Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat Karin Scheunemann aus Bad Nauheim, Dr. Lutz Bergner aus Berkatal und Dietrich Muth aus Hattersheim mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, welches ihnen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen worden war. Gerlinde Sittig aus Kriftel und Harald Müller aus Wiesbaden wurde der Hessischen Verdienstorden ausgehändigt.
„Unsere Gesellschaft lebt vom Miteinander und Füreinander zahlreicher, engagierter Menschen. Das Ehrenamt ist so vielfältig wie unsere Gesellschaft und daher werden heute fünf verschiedene Menschen für unterschiedlichste Leistungen ausgezeichnet. Sie alle stehen beispielhaft für das Ehrenamt in unserem Land und sind die Stützen unserer Gesellschaft. Teilweise weit über mehr als fünf Jahrzehnte engagieren sie sich in der Kommunalpolitik, im Sport, im Brandschutz oder im Sozialbereich. Sie sind Vorbilder des gelebten Gemeinsinns, dem hoffentlich viele Menschen folgen werden. Ich freue mich sehr, ihnen diese hohen Auszeichnungen in Anerkennung ihrer zahlreichen Verdienste überreichen zu dürfen,“ sagte Innenminister Peter Beuth anlässlich einer kleinen Feierstunde in der Dienstvilla des Ministerpräsidenten in Wiesbaden.
Katrin Scheunemann für zahlreiche Verdienste im Sport und im sozialen Engagement geehrt
Karin Scheunemann ist seit über 50 Jahren in verschiedenen Funktionen beim Verein LSC Bad Nauheim ehrenamtlich tätig. Bereits während ihrer Studienzeit war sie Übungsleiterin und seit 1969 ehrenamtliche Trainerin, von 1999 bis 2006 war sie Erste Vorsitzende des Vereins. Von 1989 bis 1992 war sie Schülerwartin beim Hessischen Leichtathletik-Verband und ist seit 2013 erste Vorsitzende beim Leichtathletik-Kreis Wetterau. Es ist Katrin Scheunemann zu verdanken, dass etliche hessische Meisterschaften verschiedener Leichtathletikdisziplinen und Altersgruppen in Bad Nauheim ausgetragen werden. Der unermüdliche Einsatz der mittlerweile pensionierten Sportlehrerin führte 1993 zur Einführung eines Jedermannzehnkampfs im Bad Nauheimer Waldstadion. Dieser ist seit nunmehr 29 Jahren der einzige seiner Art in Hessen und der drittgrößte in Deutschland mit zeitweise bis zu 140 Teilnehmern.
Darüber hinaus engagierte sich die 78-jährige nach der Wiedervereinigung für die Bad Nauheimer Partnerstadt Bad Langensalza. Sie engagierte sich in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Nauheim und bei der „Agenda Innenstadt“ und war maßgeblich an der Erstellung und Präsentation eines Masterplans hierfür beteiligt. Sie ist Initiatorin und Unterstützerin zahlreicher Vereins-Hilfsaktionen wie zum Beispiel eines Hilfstransports nach Ukmerke, von Hilfstransporten in die Ukraine, einer Vereinsaktion für eine erschöpfte Familie und einer Sammelaktion für die Opfer des Elbehochwassers.
Dietrich Muth für kommunalpolitische Verdienste mit Verdienstkreuz ausgezeichnet
Dietrich Muth war von 1977 bis 2023 Stadtverordneter in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hattersheim und gilt damit als „Urgestein“ der Hattersheimer Kommunalpolitik. Von 1993 bis 1997 sowie von 2001 bis 2011 war er Kreistagsabgeordneter im Kreistag Main-Taunus. Zu einer seiner größten Leistungen zählt, dass er die Teilnahme der Stadt am kommunalen Schutzschirm des Landes initiierte.
Von 1979 bis 2021 war der 86-jährige Mitglied im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Hattersheim und in dieser Funktion zuständig für den Kindergarten und den Gemeindeboten einer Informationsschrift der Kirchengemeinde. 2009 war der ehemalige Manager der Sarotti-Schokoladenfabrik in Hattersheim Mitbegründer der Stiftung „Hattersheim evangelisch“ und ist seit 2016 Vorsitzender der Stiftung.
Zudem ist er als Mitglied des SV Hattersheim und Gründer der dortigen Leichtathletik-Abteilung und in der Freiwilligen Feuerwehr Hattersheim, dem DRK Hattersheim, der Chorgemeinschaft Hattersheim, dem Tierschutzverein und der BI Umweltschutz Eddersheim aktiv. Auf die höchste Auszeichnung der Stadt Hattersheim, den goldenen Ehrenring, hat Herr Dietrich 2023 verzichtet, stattdessen spendete er den Wert des Rings in Höhe von 2000 Euro an das Tierheim Hattersheim.
