Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Limburg tritt „Gewalt-Sehen-Helfen“-Landesprogramm zur Stärkung bürgerschaftlicher Zivilcourage bei

Roman Poseck: „Wo Menschen aktiv aufeinander achten, fühlen sie sich wohl und sicher.“

Limburg ist als 34. Kommune dem Programm „Gewalt-Sehen-Helfen“ (GSH) beigetreten, um mit einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz die Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Anlässlich der offiziellen Übergabe der Nutzungsrechte an den Ersten Stadtrat Michael Stanke führte Innenminister Roman Poseck aus:

„Sicherheit ist für die Kommunalpolitik in Limburg ein Schwerpunkt. So gibt es zum Beispiel im Rahmen der Aktion ,Sicheres Limburg‘ bereits gemeinsame Streifengänge von Stadtpolizei und Polizei. Auch ist in Limburg schwerpunktmäßig am Bahnhof Videoschutztechnik im Einsatz, die 2022 nach einer umfangreichen Kriminalitätsanalyse in der Limburger Innenstadt um 17 Kameras erweitert wurde und die das Land mit mehr als 550.000 Euro gefördert hat. Um insbesondere das Sicherheitsgefühl der Limburgerinnen und Limburger in enger Zusammenarbeit mit der Polizei zu stärken, hat die Stadt im März einen ,10 Punkte Plan für ein sicheres Limburg‘ mit dem Polizeipräsidium Westhessen unterzeichnet. Im ,10 Punkte Plan‘ wurden ergänzende Maßnahmen vereinbart, wie zum Beispiel die Einrichtung einer Waffenverbotszone um den Bahnhof, die seit 1. August auch bereits in Kraft ist. Auch soll der Freiwillige Polizeidienst reaktiviert und Jugendkriminalität verstärkt in den Blick genommen werden.

Als einen weiteren Baustein des Maßnahmenpakets zur Stärkung der Prävention tritt Limburg nun dem Programm ,Gewalt-Sehen-Helfen‘ bei. Mit dem Programm werden in Limburg fortan Seminare angeboten, mit denen Bürgerinnen und Bürger für das frühzeitige Erkennen von gewaltgeneigten Situationen sensibilisiert und individuelle Handlungsoptionen für solche Situationen vermittelt werden. Indem die Handlungskompetenzen der Bürgerinnen und Bürger in Gefahrensituationen gestärkt werden, trägt das Programm dazu bei, die Bereitschaft, Verantwortung für Mitmenschen zu übernehmen, zu steigern. Damit wird ,Gewalt-Sehen-Helfen‘ auch in Limburg die bürgerschaftliche Zivilcourage stärken. Dies kommt dem Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger Limburgs zu Gute – denn wo Menschen aktiv aufeinander achten, fühlen sie sich wohl und sicher.

Ich danke der Stadt Limburg und insbesondere dem Ersten Stadtrat Michael Stanke, der für die kommunale Sicherheit zuständig ist, für ihre Anstrengungen, das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Limburg ist eine in der Prävention sehr engagierte Stadt, die ihre Verantwortung für Themen der Sicherheit aktiv mit Leben füllt und sicherlich vielen anderen Kommunen als Vorbild dienen kann.“

Hintergrund

Mit dem Programm „Gewalt-Sehen-Helfen“ möchte die Hessische Landesregierung seit dem Jahr 2005 die Zivilcourage fördern. Das Programm steht Städten, Gemeinden und Landkreisen offen. „Gewalt-Sehen-Helfen“, das ursprünglich im Jahr 1997 von der Stadt Frankfurt am Main entwickelt wurde, verfolgt einen konsequent gewaltfreien, deeskalierenden, opferzentrierten und gemeinwesenorientierten Ansatz. Es fördert die Helferkompetenz und stellt ein Stück Lebenskompetenz für den Alltag dar.

Das Seminarangebot wird durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gedeckt, die durch Landestrainerinnen und Landestrainer ausgebildet werden. In den Kommunen bzw. Landkreisen bieten die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren rund viertstündige Seminare für interessierte Bürgerinnen und Bürger, z. B. in Vereinen oder an Volkshochschulen, an.

Das Landes-Gewaltpräventionsinitiative „Netzwerk gegen Gewalt“ organisiert und finanziert die Aus- und Fortbildungsveranstaltungen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Organisation und Durchführung von Seminaren durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren obliegt den Kommunen. Eine Teilnahme an dem Programm ist für die Kommune kostenlos. Heute bieten bereits über 30 hessische Städte und Landkreise das Zivilcourage-Programm ihren Bürgerinnen und Bürgern an und haben eigene Multiplikatoren zur Schulung ihrer Bürgerinnen und Bürger ausgebildet. Die Polizei beteiligt sich an diesen Schulungen.

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