Im Treffpunkt „Generationenbrücke“ der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LMDR) in Hessen für Beratung, Bildung und Begegnung informierte sich die Beauftragte der hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, vor Ort in Groß-Gerau über die Arbeit in der Einrichtung.
Angetan von der positiven, offenen Atmosphäre erklärte sie: „Der Treffpunkt „Generationenbrücke“ ist der erste von mittlerweile sieben Einrichtungen verschiedener Träger dieser Art in Hessen, die ich als Landesbeauftragte anregen konnte und liegt gut erreichbar zentral am Marktplatz in Groß-Gerau. Er wird von der hessischen Landesregierung aus Integrationsmitteln für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler gefördert. Die weiteren Treffpunkte in Wiesbaden, Kassel, Gießen, Gelnhausen, Fulda und Frankfurt werde ich in loser Folge vorstellen. Bei meinem Besuchstermin in Groß-Gerau konnte ich erfahren, wie wertvoll dieser Treffpunkt seit zwei Jahren für eine unkomplizierte Klärung von Fragen und Problemen aller Art für deutsche Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aus Gebieten der ehemaligen Sowjetunion ist. Mit Öffnungszeiten am Nachmittag und auch an Samstagen nimmt er Rücksicht auf berufstätige Ratsuchende und stellt ein niedrigschwelliges Angebot für alle Altersgruppen zur Verfügung. Besonders schön finde ich, dass man die Beratungsstelle durchaus auch spontan und ohne vorherige Anmeldung aufsuchen kann. Dies ist insbesondere für ältere Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler eine große Hilfe, die oftmals kein Smartphone und auch keinen Computer besitzen, um sich digital Rat zu holen oder Termine zu vereinbaren. Insbesondere für Ältere ist es wichtig, nicht von unserer schönen neuen digitalen Welt abgehängt zu werden.“
Sprach-, Informations- und Bildungsangebote
Die Einrichtung werde von zwei Spätaussiedlerinnen, die bei ihren Landsleuten Akzeptanz genießen, mit Sachkunde und Herzblut geleitet. Margarete Horst und Julia Puschkarski wüssten genau, „wo der Schuh drücke“, denn sie seien selbst russlanddeutsche Spätaussiedlerinnen. Das sei ein wichtiger Punkt, denn auf diese Weise würde den Ratsuchenden nicht von oben herab die Welt erklärt, sondern auf der Basis des gleichen Verständnishorizontes einer Schicksalsgemeinschaft.
Der Treffpunkt biete Sprach-, Informations- und Bildungsangebote, die wöchentlich über das allgemeine Angebot hinaus auch auf bestimmte Zielgruppen wie Senioren, Frauen, Männer und Kinder ausgerichtet würden. Er sorge vor allen Dingen für Begegnung aller Generationen von Spätaussiedlern untereinander als auch mit Einheimischen.
Wöchentliche Lesungen, Musik oder geselliges Beisammensein
Einmal pro Woche stehe das direkt gegenüber gelegene städtische Kulturcafé für Lesungen, Musik, Theater, Brauchtum oder einfach geselliges Beisammensein zur Verfügung. „Das finde ich besonders schön, denn es verbindet die Menschen ganz unkompliziert und schafft Begegnung und Austausch“, freut sich Ziegler-Raschdorf: „ich danke der Geschäftsführerin der LMDR Hessen, Frau Natalie Paschenko sowie den Leiterinnen des Treffpunkts für ihre gute Arbeit, die sie mit viel Empathie und Engagement für ihre Landsleute erbringen. Diese Arbeit unterstützt an der Basis und ganz praktisch bei der Integration russlanddeutscher Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und hilft ihnen dabei, sich hier zuhause und akzeptiert zu fühlen“.
