Innenminister Roman Poseck steht mit Polizeipräsident Björn Gutzeit und Dirk Widuch zum Foto zusammen.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Innenminister Poseck überreicht 1.000 Schutzschleifen an Arbeitgeberverbände

Innenminister Roman Poseck hat im Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt gemeinsam mit Polizeipräsident Björn Gutzeit im Beisein zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter von Feuerwehr und Rettungsdiensten 1.000 Schutzschleifen an den Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände im Haus der Wirtschaft Südhessen, Dirk Widuch, übergeben.

Mit der symbolischen Entgegennahme der Schutzschleifen unterstützen der Unternehmerverband Südhessen e. V., HESSENMETALL Darmstadt und Südhessen sowie die Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), die über 440 Mitgliedsunternehmen betreuen, die Solidaritäts-Aktion des hessischen Innenministeriums für Einsatzkräfte. Vor Ort betonte Roman Poseck die Notwendigkeit eines breiten gesellschaftlichen Konsenses gegen Angriffe auf Einsatzkräfte und dankte den Arbeitgeberverbänden im Haus der Wirtschaft Südhessen für ihren Beitrag dazu.

Klare Haltung gegen Angriffe auf Einsatzkräfte

„Anfang Juni verlor ein junger Polizeibeamter in Mannheim in Folge eines verwerflichen Messerangriffs sein Leben. Der Fall hat auf tragische Weise verdeutlicht, dass der Beruf der Polizistin oder des Polizisten kein Job wie jeder andere ist. Der tödliche Messerangriff war die Spitze des Eisberges. Auch unterhalb dieses verwerflichen Verbrechens gibt es unzählige Angriffe auf unsere Einsatzkräfte. Seit Jahren nehmen wir wahr, dass der Respekt gegenüber Frauen und Männern der Polizei, aber auch von Feuerwehren und Rettungsdiensten abnimmt. Immer häufiger sind sie, während sie für unsere Sicherheit sorgen oder Menschen in Notsituationen zur Hilfe kommen, das Ziel von Übergriffen und gewalttätigen Angriffen. Letztes Jahr wurde mehr als 5.200 Straftaten gegen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten in Hessen registriert. Dies ist ein neuer trauriger Höchststand. Im Jahr 2023 wurden alleine in Südhessen 513 Polizistinnen und Polizisten sowie 13 Einsatzkräfte von Rettungsdiensten Opfer einer Straftat. Das Polizeipräsidium Südhessen verzeichnete 111 tätliche Angriffe auf Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, bei insgesamt 261 Widerstandshandlungen setzten sich Menschen gegen polizeiliche Maßnahmen in Südhessen zur Wehr. Sie griffen dabei Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte an, verletzten sie oder versuchten dies zumindest.

Diese Zahlen, die stellvertretend für die Entwicklung in ganz Hessen und Deutschland stehen, sind alarmierend. Für mich ist klar, dass die Frage des Miteinanders, des Respekts und der Wertschätzung eine ist, die jede und jeden von uns betrifft. Wir brauchen eine sehr klare Haltung in unserer Gesellschaft. Dies kann, dies muss jede und jeder deutlich machen und unmissverständlich Position gegen Angriffe auf Einsatzkräfte beziehen. Ich werde hierfür weiterhin entschieden eintreten und rufe alle Kräfte der Gesellschaft dazu auf, dies ebenfalls zu tun. Den Arbeitgeberverbänden im Haus der Wirtschaft Südhessen bin ich sehr dankbar dafür, dass sie die Schutzschleifenkampagne des hessischen Innenministeriums unterstützen. Damit zeigen sie gesamtgesellschaftliches Engagement. Sie setzen ein klares Zeichen gegen Angriffe auf Einsatzkräfte. Außerdem drücken sie mit der blau-rot-weißen Schleife ihre Verbundenheit, Anerkennung und Wertschätzung mit der Blaulichtfamilie aus. Dieses Bekenntnis und vorbildgebende Engagement trägt dazu, dass noch deutlicher wird: Wer Einsatzkräfte angreift, stellt sich gegen unseren Rechtsstaat, unser friedliches demokratisches Miteinander und damit gegen uns alle. Mehr denn je verdienen unsere Einsatzkräfte Rückendeckung und Wertschätzung. Zum Schutz unserer Einsatzkräfte und für ein Mehr an Sichtbarkeit und Wertschätzung der Blaulichtfamilie werden der Ministerpräsident und ich mit einem Respekt-Paket in der nächsten Woche weitere Maßnahmen präsentieren“, sagte Innenminister Roman Poseck in Darmstadt.

Starkes Zeichen Richtung Blaulichtfamilie

Der Polizeipräsident von Südhessen, Björn Gutzeit, sprach den Arbeitgeberverbände im Haus der Wirtschaft Südhessen ebenfalls seinen Dank aus: „Unsere Polizei ist, wie auch Rettungsdienste und Feuerwehren, rund um die Uhr für alle Bürgerinnen und Bürger hier in Südhessen im Einsatz und dabei verschiedensten Belastungen sowie Gefahren ausgesetzt. Dieses Engagement muss Wertschätzung sowie Respekt erfahren. Angriffe auf Einsatzkräfte aber auch ein respektloser Umgang sind absolut inakzeptabel. Gemeinsam gilt es, dass wir uns alle auch für diejenigen einsetzen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, uns zu schützen. Ich freue mich daher besonders, dass die Arbeitgeberverbände im Haus der Wirtschaft Südhessen ein klares und starkes Zeichen in Richtung Blaulichtfamilie setzen. Dafür gilt ihnen mein besonderer Dank, das tut allen Einsatzkräften gut.“

Dirk Widuch, Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände im Haus der Wirtschaft Südhessen, erläuterte zu der Unterstützung für die Schutzschleifen-Aktion: „Die Zunahme der verbalen und physischen Angriffe in den vergangenen Jahren auf Einsatzkräfte aus Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr ist besorgniserregend.

Menschen aus der Blaulichtfamilie setzen sich tagtäglich für die Sicherheit und die Gesundheit von uns allen ein. In Unternehmen trägt eine funktionierende Blaulichtfamilie dazu bei, ein sicheres und stabiles Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Neben dem Einsatz im Notfall, wenn exzellent ausgebildete Einsatzkräfte Leben retten, leisten sie einen wichtigen Beitrag im Bereich der Prävention, indem sie ihre Expertise beratend in Unternehmen einbringen. Sei es im Bereich des Brandschutzes, Arbeitsschutzes, der Cyberkriminalität und vielen mehr.

Aus diesem Grund haben sich die Arbeitgeberverbände im Haus der Wirtschaft Südhessen dazu entschieden, ihre über 440 Mitgliedsunternehmen auf die Schutzschleifenkampagne aufmerksam zu machen und bei ihnen für eine Unterstützung der Kampagne zu werben. Es ist ein Zeichen von gesellschaftlichem Zusammenhalt, wenn Unternehmen sich vor diejenigen stellen, die uns beschützen und ein starkes Signal in die Belegschaften.“