hanau, Kassel, Limburg, Marburg, Offenbach, Rüsselsheim, Wetzlar und Wiesbaden. Im August 2024 wurde das Programm um die Städte Bad Hersfeld und Biedenkopf erweitert.
Im ersten Jahr der Innenstadtoffensive haben landesweit rund 35.000 Polizeikräfte in fast 200.000 Einsatzstunden 63.000 Personenkontrollen durchgeführt. Dabei wurden etwa 10.100 Ordnungswidrigkeiten und 6.200 Straftaten festgestellt, rund 1.650 Personen festgenommen und fast 650 Haftbefehle vollstreckt. Die im ersten Jahr gewonnenen Ergebnisse und polizeilichen Erfahrungen werden evaluiert und fließen in die weiteren Maßnahmen der Kriminalitätsbekämpfung und von Präventionsmaßnahmen ein.