Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf (3. v. links), Albina Nazarenus-Vetter, IDRH-Geschäftsführerin  (rechts daneben), Veronika Nissen, Migrationsberaterin (3. v. rechts), Biljana Ilic und Katharina MartinVirolainen, Mitarbeiterinnen der IDRH (rechts im Bild), sowie Annette Stoll und Yvonne Kremer, Mitarbeiterinnen der Stabsstelle LBHS (links im Bild)

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Landesbeauftragte informiert sich vor Ort über Projekt „Wir helfen in Not“

Sofort mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine startete die Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen (IDRH) mit ihrer Hilfeleistung für Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem schrecklichen Krieg in ihrem Heimatland fliehen und ins Rhein-Main-Gebiet kommen.

Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen ihrer Stabsstelle informierte sich die Hessische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Margarete Ziegler-Raschdorf bei der IDRH vor Ort über Inhalte und Umsetzung des Projektes „Wir helfen in Not“. Direkt nach Ausbruch des Krieges und Ankunft der ersten Ukrainerinnen und Ukrainer in Frankfurt am Main gingen die Mitarbeiterinnen und ehrenamtlich Engagierten der IDRH in die Flüchtlingsunterkünfte und boten dort ihre Hilfe an. Außerdem nahm die IDRH sofort mit der Stadt Frankfurt Verbindung auf und bot ihre Unterstützung und Hilfe bei der Betreuung der Menschen aus der Ukraine an. Spenden, Medikamente, Lebensmittel und Hygieneartikel wurden gesammelt, um diese mit Hilfskonvois direkt in die Ukraine zu transportieren und somit auch vor Ort im Kriegsgebiet Unterstützung zu leisten. Am Standort der IDRH in Frankfurt werden aktuell 119 Kinder und 163 Erwachsene im Projekt „Wir helfen in Not“ betreut. IDRH-Geschäftsführerin Albina Nazarenus-Vetter stellte die drei wichtigsten Säulen des Projektes heraus: Begleitung, Betreuung und Integration. Bei der Verständigung gebe es keine Sprachbarrieren – nach anfänglicher Skepsis verständige man sich auf Russisch, denn das sei die Sprache, die sowohl Russlanddeutsche als auch Ukrainer verstehen.

Großartige Hilfestellung für ukrainische Flüchtlinge

Margarete Ziegler-Raschdorf zeigte sich vom Projekt der IDRH beeindruckt und ausgesprochen dankbar: „Ich bewundere außerordentlich, was die Interessengemeinschaft der Deutschen aus Russland in Hessen hier in Frankfurt innerhalb von einem halben Jahr auf die Beine gestellt hat. Die Soforthilfe ist in das Projekt „Wir helfen in Not“ übergegangen, für welches die IDRH vom Land Hessen in diesem Jahr eine Förderung in Höhe von 40.000 Euro erhält. Wie ich heute mit eigenen Augen sehen kann, wird damit eine großartige Hilfestellung für die ukrainischen Flüchtlinge und für Ukrainer-Deutsche geleistet. Im ausgesprochen vielseitigen Programm sind neben Deutschunterricht Musik-, Foto-, Kunst-, Mal- und Kochkurse, Sportunterricht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie Ausflüge und auch Angebote für Familientherapie und Trauma-Verarbeitung“.

Natalia Wagner, Projektleiterin von „Wir helfen in Not“ berichtete, wie herausfordernd die Arbeit sei und ein Eingehen auf die speziellen Bedürfnisse aller Altersgruppen erfordere. Besonders Kinder und Jugendliche litten unter dem Wegfall ihrer sozialen Bezüge und neigten zu Depressionen oder Aggressivität. Viele Frauen seien durch die Kriegsereignisse traumatisiert und bräuchten Hilfe, auch beim Umgang mit ihren Kindern. Die Ukrainerinnen hätten schnell gespürt, wie engagiert die Russlanddeutschen hier in Frankfurt sind und dass diese ihnen wirklich beim Zurechtfinden im Ankunftsland helfen wollen. Alle seien sehr dankbar für diese Hilfe.

„Das Engagement der IDRH ist vorbildhaft und macht vor allem deutlich, dass Deutsche aus Russland nicht pauschal als „Putin-Versteher“ bezeichnet werden dürfen. Im Gegenteil – die IDRH und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland distanzieren sich klar vom Angriffs- und Vernichtungskrieg Russlands auf die Ukraine und zeigen mit Ihrem Projekt „Wir helfen in Not“, dass sie sich mit großem Herzen um das Wohlergehen der Ukrainerinnen und Ukrainer kümmern. Hinzu kommt, dass sie aus ihrer eigenen Erfahrung als Spätaussiedler selbst wissen, wie man sich bei der Ankunft in Deutschland fühlt und so auch auf emotionaler Ebene unterstützen können“, so die Landesbeauftragte.

Schlagworte zum Thema