Der Wunsch nach einem solchen Treffen war in den letzten Monaten des Öfteren aus dem Kreise der Vertriebenenverbände an Hessens Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler herangetragen worden. Denn das letzte Treffen mit Volker Bouffier fand mit ausgewähltem Adressatenkreis beim Hessischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation und zentralem Tag der Heimat des BdV in Schloss Biebrich im September 2021 statt. An diesem Tag hatte Volker Bouffier letztmalig die Festrede gehalten. Wegen der zu diesem Zeitpunkt strengen Corona-Auflagen, konnten nur wenige Vertreterinnen und Vertreter der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler am Gedenktag teilnehmen. Das traditionelle Jahresgespräch des Ministerpräsidenten mit den Verbänden der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler musste in den letzten Jahren auf Grund der Pandemie ebenfalls entfallen.
Dank für jahrelangen Einsatz
„Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, ein persönliches Abschiedstreffen mit unserem ehemaligen Ministerpräsidenten Volker Bouffier in der stimmungsvollen Atmosphäre des Theaters im Pariser Hof hier in Wiesbaden zu organisieren. Die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in Hessen haben Volker Bouffier viel zu verdanken, daher konnte ich den Wunsch nach einem solchen Abschiedstreffen sehr gut nachvollziehen und habe gerne, gemeinsam mit meiner Stabsstelle, die Vorbereitung des Treffens übernommen“, erklärte Hessens Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf. Zu dem Treffen waren zahlreiche geladene Vertreterinnen und Vertreter der Landsmannschaften und Vertriebenenverbände gerne gekommen, dazu gehörten Mitglieder des Landesvorstandes des BdV - Bund der Vertriebenen, Vertreter der BdV-Kreisverbände, Vorsitzende der verschiedenen Landsmannschaften sowie die Projektleiterinnen der Begegnungs- und Beratungsstellen für Spätaussiedler.
„Die Hessisches Landesregierung hat die Gedenk- und Kulturarbeit der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler immer gerne und gut gefördert und unterstützt und tut dies auch weiterhin. Denn wir alle wissen, was das Land Hessen gerade den Heimatvertriebenen zu verdanken hat. Ich schätze sehr, dass der Bund der Vertriebenen, aber auch die Landsmannschaften und Vertriebenenverbände ganz allgemein den Mut finden, neue Wege zu beschreiten, um an das Schicksal von Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern zu erinnern. Seien es Digitalportale, Videos und Podcasts oder auch digital erfasste Heimatstuben, die man sich im Internet anschauen kann – all dies mag dazu beitragen, auch jüngere Generationen auf diesen Teil der deutschen Geschichte aufmerksam zu machen“, betonte Volker Bouffier, Ministerpräsident a.D. Weiterhin machte Bouffier deutlich, dass auch über 75 Jahre nach Flucht und Vertreibung das Thema eine große gesellschaftliche Bedeutung habe und gerade im Hinblick auf den nun schon seit über einem Jahr andauernden Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine leider aktueller sei denn je.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Landsmannschaften und Verbände nutzten die Gelegenheit des Treffens, um sich mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten und der Landesbeauftragten über aktuelle politische Themen auszutauschen, vor allem aber, um sich bei Volker Bouffier persönlich für seinen jahrelangen Einsatz für ihre Interessen herzlich zu bedanken.