„Seit sieben Jahrzehnten vertritt der BdV in Hessen mit starker Stimme die Interessen und Anliegen von Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern. Vieles hat sich seitdem verändert und wir alle leben mittlerweile in völlig anderen Zeiten. Leider müssen wir feststellen, dass Flucht und Vertreibung erneut so aktuell sind, wie lange nicht mehr. Wir sind sehr dankbar, dass der Landesverband Hessen des Bundes der Vertriebenen weiterhin dafür Sorge trägt, die Erinnerungen an das Schicksal der Heimatvertriebenen wachzuhalten. Dem BdV in Hessen ist es gelungen, die Erinnerungen an die Geschichte und Kultur der deutschen Heimatvertriebenen zu bewahren und in unterschiedlichen Formaten leicht zugänglich zu machen. Hierfür sind wir dem Landesverband des Bund der Vertriebenen in Hessen sehr dankbar“, so Innenminister Peter Beuth.
Im Rahmen des Festaktes, der im Hessischen Landtag unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Astrid Wallmann stattfand, wurde ein neues und bundesweit einzigartiges Digitalportal „Flucht und Vertreibung im globalen Kontext“ veröffentlicht. Es wurde in den letzten zwei Jahren im Auftrag des BdV-Hessen vom „Institut für Digitales Lernen“ in Zusammenarbeit mit der „Digitale Lernwelten GmbH“ entwickelt und informiert auf anschauliche Art und Weise über das Schicksal der Heimatvertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ost- und Siedlungsgebieten. Mit dem Digitalportal sollen nicht nur die Mitglieder des Bundes der Vertriebenen angesprochen werden. Es richtet sich insbesondere an eine breite Öffentlichkeit und wurde bewusst so konzipiert, dass es insbesondere für den Schulunterricht genutzt werden kann. Das Land Hessen hatte das neue Digitalportal mit rund 110.000 Euro unterstützt.
Finanzielle Zuwendungen für die Kulturförderung
Unabhängig hiervon unterstützt die Hessische Landesregierung die Arbeit der Vertriebenenverbände in Hessen mit erhöhten finanziellen Zuwendungen. So wurden die Mittel für die Kulturförderung im Bereich des §96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) und die Mittel für die Spätaussiedler-Integration im Jahr 2020 im Landeshaushalt um 50 Prozent erhöht. Damit stehen für die Integration von Spätaussiedlern jährlich 800.000 Euro und für die Kulturförderung im Bereich §96 BVFG stehen jährlich 900.000 Euro zur Verfügung.
„Von diesen Fördergeldern profitiert auch der Landesverband Hessen des Bundes der Vertriebenen in erheblichem Maße. Unabhängig von der institutionellen Förderung von 300.000 Euro hat das Land Hessen Projekte, wie Tagungen, Ausstellungen und Exkursionen mit einem Volumen von rund 140.000 Euro unterstützt. Damit macht das Land Hessen deutlich, dass es ein verlässlicher Partner für die Vertriebenenverbände ist und die Arbeit der Ehrenamtlichen ideell und finanziell mit erheblichen Mitteln unterstützt. Die Förderungen sind wichtig, denn sie halten die Erinnerung an das Schicksal der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler und an Flucht und Vertreibung wach. Damit leistet der BdV einen höchst wichtigen Beitrag zur Vermittlung und Bewahrung unserer Geschichte, wofür wir dem BdV herzlich danken“, so Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler.
Seit vielen Jahren kann sich der Bund der Vertriebenen auf die Unterstützung der hessischen Landesregierung verlassen. Mit Margarete Ziegler-Raschdorf, Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, und ihrem Team steht allen Verbänden und Landsmannschaften eine direkte Ansprechstelle zur Verfügung.