Vier Personen stehen zusammen und halten Förderbescheid in den Händen.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Landkreis Waldeck-Frankenberg erhält 150.000 Euro

Roman Poseck: „Extremismusprävention ist zentral für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das DEXT-Programm stärkt die demokratische Kultur vor Ort und macht Gemeinden widerstandsfähiger.“

Innenminister Roman Poseck besuchte heute die Stadt Korbach im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Dort übergab er Landrat Jürgen van der Horst einen Bescheid in Höhe von 150.000 Euro. Mit dieser Förderung wird die DEXT-Fachstelle im Landkreis Waldeck-Frankenberg für den Zeitraum 2026 bis 2028 weiter unterstützt.  Die DEXT-Fachstelle wurde 2020 eingerichtet und bis heute mit knapp 277.000 Euro vom Land Hessen gefördert. 

Zentraler Beitrag zur Demokratieförderung und zur Extremismusprävention 

In seiner Ansprache zur Bescheidübergabe führte Innenminister Roman Poseck aus: „Die DEXT-Fachstellen leisten einen zentralen Beitrag zur Demokratieförderung und zur Extremismusprävention in Hessen. Sie fördern die Demokratie vor Ort und helfen extremistischen Bestrebungen entgegenzutreten, die demokratische Grundwerte bedrohen. Die Präventionsarbeit bietet den Bürgern niedrigschwellige, lokalverankerte Anlaufstellen und schafft dadurch auch Vertrauen in staatliche Strukturen.

Mit der heutigen Bescheidübergabe setzen wir erneut ein klares Zeichen: Demokratiearbeit und Extremismusprävention bilden einen wichtigen Schwerpunkt hier im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Die DEXT-Fachstelle leistet im Rahmen des Präventionsvorhabens „Stark für Demokratie – Extremismusprävention in Waldeck-Frankenberg“ seit Einrichtung der Fachstelle im Jahr 2020 eine bemerkenswert verlässliche und kompetente Arbeit. Sie berät, vernetzt und begleitet Menschen ebenso wie Institutionen, die täglich für ein respektvolles und offenes Miteinander einstehen. Die Förderung stärkt diese Arbeit nachhaltig. Sie ermöglicht es, extremistische Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, lokale Initiativen fachlich zu unterstützen und gemeinsam mit Schulen, Vereinen und Kommunen wirksame Präventionsprojekte zu realisieren. Zudem erfolgt ein regelmäßiger und enger Austausch der DEXT-Fachstellen mit den regional zuständigen Sicherheitsbehörden. In jedem Polizeipräsidium ist eine Ansprechperson benannt. 

30 DEXT-Fachstellen

Die hessenweit derzeit 30 DEXT-Fachstellen stellen eine langfristige Investition in die Sicherheit unseres Landes dar. Bei der Demokratieförderung und Extremismusprävention sparen wir auch in Zeiten angespannter Haushalte nicht und unterstreichen damit den wichtigen Stellenwert für die Landesregierung. Ich freue mich, dass wir diesen wichtigen Beitrag zur Stärkung unseres demokratischen Zusammenhalts auch in Zukunft weiter unterstützen können. Gerade in Zeiten zunehmender Radikalisierung der extremen politischen Ränder müssen Demokraten zusammenstehen und an einem Strang ziehen. Allen beteiligten Akteuren und Institutionen, die sich täglich für unsere Demokratie und ein friedliches Miteinander einsetzen, danke ich und wünsche allen weiterhin gutes Gelingen für ihre Arbeit hier vor Ort.“

Abschließend sagte Landrat Jürgen van der Horst: „Die DEXT-Fachstellen sind ein zentrales Fundament für die Stärkung unserer Demokratie – und damit für den Schutz unserer freien Gesellschaft vor extremistischen Strömungen. Die Förderung demokratischer Werte ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gelingt, wenn staatliche Institutionen, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen. Vielfalt, Integration und Partizipation aller Bürgerinnen und Bürger sind dabei Schlüssel, um Zusammenhalt zu schaffen und Konflikte konstruktiv zu bearbeiten. Die DEXT-Fachstelle Waldeck-Frankenberg leistet hierzu einen unverzichtbaren Beitrag: Sie vermittelt Wissen, bietet Beratung und fördert lokale Netzwerke, die unsere demokratische Kultur stärken. Für die Unterstützung des Landes Hessen in diesem Bereich sind wir daher sehr dankbar.“

Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“

Die Hessische Landesregierung hat im Jahr 2015 das Landesprogramm „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ etabliert. Zum 1. Juli 2025 startete die bereits dritte Förderperiode. In dieser werden bis Ende 2029 über 100 Projekte und Maßnahmen in den Bereichen Demokratieförderung, politische Bildung, Antisemitismusprävention sowie Beratungsangebote für Rechtsextremismus, Linksextremismus und Islamismus gefördert. Im Jahr 2025 stehen dafür rund 11 Millionen Euro, 8,8 Millionen Euro Landesmittel und 2,2 Millionen Euro weitergeleitete Bundesmittel, zur Verfügung. 

Gefördert werden die DEXT-Fachstellen grundsätzlich mit jeweils bis zu 50.000 Euro jährlich. Fachlich begleitet werden die DEXT-Fachstellen bei ihrer Arbeit durch das Hessische Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) sowie einen eingerichteten Fachbeirat aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Stellen. Ein regelmäßiger und enger Austausch der DEXT-Fachstellen mit den regional zuständigen Sicherheitsbehörden ist gewährleistet.

Partnerschaften für Demokratie

Die Partnerschaften für Demokratie werden aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ gefördert und mit bis zu 12.000 Euro vom Land Hessen kofinanziert. Auch im Landkreis Waldeck-Frankenberg gibt es eine solche Partnerschaft für Demokratie: Das Netzwerk für Toleranz für Waldeck-Frankenberg, welche in diesem Jahr mit 12.000 Euro aus dem Landesprogramm erhält. Diese Projekte arbeiten mit den DEXT-Fachstellen bedarfsorientiert und effizient zusammen.