Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

„Leistungsstarke Generation neuer Brandschützer“

- Es gilt das gesprochene Wort -

Innenminister Peter Beuth hat die Abnahme der Leistungsspange im Rheingau-Stadion in Geisenheim besucht und den erfolgreichen Nachwuchs-Brandschützern gratuliert. Dabei betonte er die Bedeutung der hessischen Jugendfeuerwehren für die Gewährleistung des Brandschutzes und dankte insbesondere allen Betreuerinnen und Betreuern für ihren Einsatz.

„Sich bei der Jugendfeuerwehr zu engagieren, bedeutet neben einer Menge Spaß auch, dem Gemeinwesen etwas zurückzugeben. Die Jugendlichen lernen auch bereits erste praktische Fertigkeiten, die sie als aktive Brandschützer benötigen. Hiervon und von der Fitness der Jugendlichen konnte ich mich heute eindrucksvoll bei der Abnahme der Leistungsspange in Geisenheim überzeugen. Mit diesem Nachwuchs steht eine leistungsstarke Generation neuer Brandschützer bereit. Zum Erreichen der Leistungsspange gratuliere ich allen erfolgreichen Jugendlichen und danke ihnen herzlich für ihr Engagement. Die Nachwuchsarbeit in den hessischen Jugendfeuerwehren ist von herausragender Bedeutung, um auch zukünftig einen leistungsfähigen Brandschutz in der Fläche gewährleisten zu können. Allen ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern danke ich von Herzen für ihre wichtige Arbeit,“ sagte Innenminister Peter Beuth.

Zur Abnahme der Leistungsspange sind rund 400 Jugendliche, aufgeteilt in 23 Gruppen und sieben Staffeln der Kreis- bzw. Stadtjugendfeuerwehren Rheingau-Taunus (mit beiden Kreisteilen), Wiesbaden, Frankfurt, des Main-Taunus-Kreises, des Hochtaunuskreises und dem Landkreis Offenbach angetreten.

Hintergrund zur Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr

Als höchste Auszeichnung ist die Leistungsspange Prüfstein und Auszeichnung für Mitglieder von Jugendfeuerwehren. Abgelegt werden kann sie von Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren gemeinsam mit einer Gruppe bzw. seit 2023 auch einer Staffel.

Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr erfordert eine fünffache Leistung innerhalb der Gemeinschaft der taktischen Gliederung der Löschgruppe. Diese Leistungsbewertung erstreckt sich auf gute persönliche Haltung und ein geordnetes und geschlossenes Auftreten, auf Schnelligkeit und Ausdauer, auf Körperstärke und -gewandtheit sowie auf ausreichendes feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen und Können. Die Disziplinen umfassen: Kugelstoßen, 1.500-Meter-Staffellauf, die Beantwortung feuerwehrtechnischer und allgemeinwissender Fragen, Löschangriff nach Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 3, Schnelligkeitsübung.

In Hessen besteht die Möglichkeit, nach dem Erreichen der Leistungsspange bereits mit 16 Jahren den Feuerwehr-Grundlehrgang zu absolvieren. Für die Mitgliedschaft in der Einsatzabteilung muss das 17. Lebensjahr erreicht werden.

Rekordmittel für Unterstützung des ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschutzes

Um für optimale Bedingungen der Brand- und Katastrophenschützer zu sorgen, hat die Hessische Landesregierung in den letzten Jahren die Mittel der Brandschutzförderung zur Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen, der Modernisierung von Infrastruktur und der Unterstützung der Kommunen in den Bereichen Ausbildung sowie Ehrenamtsförderung sukzessive aufgestockt. Im laufenden Jahr 2023 wurde die Garantiesumme um drei auf 46 Millionen Euro erhöht. Im Jahr 2024 steigt die Garantiesumme auf den Rekordwert von 47 Millionen Euro. Auf Basis der Garantiesumme können seit 2018 mehr als 90 Prozent aller eingegangenen Anträge aus hessischen Kommunen finanziell unterstützt werden.

Für die zeitgemäße Aus- und Fortbildung an der Landesfeuerwehrschule in Kassel stellt das Land Hessen jährlich mehr als 16 Millionen Euro bereit. 3,2 Millionen Euro investiert die Hessische Landesregierung in die Förderung des Ehrenamtes im Brand- und Katastrophenschutz, wovon 2,4 Millionen Euro in die Auszahlung der Anerkennungsprämie für langjährige Einsatzkräfte fließen. Zudem investierte das Land im Rahmen der Ausstattungsoffensive seit dem Jahr 2008 rund 75 Millionen Euro in den hessischen Katastrophenschutz, der damit bundesweit einen Spitzenplatz einnimmt.

Gezielte Unterstützung der Nachwuchsarbeit

Die Hessische Landesregierung stellte für die Verbandsarbeit der Hessischen Jugendfeuerwehr seit 2019 jedes Jahr mehr als 162.000 Euro zur Verfügung. Seit dem Jahr 2014 hat das Land die Jugendfeuerwehrimagekampagne „1+1=2“ mit insgesamt 860.000 Euro gefördert. Hinzu kommen in diesem Jahr weitere 125.000 Euro für die Aktion „Durchstarten 2023“ als Anschub für die Kampagne im ersten Nach-Corona-Jahr. Mit der Förderrichtlinie „Mehr Feuerwehr in Schulen“ werden schulische Projekte mit bis zu 5.000 Euro pro Schuljahr gefördert.

26 Millionen Euro investiert die Hessische Landesregierung in den Neubau des Jugendfeuerwehrausbildungszentrums (JFAZ) in Marburg. Der Neubau, dessen erster Bauabschnitt seit 2021 in Betrieb ist, garantiert ein zeitgemäßes Umfeld für 6.000 ehrenamtliche Jugendbetreuer, die freiwillig und unentgeltlich rund 26.500 Jugendliche in 2.150 Nachwuchsabteilungen der hessischen Jugendfeuerwehren betreuen. Mit Abschluss des zweiten Bauabschnittes ist geplant, die Unterkunftsplätze von 48 auf 77 zu erhöhen. Das Ausbildungszentrum ist von herausragender Bedeutung für die Ausbildung der hessischen Jugendfeuerwehrwartwarte sowie der Betreuer.