„Jugendfeuerwehr muss man praktisch und konkret erleben können. Hierfür sind die Experimentekoffer eine wichtige Unterstützung. Denn mit ihnen können schon früh wichtige Erkenntnisse über die Entstehung und Löschung von Bränden anschaulich vermittelt werden. In Jugendfeuerwehren werden Kinder und Jugendliche dafür begeistert, anderen zu helfen, Verantwortung zu übernehmen und füreinander einzustehen. Wer sich bereits in jungen Jahren im Feuerwehrnachwuchsbereich engagiert, der wird sich wahrscheinlich auch später ehrenamtlich im Brandschutz engagieren. Investitionen in die Jugendfeuerwehrausbildung heute sind daher auch immer Investitionen in den Brandschutz von morgen,“ sagte Innenminister Peter Beuth.
Eines der wichtigsten Elemente im Bereich der feuerwehrtechnischen Ausbildung ist das Wissen über die Entstehung und Löschung von Bränden. Durch die Beschaffung der Experimentekoffer soll gewährleistet werden, dass flächendeckend in Hessen eine hohe fachliche Ausbildung zu diesem Thema angeboten werden kann. Zur Grundausstattung zählen klassische Laborgeräte, wie Bunsenbrenner, Dreibeinstativ, Spritzflasche, Kristallisierschale, Reagenzgläser, Tiegelzange, Becherglas, Trichter, Spatel/Löffel, ein Verbrennungsdreieck aus Holz zur Erklärung der Zusammenhänge sowie eine Schutzbrille. Zu den Verbrauchsmaterialien gehören Bärlappsporen, Holzspäne, Heizöl, Löschpulver, Leichtmetallspäne, Essigsäure, Stahlwolle und Backpulver.
Aktive Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehr Lahntal ist eine Gemeinschaftsjugendfeuerwehr aus den Jugendfeuerwehren der Ortsteilwehren Caldern, Stetzhausen und Lahntal. Derzeit sind mehr als 30 Jugendliche in der gemeinsamen Jugendfeuerwehr aktiv. Jede Jugendfeuerwehr hat eigene Übungsabende, zusätzlich wird einmal pro Jahr eine gemeinsame Großübung aller Jugendwehren durchgeführt.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat von der Erhöhung der Garantiesumme im Brandschutz profitiert: In den vergangenen zwei Jahren wurden insgesamt 24 Fahrzeuge und zwei bauliche Maßnahmen mit einer Gesamthöhe von rund 1.800.000 Euro gefördert. Allein im vergangenen Jahr 2022 wurden Zuwendungen für 8 Fahrzeuge und eine bauliche Maßnahme bewilligt oder vorbeschieden mit einem Volumen von rund 700.000 Euro.
Rekordmittel für Brandschutz
Im Bereich des Brandschutzes stehen in Hessen mehr als 70.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte in etwa 2.500 Feuerwehren zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr bereit. Sie bilden das Rückgrat des Brandschutzes in Hessen. Um für optimale Bedingungen der Brand- und Katastrophenschützer zu sorgen, hat die Hessische Landesregierung in den letzten Jahren die Mittel der Brandschutzförderung stetig erhöht. So standen 2022 43 Millionen Euro zur Verfügung. 2023 werden voraussichtlich 46 Millionen Euro bereitstehen. Bis 2024 sollen die Mittel auf eine nie dagewesene Höhe von 47 Millionen Euro ansteigen.
Diese Rekordmittel bilden die Basis für eine umfassende Unterstützung in den Bereichen Ausbildung und Ehrenamtsförderung, aber auch bei der Förderung von Feuerwehrfahrzeugen und -häusern. Hessen erreicht seit vielen Jahren ein überdurchschnittliches Förderniveau. So können seit Jahren weit mehr als 90 Prozent aller eingegangenen Anträge aus hessischen Kommunen finanziell unterstützt werden.