MARGARETE ZIEGLER-RASCHDORF

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Umfassendes Lexikon der Landsmannschaft Weichsel-Warthe erschienen

Ausführlicher Überblick über Persönlichkeiten innerhalb Hessens Paten-Landsmannschaft Weichsel Warthe zum 70-jährigen Bestehen.

Lesedauer:3 Minuten

Wiesbaden. Der Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, Dr. Martin Sprungala, hat in jahrelanger Arbeit ein biographisches Lexikon zur Landsmannschaft Weichsel-Warthe, kurz LWW, erstellt, welches zum 70-jährigen Bestehen der Landsmannschaft erschienen ist. Das profunde Nachschlagewerk trägt den Titel „Biographisches Lexikon zur Geschichte der Landsmannschaft Weichsel-Warthe (LWW) und ihrer Gliederungen – Wer ist und war wer in der LWW“.

„Mit diesem biographischen Lexikon hat Dr. Martin Sprungala etwas Bleibendes für die Landsmannschaft Weichsel-Warthe geschaffen – ein umfassendes Nachschlagewerk über die vielen Persönlichkeiten, welche die LWW in den vergangenen Jahrzehnten geprägt haben“, hebt Hessens Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf hervor. Gleich zu Beginn geht der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, in seinem Grußwort auf die Patenschaft ein, welche das Land Hessen 1990 über die Landsmannschaft Weichsel-Warthe übernommen hat und betont in seinem Geleitwort: „Anlässlich der 30jährigen Patenschaft unseres Landes gelten meine herzlichen Grüße allen Mitgliedern der Landsmannschaft Weichsel-Warthe. Vertriebenenarbeit, das war und das ist vor allem ehrenamtliche Arbeit. Das Jubiläum nehme ich daher gern zum Anlass, allen Mitgliedern für ihr wichtiges Engagement zu danken. Eine solche Patenschaft ist eine mahnende Verpflichtung zum Erinnern und bietet darüber hinaus Raum für Versöhnung, für Verständnis und für Vertrauen.“

Wie Dr. Martin Sprungala berichtet, geht die Motivation für dieses Lexikon auf die ehemalige Bundessprecherin Thora v. Bonin zurück, die eine Dokumentation der Geschichte der LWW angeregt hatte. So habe er im Februar 2006 mit der Sichtung aller Heimatzeitungen aus dem LWW-Bereich begonnen und bei den Aktiven nachgefragt. „Das erste Ergebnis, dass es bereits elf Bundessprecher gegeben hat, war für viele bereits eine Überraschung und Ansporn für weitere Nachforschungen. Somit begann ich, mich intensiver mit Vorträgen und Artikeln zur Geschichte der LWW zu befassen. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der LWW und des 30. Patenschafts-Jubiläums mit dem Bundesland Hessen ergab sich die einmalige Gelegenheit, dieses Buch zu erstellen – auch mit der Hoffnung auf Nachahmer, in deren Büchern ich weiter nach Biographien noch fehlender LWW-Mitglieder suchen kann“, erläutert Autor Dr. Martin Sprungala.

Als profunder Kenner der Persönlichkeiten innerhalb der LWW geht er bereits in seinem Vorwort auf die Entwicklung der LWW ein. Erste Gruppen hatten sich bereits in den Jahren direkt nach 1945 und somit nach der Ankunft der Heimatvertriebenen in Westdeutschland gegründet. Die Mitglieder der LWW stammten aus den vier großen Siedlungsgebieten: Posener Land, Mittelpolen, Galizien und Wolhynien. Seit jeher ist die LWW von einem gemeinschaftsstiftenden Bewusstsein geprägt, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird. Jedoch schwindet die Erlebnisgeneration von Flucht und Vertreibung altersbedingt und es bleibt die Bekenntnisgeneration, die den Geist der LWW weiterträgt und auch zukünftig prägen wird. Ziel des Lexikons ist es, die Geschichte der einzelnen Verbände und Gliederungen innerhalb der LWW sowie einzelne Biografien darzulegen und für die Nachwelt zu dokumentieren. Wie Dr. Sprungala betont, bestand die Grundlage für seine Recherchen zu diesem Lexikon hauptsächlich aus den Mitteilungsblättern der einzelnen Gliederungen, die jedoch auf Grund von Platzmangel nie alle Berichte sämtlicher Kreisgruppen wiedergeben konnten. Als Fundgrube für die personenkundlichen Unterlagen diente ihm das Mitteilungsblatt Weichsel-Warthe, welches seit 1953 erscheint, sowie weitere Zeitschriften der Organisationen und das Jahrbuch Weichsel-Warthe, das seit 1955 jährlich herausgegeben wird. „Obwohl Dr. Sprungala selbst die Quellenlage als schwierig bezeichnet, ist es ihm gelungen, ein umfassendes Werk über die hauptsächlich ehrenamtlich Engagierten innerhalb der LWW zusammenzustellen“, betonte Margarete Ziegler-Raschdorf.

In einer Rezension, welche in den BdV-Nachrichten des Landesverbandes Baden-Württemberg erschienen ist und von Hans-Werner Carlhoff, Landesvorsitzender der LWW Baden-Württemberg, verfasst wurde, heißt es: „Insgesamt handelt es sich bei dem Lexikon um ein hilfreiches Nachschlagewerk, welches man in dieser Art und für die angesprochene Zeitepoche in dieser Präzision und Ausführlichkeit nur selten findet.“

Das biographische Lexikon wird seinem Untertitel „Wer ist und war wer in der LWW“ in jeder Weise gerecht. Denn neben dem Überblick über die Verbandsstrukturen, vom Bundesverband bis hin zu den einzelnen Kreisverbänden, in dem man beispielsweise erfährt, dass der Landesverband Hessen der LWW am 22.3.1953 gegründet wurde, enthält das Lexikon einen ausführlichen biographischen Teil. Auf gut 200 Seiten werden in rund 1.380 Kurzbiographien die verschiedenen Akteure der Landsmannschaft Weichsel-Warthe in unterschiedlicher Ausführlichkeit vorgestellt. So gibt es Personen, bei denen z.B. nur der Nachname bekannt ist und nur erwähnt werden kann, dass sie ein bestimmtes Amt innehatten, aber natürlich gibt es auch Persönlichkeiten, welche die LWW entscheidend geprägt haben und über die ein längerer Abschnitt nachzulesen ist.

„Dieses Lexikon mit seinen 288 Seiten ist einmalig und mir bleibt nur, Dr. Sprungala für seine jahrelange, aufwändige Arbeit an diesem Werk zu danken. Es ist ein großer Schatz für die Landsmannschaft und für viele Interessierte“, so die Landesbeauftragte abschließend.

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