Innenminister Peter Beuth

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister Peter Beuth zeichnet Willingen mit dem KOMPASS-Sicherheitssiegel aus

Das Engagement der Gemeinde soll als Vorbild für viele weitere Kommunen dienen.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde hat Innenminister Peter Beuth der Gemeinde Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) als 14. hessische Kommune das KOMPASS-Sicherheitssiegel verliehen. Die Kommune nimmt seit Oktober 2018 offiziell an der Sicherheitsinitiative teil und hat in den vergangenen vier Jahren gemeinsam mit der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die zu einer verbesserten Sicherheitslage und einem positiveren Sicherheitsgefühl beitragen.

„Willingen hat sich durch viel Engagement das KOMPASS-Sicherheitssiegel redlich verdient und gemeinsam mit der Polizei für die Bürgerinnen und Bürger mit großem Einsatz alle Schritte im KOMPASS-Prozess durchlaufen. Die Gemeinde hat eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt, die allesamt zu einer Verbesserung der Sicherheitslage und des Sicherheitsgefühls vor Ort beitragen werden. Am Ende eines solchen Prozesses für die Sicherheit steht die Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel, denn die Gemeinde Willingen ist Vorbild für viele andere hessische Kommunen. Es dokumentiert, dass Willingen mehr für die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger unternommen hat und sich auch weiterhin verpflichtet fühlt, die Sicherheit vor Ort auszubauen“, so Innenminister Peter Beuth.

Über eine in Willingen erfolgte und von der Justus-Liebig-Universität in Gießen begleiteten repräsentativen Bürgerbefragung, mittels durchgeführte Sicherheitsrunden sowie über Ortsbegehungen wurde ein Maßnahmenkatalog zur Vermeidung von Angsträumen in der Stadt erarbeitet. In der Befragung wurden die negativen Auswirkungen des Club- und Partytourismus als herausragendes Problem genannt.

Verschiedene Präventionsmaßnahmen in Willingen

Als Reaktion auf die festgestellten Sicherheitsbedarfe wurden die Präsenzzeiten des Schutzmannes vor Ort im Rathaus von Willingen von einmal monatlich auf einmal wöchentlich erhöht. Darüber hinaus wurden zwei zusätzliche Stellen beim Ordnungsamt geschaffen und im Jahr 2022 ausgeschrieben. Das vielfach als Problem beschriebene „Wildpinkeln“ soll durch den 2022 entstandenen Neubau einer WC-Anlage auf dem Ettelsberg-Parkplatz entschärft werden.

Darüber hinaus wurde eine Videoschutzanlage an der Talstation der Ettelsberg-Seilbahn installiert und ist seit Anfang Dezember 2021 in Betrieb. Es wurden insgesamt 11 Kameras an der Ettelsberg-Talstation verbaut. Über Außenlautsprecher können von der Polizeiwache in Korbach Durchsagen getätigt werden. Darüber hinaus ist eine Fußgängerbrücke über die Bahnlinie zur Entlastung belasteter Wohnstraßen durch alkoholisierte Fußgängergruppen geplant. Zusätzlich wurden zur Reduzierung der Vermüllung zehn weitere Mülleimer aufgestellt.

KOMPASS-Sicherheitsinitiative

Bereits 132 hessische Kommunen nehmen an der Sicherheitsinitiative KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport teil. Über drei Millionen Hessinnen und Hessen profitieren damit von der bundesweit einmaligen Initiative. Seit Beginn des Programms wurden hessenweit zahlreiche Bürgerbefragungen und Sicherheitsanalysen durchgeführt, die in der Folge zielgerichtete Lösungen für erkannte Problemfelder in den Kommunen ermöglichten. Mit KOMPASSregion und KOMPASSpartner richtet sich die Sicherheitsinitiative des Landes Hessen insbesondere an kleinere Kommunen, um diesen einen leichten Einstieg in das Sicherheitsprogramm zu ermöglichen. So besteht die Möglichkeit eines Zusammenschlusses mehrerer kleinerer Kommunen zu einer KOMPASSregion, um gemeinsam die Vorteile der Initiative für mehr Sicherheit nutzen zu können.

„Gemeinsam Sicher In Hessen“: Zukunft der Sicherheit in Hessen wird gemeinsam gestaltet

„Die hessische Polizei hat eine Vielzahl von individuellen Präventionsprojekten im Angebot, die in den Kommunen in unterschiedlicher Intensität Anwendung finden können. KOMPASS hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich alle Beteiligten aktiv in den Prozess einbringen. Schließlich wissen die Bürgerinnen und Bürger in unseren Kommunen am ehesten, wo der Schuh drückt und die Gemeinde, was umsetzbar ist. Diese vernetzte Sicherheit zwischen Bürgern, Kommunen, Land und Polizei wollen wir unter der neuen Dachmarke ‚Gemeinsam Sicher In Hessen‘ vereinen und stetig weiterentwickeln. Im Zentrum aller Maßnahmen sollen die Bürgerinnen und Bürger stehen. Sie werden sich künftig bei ‚Gemeinsam Sicher In Hessen‘ noch stärker – online und offline – einbringen können, damit Hessen noch sicherer wird“, sagte Innenminister Peter Beuth.

Weiterführende Informationen zum KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel finden Sie unter kompass.hessen.de. Interessierte Kommunen können sich an kompass@hmdis.hessen.de wenden.

Hintergrund: Sicherheitslage in Hessen

Die Sicherheitslage wird in den hessischen Kommunen von Jahr zu Jahr signifikant besser. 2021 ist war die Kriminalitätsbelastung in Hessen im fünften Jahr in Folge erneut deutlich gesunken. Mit genau 336.030 Straftaten wurden 6.393 Fälle weniger gezählt als noch im Vorjahr (-1,9 Prozent). Das ist der niedrigste Wert seit 1980. Die Kriminalitätsbelastung ist mit 5.340 Straftaten pro 100.000 Einwohner ebenfalls weiter gesunken (2020: 5.446). Die Gefahr, in Hessen Opfer von Kriminalität zu werden, ist damit auf einem historischen Tiefstand. 65,6 Prozent der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten wurden letztes Jahr aufgeklärt. Das ist nach 2020 (65,5 Prozent) erneut der mit Abstand höchste jemals gemessene Wert, seit Einführung der Kriminalstatistik im Jahr 1971.

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