Innenminister Roman Poseck sagte bei der Übergabe des KOMPASS-Sicherheitssiegels: „Die Stadt Bad Vilbel arbeitet bereits seit langem eng und vertrauensvoll mit Verantwortlichen von Polizei und Ordnungsbehörden zusammen. Diese Zusammenarbeit wird durch Maßnahmen des Präventionsprogrammes KOMPASS intensiviert. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Vilbel haben gemeinsam mit der Polizei Problembereiche identifiziert und individuelle Lösungen entwickelt. Die Bad Vilbeler Bevölkerung hat sich beispielsweise für mehr Polizeipräsenz eingesetzt. Mit einer Schutzfrau vor Ort steht eine direkte und niedrigschwellige Ansprechpartnerin für die Menschen bereit. Auch regelmäßige Fußstreifen an ermittelten Angstorten sorgen für mehr Sicherheit. Es wurden auch Maßnahmen zur Bekämpfung von Fahrraddiebstählen und von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen durchgeführt. In beiden Deliktsfeldern sind die Zahlen dank erfolgreicher Aufklärungskampagnen und effektivem Kontrolldruck gesunken. Die Stadt Bad Vilbel hat vorbildlich und sehr engagiert zahlreiche Präventionsmaßnahmen ergriffen, um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu stärken. Daher wird sie heute mit dem KOMPASS-Sicherheitssiegel ausgezeichnet. Ich gratuliere der Stadt Bad Vilbel sehr herzlich zu dem Erfolg. Dabei ist klar, dass Prävention eine Daueraufgabe ist, die angestoßenen Maßnahmen der kontinuierlichen Umsetzung und Überprüfung bedürfen und es in Zukunft weiterer Schritte bedarf.“
Erhöhung der Polizeipräsenz, häufigere Fußstreifen, Erhöhung der Präsenz des Ordnungsamtes sowie eine verstärkte Verkehrsüberwachung
Die Sicherheitsbedarfe der Bürgerinnen und Bürger wurden zunächst im Rahmen der ersten Sicherheitskonferenz sowie einer repräsentativen Bürgerbefragung der Justus-Liebig-Universität in Gießen erhoben. Als dringlichstes Problem wurde das Thema „Verkehr und Mobilität“ (51 % der Befragten) benannt. Die Bürgerinnen und Bürger von Bad Vilbel gaben als Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit in der Stadt eine Erhöhung der Polizeipräsenz und häufigere Fußstreifen an unsicheren Orten, eine Erhöhung der Präsenz des Ordnungsamtes sowie eine verstärkte Verkehrsüberwachung an. Diese Vorschläge wurden seitens der Stadt und der Polizei aufgenommen und umgesetzt.
„Das Präventionsprogramm KOMPASS spielt auch bei unserem Sofortprogramm ‚Innenstadtoffensive gegen Kriminalität‘ eine wichtige Rolle. Wir wollen unsere Innenstädte in Hessen noch sicherer machen und in den kommenden Wochen die Polizeipräsenz verstärken und vermehrt Razzien in Schwerpunkgebieten durchführen. Neben repressiven sollen auch präventive Maßnahmen intensiviert werden. Dazu gehört das Programm KOMPASS, die Schutzfrauen und Schutzmänner vor Ort sowie weitere zielgerichtete Präventionskampagnen“, so der Minister abschließend.
Die KOMPASS-Sicherheitsinitiative
Mit dem 2017 initiierten KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) hat das Hessische Innenministerium ein Angebot für Städte und Gemeinden oder auch Stadtteile eingerichtet, mit dem diese in Zusammenarbeit mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren und dem Land ihre Sicherheitsarchitektur gezielt weiterentwickeln können, um vor allem die gefühlte Sicherheitslage zu verbessern. Auf Grundlage einer Bestandsaufnahme bestehender Präventionsangebote und der Sicherheitslage sowie einer Bürgerbefragung sollen konkrete Lösungsvorschläge für die Sicherheitsbedarfe vor Ort erarbeitet werden. Im Rahmen des bundesweit einmaligen Programms, über das gegenwärtig 155 hessische Kommunen im Austausch mit ihren Bürgerinnen und Bürgern stehen, wurden hessenweit zahlreiche Sicherheitsanalysen und Bürgerbefragungen zur Erkennung von Problemfeldern in Kommunen und der Entwicklung entsprechender Lösungsansätze durchgeführt.