Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Polizei intensiviert Maßnahmen zum Einbruchschutz zur dunklen Jahreszeit

Mit der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit an diesem Sonntag verstärkt die hessische Polizei ihre Kontroll- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls (WED): In den kommenden Wochen und Monaten wird sie mit verstärkten Polizeikontrollen und offenen sowie verdeckten Fahndungsaktionen gegen Einbrecher vorgehen. Außerdem werden Bürgerinnen und Bürger vermehrt sensibilisiert und über Präventionsangebote informiert.

Innenminister Roman Poseck sagt: „Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Hierfür stellt die Hessische Landesregierung die entscheidenden Weichen. Sie sorgt für eine starke Polizei, die präsent ist und den Druck auf Verbrecher konstant hochhält. Dank der personellen Stärkung in den vergangenen Jahren stehen dafür 2.000 zusätzliche Polizistinnen und Polizisten bereit. Dieses Jahr haben mehr als 640 junge Frauen und Männer ihren Dienst in der hessischen Polizei begonnen, mit dem Nachtragshaushalt 2024 haben wir weitere 50 Stellen geschaffen. Davon profitiert auch der Kampf gegen Wohnungseinbruchdiebstahl, bei dem die Fallzahlen trotz eines Anstiegs der Straftaten in den vergangenen zwei Jahren weiterhin deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau liegen.

Gezielte Maßnahmen gegen Wohnungseinbruchdiebstahl

Insbesondere in den eigenen vier Wänden sollen sich die Menschen in Hessen sicher fühlen. Mit Blick auf die bevorstehende dunkle Jahreszeit wird die hessische Polizei deshalb gezielte Maßnahmen gegen Wohnungseinbruchdiebstahl ergreifen. Dazu werden in den kommenden Wochen und Monaten verstärkte Polizeikontrollen stattfinden und Fahndungsaktionen durchgeführt. Dabei setzt die hessische Polizei auf länderübergreifende Kooperationen und nutzt mit dem Prognose-Tool ,KLB-operativ‘ modernste Ermittlungswerkzeuge, um Einbruchsserien frühzeitiger zu erkennen. Auch im Rahmen der ,Innenstadtoffensive gegen Kriminalität‘ werden in den kommenden Monaten entsprechend Kontrollen durchgeführt, um Wohnungseinbruchdiebstahl effektiv zu bekämpfen. Neben dem erhöhten Kontrolldruck wird die hessische Polizei in den Wintermonaten ihre Präventionsaktivitäten verstärken. Bürgerinnen und Bürger werden zum Beispiel mit Informationsveranstaltungen sensibilisiert und über Präventionsmaßnahmen, die sie selbst ergreifen können, informiert. Mit diesem Mix aus Repression, Prävention und modernster Technik stärken wir umfassend nicht nur die Sicherheit in den eigenen vier Wänden, sondern auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu Hause.“

Bürgerinnen und Bürger können zum Einbruchschutz beitragen

Neben einem anhaltend hohen Kontrolldruck und einer erfolgreichen Länderkooperation mit täterorientierten Ermittlungen, bietet die hessische Polizei kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungen für Bürgerinnen und Bürger an. Damit ungebetene Gäste erst gar nicht in die eigenen vier Wände gelangen, empfiehlt die Polizei neben einem sicherheitsbewussten Verhalten einen soliden Grundschutz von Fenstern und Türen. Dieser steht an erster Stelle und wird im Idealfall um Einbruchmeldetechnik ergänzt. Hierfür stehen in jedem der sieben hessischen Polizeipräsidien Beraterinnen und Berater der kriminalpolizeilichen Prävention zur Verfügung, die interessierte Bürgerinnen und Bürger kostenfrei und neutral beraten. Im Kampf gegen Wohnungseinbrecher unterstützt in Hessen die Prognosesoftware „KLB-operativ“. Sie leitet aus polizeilichen Datenbeständen räumliche und zeitliche Schwerpunkte zu Wohnungseinbrüchen ab und erkennt damit Verhaltensmuster von sogenannten reisenden Tätern. Die mehr als 16.000 hessischen Polizistinnen und Polizisten können auf das digitale Prognosewerkzeug über ihr Dienst-Smartphone zugreifen.

Andreas Röhrig, Präsident des Hessischen Landeskriminalamtes, ergänzt: „In den vergangenen Jahren ist die hessische Polizei erfolgreich gegen Wohnungseinbrecher vorgegangen. Die Investitionen in eine verbesserte technische Ausstattung sowie die präventiven und repressiven Maßnahmen sind der Schlüssel zum Erfolg. Besonders wichtig ist auch die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger, denn jeder kann einen Beitrag dazu leisten, das eigene Zuhause sicherer zu machen. Daher freut es mich umso mehr, dass unsere Beratungsangebote zum Wohnungseinbruchschutz genutzt werden. Gemeinsam wollen wir alles daransetzen, den Wohnungseinbruch für die Täter so unattraktiv und kompliziert wie möglich zu machen.“

Hintergrund: Wohnungseinbruchdiebstähle weiterhin auf niedrigem Niveau

Wohnungseinbrecher nutzen sich ergebende Tatgelegenheiten, wenn unbeleuchtete Räume, leere Carports oder Garagen Rückschlüsse auf die An- und Abwesenheit der Bewohner und somit Anlass zum Einbruchsversuch geben. Mit der Aufhebung der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung und der somit wieder vermehrten Tatgelegenheiten und einer größeren Anzahl reisender Täter wurde bereits im Jahr 2022 eine Erhöhung der zuvor sehr geringen Fallzahlen im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl (WED) festgestellt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 5.206 Delikte registriert (2022: 4.275), von denen rund 46 Prozent im Versuchsstadium verblieben. Insgesamt liegt die Anzahl der erfassten Wohnungseinbruchdiebstähle weiterhin deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau (2019: 6.768 Wohnungseinbruchdiebstähle) und mehr als 50 Prozent unter dem Wert von vor zehn Jahren (2013: 10.795).