Dr. Lutz Bergner für Verdienste in der Kommunalpolitik und im Brandschutz ausgezeichnet
Dr. Lutz Bergner war von 1993 bis 2001 Mitglied der Gemeindevertretung der Gemeinde Berkatal und dort Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses. Von 2001 bis 2023 war er Erster Beigeordneter von Berkatal und ist seit 1997 Kreistagsmitglied des Werra-Meissner-Kreises. Seit September 2023 ist er der Bürgermeister von Berkatal.
Bereits mit 15 Jahren ist Dr. Lutz Bergner Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr seines Geburtsortes Hitzerode und übernahm dort verschiedene Ämter und Funktionen. Unter anderem war der Rechtsanwalt und Notar bis 2015 in der Einsatzabteilung und von 1999 bis 2015 als deren Vorsitzender aktiv. Mit seinem Umzug nach Frankershausen 2001 wurde er auch dort Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und ist zudem seit 2007 in der dortigen Einsatzabteilung sowie als deren stellvertretender Vorsitzender aktiv. Dr. Lutz Bergner war unter anderem an der Fusion der beiden Feuerwehrverbände Eschwege und Witzenhausen zum Kreisfeuerwehrverband Werra-Meissner e. V. im Jahr 2010 als Mitglied der Lenkungskommission maßgeblich beteiligt und ist seitdem Mitglied in dessen Verbandsvorstand.
Der 50-jährige ist seit 1985 Mitglied im Sportverein Eintracht Hitzerode 1930 e. V. und seit 2008 Vorsitzender des Sportvereins Blau-Weiß Frankershausen 1921 e. V. Darüber hinaus ist er Mitglied im Männergesangverein Hitzerode, dem Schützenverein Edelweiß Frankershausen und dem Fanfaren- und Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Frankershausen sowie Mitglied im Lions-Club Eschwege, dessen Präsident er von 2022 bis 2023 war. Auch ist Dr. Lutz Bergner seit 2019 Beisitzer im Vorstand des Vereins der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens in der Region Werra-Meißner e. V. und hat maßgeblich bei dessen Gründungsprozess, unter anderem durch Erstellung der Satzung und Vorbereitung der Gründungsversammlung, mitgewirkt.
Gerlinde Sittig für Engagement in der Kommunalpolitik und im Sozialbereich ausgezeichnet
Gerlinde Sittig war von 1985 bis 2021 Mitglied der Gemeindevertretung der Gemeinde Kriftel und war von 1985 bis 1989 sowie von 2006-2021 Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses.
Von 2001 bis 2011 war sie stellvertretende Vorsitzende der Gemeindevertretung.
Gerlinde Sittig setzt sich seit Jahrzehnten mit großer Hingabe für die Sozialpolitik der Gemeinde Kriftel ein. Die sehr frühe Gründung sowie der Aufbau des Schulkinderhortes sind genauso mit ihrem Namen verbunden wie der Ausbau eines bedarfsgerechten Betreuungsangebotes für Kinder aller Altersklassen. Von 1988 bis 2019 war die ehemalige Industriekauffrau Geschäftsführerin des „Bundes für Volksbildung Kriftel e.V.“, der heute unter den Namen „Kulturforum Kriftel“ firmiert. Von 1983 bis 2018 war sie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des „Fördervereins der Diakoniestation Hattersheim/Kriftel“, mit dem sie nach dem Ruhestand der letzten „Gemeindeschwester“ einen Träger für ambulante Pflege auf die Beine stellte.
Harald Müller für Verdienste im Brandschutz ausgezeichnet
Harald Müller war Führungskraft der Berufsfeuerwehr Wiesbaden und hat durch zahlreiche Gremientätigkeiten wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der hessischen und deutschen Feuerwehrstruktur gesetzt. Der mittlerweile pensionierte Berufsfeuerwehrmann ist bereits 1976 in die Jugendfeuerwehr Wiesbaden-Erbenheim eingetreten und hat sich noch vor seinem beruflichen Einstieg als hauptamtlicher Feuerwehrmann ehrenamtlich im Brandschutz engagiert und dieses Engagement seitdem aufrechterhalten. 1977 wurde Harald Müller zum Gruppenführer und Vorstandsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Erbenheim ernannt und war von 2003 bis 2013 Vorsitzender des Fachausschusses Technik des Landesfeuerwehrverbands Hessen. 2017 gründete der 64-jährige den Ehrenbeira des Feuerwehrmuseums. Seit 2000 Mitglied im IHK-Prüfungsausschuss „Meister für Veranstaltungstechnik“ bei der IHK Darmstadt und war von 1993 bis 2019 Beisitzer im Prüfungsausschuss für den mittleren und gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel. Er ist Vertreter des Deutschen Feuerwehrverbands im Verband der Automobilindustrie Arbeitskreis „Retten“ und Mitglied im Länderausschuss „Rettungswesen“ der Arbeitsgruppe „Berufsbild Leitstellendisponent“ im Hessischen Landkreistag.