Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Regionale Ehrenamtsmesse in Kelsterbach eröffnet

Staatssekretär Stefan Sauer hat die Ehrenamtsmesse im Rahmen der „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung Brand- und Katastrophenschutz“ in Kelsterbach eröffnet und für die Leistungen und Unterstützungsangebote des Landes in der Ehrenamtsförderung geworben.

Mit der Landesoffensive hat das Land ein Beratungsprogramm geschaffen, mit dem bereits bestehende Maßnahmen und Projekte der Ehrenamtsförderung für den Brand- und Katastrophenschutz gebündelt und noch zielgerichteter in den hessischen Kommunen bekannt gemacht werden sollen. Damit unterstützt das Land die Kommunen bei deren gesetzlich zugewiesener Aufgabe, eine schlagkräftige Feuerwehr aufzustellen.

„Unsere rund 80.000 Kameradinnen und Kameraden des ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschutzes sind der Garant für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in unserem Land. Die Hessische Landesregierung hat durch die konsequente Förderung und Stärkung des Ehrenamts ein stabiles und zukunftsfähiges Fundament für den Brand- und Katastrophenschutz von morgen geschaffen, auf dem die Kommunen aufsetzen können. In den letzten Jahren hat Hessen eine ganze Reihe von Initiativen und Projekten zur Ehrenamtsförderung im Brand- und Katastrophenschutz auf den Weg gebracht, die wir zur Unterstützung der hessischen Kommunen ganz bewusst und vor Ort ins Schaufenster stellen. Im Rahmen der heutigen Ehrenamtsmesse im Kreis Groß-Gerau wollen wir damit insbesondere die südhessischen Kommunen, aber auch alle Interessierten über die zahlreichen Angebote und Unterstützungsleistungen des Landes informieren. Wir bieten in einem zweiten Schritt der Landesoffensive daher konkrete Beratungsgespräche für einzelne Städte und Gemeinden an, die sich in der Ehrenamtsförderung und für den Brandschutz vor Ort noch stärker engagieren wollen“, sagte Staatssekretär Stefan Sauer.

Unter der Dachmarke „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung Brand- und Katastrophenschutz“ werden bereits seit Ende 2022 die Angebote und Maßnahmen der Hessischen Landesregierung zur Nachwuchsgewinnung im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes in den Landkreisen unmittelbar in die Städte und Gemeinden getragen. Die Ehrenamtsmesse in Kelsterbach ist hessenweit die vierte Veranstaltung dieser Art. Die nächste Veranstaltung findet am 22. Juni in Künzell (Landkreis Fulda) für die osthessischen Kommunen statt. Im Fritz-Treutel-Haus in Kelsterbach konnten sich alle interessierten Kommunen gemeinsam mit Verantwortlichen aus dem Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes direkt vor Ort über die Angebote des Landes sowie weiterer externer Partner wie dem Landesfeuerwehrverband oder der hessischen Hilfsorganisationen informieren.

Ehrenamtskultur und -förderung im Fokus

In den letzten Jahren hat die Hessische Landesregierung zahlreiche Maßnahmen zur Ehrenamtsförderung im Brand- und Katastrophenschutz umgesetzt. Hierzu gehören Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt, das Nachwuchsförderungsprojekt „Mehr Feuerwehr in die Schule“ sowie das Brandschutzerziehungskonzept, in dessen Rahmen das Land aktuell 27 weitere Gerätewagen Brandschutzerziehung – sogenannte „Brandschutzerziehungsmobile“ – beschafft und den interessierten hessischen Landkreisen, kreisfreien Städten und Städten mit Sonderstatus kostenfrei für die Nutzung vor Ort zur Verfügung stellt. Die Beschaffungsaktion hat einen Gesamtwert von rund 2,4 Millionen Euro.

Zusätzlich zu dieser einmaligen Sonderbeschaffung investiert das Land jährlich rund 3,2 Millionen Euro in die Ehrenamtsförderung. Allein knapp 2,4 Millionen Euro fließen dabei in die Auszahlung der Anerkennungsprämie für langjährige Einsatzkräfte.

Rekordmittel für Unterstützung des ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschutzes

Um für optimale Bedingungen der Brand- und Katastrophenschützer zu sorgen, hat die Hessische Landesregierung darüber hinaus in den letzten Jahren die Mittel der Brandschutzförderung sukzessive aufgestockt. Im laufenden Jahr 2023 wurde die Garantiesumme um drei auf 46 Millionen Euro erhöht. 2024 steigt die Garantiesumme auf den Rekordwert von 47 Millionen Euro. Auf Basis der Garantiesumme können seit 2018 mehr als 90 Prozent aller eingegangenen Anträge aus hessischen Kommunen finanziell unterstützt werden. In die zeitgemäße Aus- und Fortbildung an der Landesfeuerwehrschule in Kassel investiert das Land Hessen mehr als 16 Millionen Euro pro Jahr. Zudem investierte das Land im Rahmen der Ausstattungsoffensive seit dem Jahr 2008 rund 75 Millionen Euro in den hessischen Katastrophenschutz. Damit konnte die Anzahl der Landesfahrzeuge von 278 auf über 700 mehr als verdoppelt werden. Die Helferinnen und Helfer verfügen damit über die umfassendste und modernste Ausstattung in der Geschichte des hessischen Katastrophenschutzes, der dank dieser enormen Investitionen in den vergangenen Jahren bundesweit einen Spitzenplatz einnimmt.

Land richtet erstmals „Tag des Bevölkerungsschutzes“ aus

Die aktuellen Herausforderungen – Naturkatastrophen, eine weltweite Pandemie und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine – haben gezeigt, wie wichtig ein gut aufgestellte, moderner Brand- und Katastrophenschutz ist. Insbesondere der Ukraine-Krieg zeigt aber auch, dass sich Staat und Gesellschaft nach den hervorragenden Zeiten der Friedensdividende bei der militärischen und zivilen Landesverteidigung neu aufstellen muss. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird nur mit einer Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger zu lösen sein.

Zu diesem Zweck haben sich die Länder und der Bund darauf verständigt, einen gemeinsamen, bundesweiten „Tag des Bevölkerungsschutzes" ins Leben zu rufen. Hessen wird eine solche Veranstaltung am 24. Juni 2023 erstmals durchführen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bürgerinnen und Bürger. „Wir wollen die Menschen in unserem Land sensibilisieren und sie umfänglich darüber informieren, wie sie sich in Notlagen selbst helfen können, bis Hilfe kommt. Im Rahmen einer zentralen Veranstaltung auf dem Schlossplatz in Wiesbaden können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger an diesem Tag über die gesamte Palette des Bevölkerungsschutzes sowie des Brand- und Katastrophenschutzes informieren und auch selbst aktiv werden“, so Staatssekretär Stefan Sauer.