Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

„Modernste Technik für schnelle und effektive Hilfe“

Innenstaatssekretär Stefan Sauer hat an der Einweihung des neuen Gefahrenabwehrzentrums von Stadt und Landkreis Gießen teilgenommen.

In der Universitätsstadt betonte Stefan Sauer die Bedeutung moderner Infrastrukturen im Brand- und Katastrophenschutz für eine schnelle und effektive Hilfe im Bedarfsfall. Die Hessische Landesregierung förderte das neue Gefahrenabwehrzentrum in Gießen mit insgesamt mehr als 2,5 Millionen Euro.

„Im Bedarfsfall braucht es im Brand- und Katastrophenschutz moderne Infrastrukturen und eine zeitgemäße Ausstattung, damit unsere Einsatzkräfte schnell und effektiv Hilfe leisten können. Beispielhaft hierfür steht das neue Gefahrenabwehrzentrum in Gießen. Unter einem Dach vereint es die Berufsfeuerwehr Gießen, das Amt für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises und die Zentrale Leitstelle für Stadt und Landkreis Gießen. Darüber hinaus dient das neue Gebäude den Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises als Ausbildungszentrum. Im neuen Gefahrenabwehrzentrum gibt es modernste Technik und kurze Wege – hier arbeiten Stadt und Landkreis eng zusammen. Hiervon profitieren die Einsatzkräfte und im Notfall die Bürgerinnen und Bürger. Damit ist das Gefahrenabwehrzentrum ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit in und um Gießen. Allen am Projekt Beteiligten danke ich sehr für ihr Engagement. Den haupt- und ehrenamtlichen Kräften, die das Gebäude künftig nutzen werden, wünsche ich viel Freude und Erfolg. Ich danke ihnen sehr für ihre wichtige Arbeit“, sagte Innenstaatsekretär Stefan Sauer.

Hintergrund zum neuen Gefahrenabwehrzentrum

Das Gefahrenabwehrzentrum am Standort „Stolzenmorgen“ beherbergt die Berufsfeuerwehr Gießen, das Amt für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreis Gießen und die Zentrale Leitstelle für Stadt und Landkreis Gießen. Darüber hinaus dient das Gefahrenabwehrzentrum den Freiwilligen Feuerwehren des Kreises als Schulungs- und Trainingsort. Die im Gefahrenabwehrzentrum befindliche Zentrale Leitstelle ist für die Annahme des Notrufs 112, der 19222 und die Alarmierung der Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz sowie des Rettungsdienstes für Stadt und Landkreis Gießen zuständig.

Das Land Hessen stellt gemäß Hessischen Rettungsdienstgesetz die Kommunikationstechnik für die Zentrale Leitstelle. Anfang August konnte die Berufsfeuerwehr bereits ins neue Gefahrenabwehrzentrum einziehen.

Die Hessische Landesregierung förderte im Rahmen des Neubaus des Gefahrenabwehrzentrums den „Werkstätten und Ausbildungsbereich“ mit 737.730 Euro und den Neubau einer Atemschutzübungsanlage inklusive technischer Ausstattung, Atemluftkompressor und Atemschutzgeräten mit 414.918 Euro. Hinzu kam eine Förderung in Höhe von 1.365.200 Euro für den Neubau der Feuerwache der Berufsfeuerwehr Gießen.

Kooperation zwischen Berufsfeuerwehr Gießen und Zentraler Leitstelle

Die Zentrale Leitstelle Gießen betreut in ihrer Funktion als Leitfunkstelle zusätzlich die Zentralen Leitstellen der Landkreise Lahn-Dill und Marburg-Biedenkopf. Kommt es dort zu einem Ausfall (z. B. Blitzschlag, Gebäudebrand) werden die Aufgaben in der Zentralen Leitstelle Gießen übernommen. Unter dem Dach des Gefahrenabwehrzentrums kooperieren die Zentrale Leitstelle Gießen und die Berufsfeuerwehr Gießen. In der Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr sind Arbeitsplätze am Einsatzleitrechner des Landkreises angeschlossen. So kann die Berufsfeuerwehr beispielsweise bei einer Flächenlage die Zentrale Leitstelle Gießen unterstützen. Darüber hinaus bildet die Zentrale Leitstelle Gießen mit den Zentralen Leitstellen Fulda und Kassel eine Vertretungsgruppe. Damit wird sichergestellt, dass dem Bürger schnellstmöglich geholfen werden kann.

Alle zwei Minuten ein Anruf

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 93.284 Einsätze in der Zentralen Leitstelle Gießen gesteuert. Das entspricht im Durchschnitt für das vergangene Jahr rund 255 Einsätzen pro Tag; im Schnitt gab es rund 140 Rettungs- und zwölf Feuerwehreinsätze sowie 103 sonstige Tätigkeiten (z. B. Vermittlungen, Überwachungsaufgaben) pro Tag. Im Jahr 2022 wurden 241.766 eingehende Telefongespräche bearbeitet. Das ergibt für das vergangene Jahr durchschnittlich rund 662 Gespräche am Tag, 28 pro Stunde bzw. ein Gespräch alle zwei Minuten.

Rekordmittel für Unterstützung des ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschutzes

Um für optimale Bedingungen der Brand- und Katastrophenschützer zu sorgen, hat die Hessische Landesregierung in den letzten Jahren die Mittel der Brandschutzförderung zur Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen, der Modernisierung von Infrastruktur und der Unterstützung der Kommunen in den Bereichen Ausbildung sowie Ehrenamtsförderung sukzessive aufgestockt.

Im laufenden Jahr 2023 wurde die Garantiesumme um drei auf 46 Millionen Euro erhöht. Im Jahr 2024 steigt die Garantiesumme auf den Rekordwert von 47 Millionen Euro. Auf Basis der Garantiesumme können seit 2018 mehr als 90 Prozent aller eingegangenen Anträge aus hessischen Kommunen finanziell unterstützt werden.

Für die zeitgemäße Aus- und Fortbildung an der Landesfeuerwehrschule in Kassel stellt das Land Hessen jährlich mehr als 16 Millionen Euro bereit. 3,2 Millionen Euro investiert die Hessische Landesregierung in die Förderung des Ehrenamtes im Brand- und Katastrophenschutz, wovon 2,4 Millionen Euro in die Auszahlung der Anerkennungsprämie für langjährige Einsatzkräfte fließen.

Der Landkreis hat von der Erhöhung der Garantiesumme im Brandschutz profitiert: In den vergangenen zwei Jahren wurden insgesamt 12 Fahrzeuge und vier bauliche Maßnahmen mit einer Gesamthöhe von mehr als 1,1 Millionen Euro gefördert. Allein im vergangenen Jahr 2022 wurden Zuwendungen für drei Fahrzeuge und zwei bauliche Maßnahmen in Höhe von mehr als 540.000 Euro.