Im Rahmen der Förderung interkommunaler Zusammenarbeit hat Innenminister Roman Poseck zwei Bescheide in Höhe von insgesamt 100.000 Euro an die Gemeinden Ottrau und Oberaula überreicht. Ziel der Zusammenarbeit ist die technische Betriebsüberwachung der Abwasserbeseitigung und der Wasserversorgung, um die Funktionsfähigkeit, Effizienz und Sicherheit der Ver- und Entsorgung in beiden Gemeinden nachhaltig zu gewährleisten und zu verbessern. Bei der feierlichen Übergabe waren neben dem Minister auch der Bürgermeister der Gemeinde Ottrau, Jonas Korell, sowie der Erste Beigeordnete der Gemeinde Oberaula, Lothar Maurer, anwesend und betonten die wichtige Bedeutung der Zusammenarbeit.
„Eine enge Zusammenarbeit zwischen der technischen Betriebsüberwachung der Abwasserbeseitigung und der Wasserversorgung ist von zentraler Bedeutung, um eine sichere, nachhaltige und effiziente Wasserbewirtschaftung zu gewährleisten. Beide Bereiche sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig – sowohl technisch als auch organisatorisch.
Betriebsüberwachung der Abwasserbeseitigung und der Wasserversorgung
Daher begrüße ich die Kooperation zwischen Ottrau und Oberaula, bei der Betriebsüberwachung der Abwasserbeseitigung und der Wasserversorgung zusammenzuarbeiten. Durch den Einsatz moderner Technik und digitaler Überwachungssysteme können beide Gemeinden schneller und gezielter auf mögliche Probleme reagieren, was langfristig Schäden an Infrastruktur und Umwelt verhindert. Die gemeinsame technische Betriebsüberwachung schafft es, Ressourcen effizient zu bündeln und die Qualität der Abwasserbeseitigung und der Wasserversorgung dauerhaft zu sichern sowie die Betriebskosten zu senken. Insgesamt werden durch beide Gemeinden Personalkosten in Höhe von 136.500 € pro Jahr eingespart. Allein daran zeigt sich, dass sich kommunale Zusammenarbeit lohnt.
Die Kooperation stärkt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern trägt auch zur nachhaltigen Sicherstellung der kommunalen Daseinsvorsorge bei. Langfristig trägt die Zusammenarbeit dazu bei, die Versorgungssicherheit, Umweltqualität und Wirtschaftlichkeit der kommunalen Wasserwirtschaft zu stärken. Es freut mich, dass wir als Land Hessen dieses wichtige Projekt unterstützen und wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung.“
Die Betriebsüberwachung umfasst unter anderem die kontinuierliche Kontrolle und Wartung der sechs Kläranlagen sowie des Kanalnetzes, die frühzeitige Erkennung von Störungen und Leckagen sowie die Überwachung, und Instandhaltung der fünf Tiefbrunnen, sechs Hochbehältern und diverser Bauwerke bei der Einhaltung gesetzlicher Umweltstandards.
Erfolgsmodell mit Zukunft: 20 Jahre Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit in Hessen
Die interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) in Hessen ist eine echte Erfolgsgeschichte. Bereits im Jahr 2004 wurde die erste „Rahmenvereinbarung zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit“ in enger Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden ins Leben gerufen. Seitdem hat die Hessische Landesregierung das Förderprogramm konsequent weiterentwickelt: Die Zahl der förderfähigen Aufgabenbereiche wurde stetig erweitert, ebenso der Kreis der antragsberechtigten Kommunen. Heute können nahezu alle hessischen Städte, Gemeinden und Landkreise Anträge stellen – und das für nahezu das gesamte kommunale Aufgabenspektrum.
Das Programm überzeugt durch Praxisnähe, einfache Antragstellung und hohe Wirksamkeit: Seit 2008 wurden 551 Projekte mit einer Fördersumme von über 38,5 Millionen Euro bewilligt, an denen 2.578 Kommunen beteiligt waren (Mehrfachzählung bei mehreren Projekten pro Kommune). Allein im Jahr 2025 konnten bis Ende Juli bereits 19 neue Kooperationen mit 1,5 Millionen Euro gefördert werden.
Vorbildcharakter für andere Kommunen
Die Bandbreite der geförderten interkommunalen Kooperationen in Hessen ist außerordentlich vielfältig und betrifft seit jeher nahezu alle Bereiche kommunaler Daseinsvorsorge. Zahlreiche dieser Projekte haben Vorbildcharakter für andere Kommunen. So kooperieren immer mehr Städte und Gemeinden bei der Beschaffung und Wartung von Feuerwehrtechnik, halten gemeinsame Verwaltungs- und Ordnungsbehördenbezirke vor oder arbeiten in Bereichen wie Abfallentsorgung, Finanzverwaltung oder Bauverwaltung zusammen. Auch die fortschreitende Digitalisierung eröffnet neue Kooperationsfelder: Datenschutz, IT-Sicherheit und Cybersicherheit zählen inzwischen ebenso zum geförderten Spektrum wie die gemeinsame Organisation kommunaler Veranstaltungen. Die Zuschusshöhe ist dabei gestaffelt nach der Anzahl der beteiligten Kommunen und dem Umfang der Zusammenarbeit. Dadurch können kleinere, punktuelle Projekte ebenso gefördert werden wie umfassende Zusammenschlüsse auf Kreis- oder Verbandsebene.
Unterstützt werden die Kommunen nicht nur finanziell, sondern auch fachlich: Das „Kommunale Beratungszentrum Hessen – Partner der Kommunen“ begleitet Städte, Gemeinden und Landkreise seit 2009 mit praxisnaher Beratung zu strategischen, rechtlichen und organisatorischen Fragen rund um die interkommunale Zusammenarbeit – von der Projektidee über die Antragstellung bis zur Umsetzung.