Für die Feuerwache Nord steht ein Grundstück am nordwestlichen Stadteingang von Darmstadt, am Ende der B42, mit einer Grundstücksgröße von ca. 30.000 Quadratmeter zur Verfügung. Neben dem Einsatzdienst werden die Bereiche Verwaltung, Leitstelle und Rettungsdienst, Ausbildung, Katastrophenschutz, Werkstätten und Logistik in dem neuen Gebäude untergebracht. Insgesamt ist die Feuerwache Nord für eine Gesamtpersonalstärke von ca. 140 Einsatzkräfte ausgelegt.
"Die beiden neuen Feuerwehrstandorte Nord und Süd in der Wissenschaftsstadt Darmstadt werden den hohen technischen Anforderungen der Feuerwehr Rechnung tragen und jederzeit einsatzbereit sein. Mit ihrem Bedarfs- und Entwicklungsplan hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstrichen, dass die Feuerwehr ein zentrales Element der kommunalen Daseinsvorsorge und für den Alltag einer funktionierenden Stadt unverzichtbar ist. Die Planung der Feuerwache Nord ist zudem vorbildlich, weil sie angesichts des Klimawandels mit einem klimafreundlichen Heiz- und Kühlsystem, mit Photovoltaikanlagen, mit Dachbegrünung und mit einem Batterieclusterspeicher ausgerüstet wird und im Gegenzug ohne fossile Brennstoffe auskommen wird", sagte der Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Stadtrat und Katastrophenschutzbeauftragter Paul Georg Wandrey fügte hinzu: "Die neue Feuerwache Nord ist Teil der kritischen Infrastruktur und wird daher auch in Krisensituationen zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger voll funktionsfähig bleiben. Dies stellen eine Netzersatzanlage, eine Tankstelle, ein Notbrunnen, redundante Leitungsführungen und eine Notausfahrt vom Gelände sicher. Das Areal verfügt über 34 Stellplätze für Einsatzfahrzeuge und Abrollbehälter und bietet Platz für die Leitstelle, den Katastrophenschutz, für Ausbildungszwecke, für Werkstätten, Lager und Verwaltung. Oberbürgermeister Partsch und ich danken dem Land Hessen sehr für die finanzielle Unterstützung dieses modernen und zukunftstauglichen Feuerwehrstandorts."
Rekordmittel für Unterstützung des ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschutzes
Um für optimale Bedingungen der Brand- und Katastrophenschützer zu sorgen, hat die Hessische Landesregierung darüber hinaus in den letzten Jahren die Mittel der Brandschutzförderung sukzessive aufgestockt. Im laufenden Jahr 2023 wurde die Garantiesumme um drei auf 46 Millionen Euro erhöht. 2024 steigt die Garantiesumme auf den Rekordwert von 47 Millionen Euro. Auf Basis der Garantiesumme können seit 2018 mehr als 90 Prozent aller eingegangenen Anträge aus hessischen Kommunen finanziell unterstützt werden. In die zeitgemäße Aus- und Fortbildung an der Landesfeuerwehrschule in Kassel investiert das Land Hessen mehr als 16 Millionen Euro pro Jahr. Zudem investierte das Land im Rahmen der Ausstattungsoffensive seit dem Jahr 2008 rund 75 Millionen Euro in den hessischen Katastrophenschutz. Damit konnte die Anzahl der Landesfahrzeuge von 278 auf über 700 mehr als verdoppelt werden. Die Helferinnen und Helfer verfügen damit über die umfassendste und modernste Ausstattung in der Geschichte des hessischen Katastrophenschutzes, der dank dieser enormen Investitionen in den vergangenen Jahren bundesweit einen Spitzenplatz einnimmt.
Land richtet erstmals „Tag des Bevölkerungsschutzes“ aus
Die aktuellen Herausforderungen – Naturkatastrophen, eine weltweite Pandemie und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine – haben gezeigt, wie wichtig ein gut aufgestellte, moderner Brand- und Katastrophenschutz ist. Insbesondere der Ukraine-Krieg zeigt aber auch, dass sich Staat und Gesellschaft nach den hervorragenden Zeiten der Friedensdividende bei der militärischen und zivilen Landesverteidigung neu aufstellen muss. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird nur mit einer Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger zu lösen sein.
Zu diesem Zweck haben sich die Länder und der Bund darauf verständigt, einen gemeinsamen, bundesweiten „Tag des Bevölkerungsschutzes" ins Leben zu rufen. Hessen wird eine solche Veranstaltung am 24. Juni 2023 erstmals in Wiesbaden durchführen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bürgerinnen und Bürger.
„Wir wollen die Menschen in unserem Land sensibilisieren und sie umfänglich darüber informieren, wie sie sich in Notlagen selbst helfen können, bis Hilfe kommt. Im Rahmen einer zentralen Veranstaltung auf dem Schlossplatz in Wiesbaden können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger an diesem Tag über die gesamte Palette des Bevölkerungsschutzes sowie des Brand- und Katastrophenschutzes informieren und auch selbst aktiv werden“, so Innenminister Peter Beuth.