Vor Ort zeichnete der Minister die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf, die Freiwillige Feuerwehr Bad Soden-Neuenhain sowie die Kinderfeuerwehren Wetzlar mit dem „Integrationspreis Brandschutz“ aus und übergab insgesamt fünf neue Feuerwehrfahrzeuge an unterschiedliche Wehren, die mit insgesamt knapp 274.000 Euro gefördert wurden. Darüber hinaus erhielt der LFV Hessen für unterschiedliche Projekte und Maßnahmen Zuwendungsbescheide in Höhe von mehr als 645.000 Euro.
„Die Hessische Landesregierung steht fest an der Seite des Landesfeuerwehrverbandes und der Feuerwehren in Hessen. Deshalb unterstützen wir die Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen und den Aus- sowie Neubau von Feuerwehrhäusern in noch nie dagewesenen Umfang. Um den unschätzbaren Wert des ehrenamtlichen Einsatzes der knapp 70.000 Helferinnen und Helfer in den rund 2.500 Feuerwehren in Hessen zu unterstreichen und die Arbeit der Freiwilligen vor Ort noch besser zu unterstützen, hat das Land beschlossen, die Investitionen in den Brandschutz weiter zu erhöhen: Allein die Garantiesumme für den Brandschutz in Hessen konnte in diesem Jahr auf 46 Millionen Euro erhöht werden. 2024 stehen sogar 47 Millionen Euro zur Verfügung“, hob Innenminister Peter Beuth hervor.
„Integrationspreis Brandschutz“ an drei Feuerwehren verliehen
Gerade in den hessischen Feuerwehren zeigt sich, wie ehrenamtlich engagierte Menschen mit unterschiedlichen beruflichen und persönlichen Hintergründen eine Gemeinschaft bilden und als Team wirken. Deshalb hat die Hessische Landesregierung gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband im Jahr 2016 eine Integrationskampagne gestartet. Mit Seminaren zur Stärkung der Interkulturellen Kompetenz an der Landesfeuerwehrschule, der finanziellen Unterstützung von Integrationsprojekten sowie der Verleihung des „Integrationspreises Brandschutz“ werden gemeinsam unterschiedliche Integrationsbemühungen der Feuerwehren unterstützt. Der „Integrationspreis Brandschutz“ ist mit 3.000 Euro dotiert.
- Die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf hat den Integrationspreis Brandschutz für die gelungene Integration eines syrischen Flüchtlings erhalten. Dieser wurde von den Feuerwehrangehörigen sowohl bei seiner erfolgreichen Ausbildung zum Feuerwehrmann als auch der Suche nach einer Wohnung und Arbeit aktiv unterstützt.
- Die Freiwillige Feuerwehr Bad Soden-Neuenhain verfolgt unter dem Leitbild „Feuerwehr für alle“ mit ihrer Integrationsarbeit u. a. das Ziel, Brandschutzaufklärung/-erziehung für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger zugänglich zu machen und über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr sowie das Ehrenamt aufzuklären. Dazu hat die Feuerwehr ihre Außendarstellung entsprechend auf die Gewinnung von Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet. Ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger werden von der Feuerwehr gezielt angesprochen, auch über ein mehrsprachiges Angebot in den Sozialen Medien. Seit 2021 gibt es einen Integrationsbeauftragten, der seitdem die Einsatzabteilung entsprechend schult. Er steht u. a. in Kontakt mit dem Ausländerbeirat und der Flüchtlingshilfe der Stadt Bad Soden am Taunus.
- Die Kinderfeuerwehren Wetzlar wurden ausgezeichnet für ihr Engagement zur Integration und Gewinnung von Kindern mit Migrationshintergrund. Dazu gehören unter anderem eine entsprechende Vorstellung der Kinder- und Jugendarbeit in der Presse, die Mitarbeit im Interkulturellen Rat der Stadt Wetzlar und an einer geplanten Informationsreihe für Menschen mit Migrationsgeschichte, bei der auch für ein Engagement in der Feuerwehr geworben wird, sowie eine interkulturelle Werbekampagne.
„Das kameradschaftliche Miteinander in den Feuerwehren ist eine hervorragende Möglichkeit, Menschen mit Migrationsgeschichte in unsere Gesellschaft zu integrieren und gleichzeitig Nachwuchskräfte zu gewinnen. Ich danke den Preisträgern sehr herzlich für ihr Engagement und ihren Einsatz für die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte. Sie haben sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Nachwuchsgewinnung und die Vielfalt in unseren Feuerwehren sehr verdient gemacht“, so Innenminister Peter Beuth.
Fünf neue Einsatzfahrzeuge und Zuwendungsbescheide für den LFV übergeben
Im Rahmen der Verbandsversammlung übergab Innenminister Peter Beuth den Verantwortlichen der Stadt Homberg (Efze) und Fritzlar-Ungedanken sowie der Gemeinden Niederaula-Mengshausen und Brachttal-Hellstein sowie der Gemeinde Friedewald-Feuerwehr Friedewald/Lautenhausen jeweils symbolisch ein neues Feuerwehrfahrzeug. Das Land förderte die Beschaffung der fünf neuen Feuerwehrfahrzeuge mit insgesamt knapp 274.000 Euro. Des Weiteren zeichnete Innenminister Peter Beuth Karlheinz Ladwig, langjähriges Mitglied der Freiwillige Feuerwehr Hanau – Klein-Auheim, für seine Verdienste für die Weiterentwicklung der Brandschutzerziehung in Hessen mit dem Silbernen Brandschutzverdienstzeichen als Steckkreuz für besondere Verdienste um den Brandschutz aus.
Darüber hinaus erhielt der Landesfeuerwehrverband Hessen insgesamt Zuwendungen in Höhe von mehr als 645.000 Euro. Mit über 336.000 Euro wird die Verbandsarbeit des LFV Hessen und das hessische Feuerwehrmusikwesen gefördert. Rund 309.000 Euro dienen unter anderem den Kinderfeuerwehren sowie der Brandschutzerziehung und-aufklärung.
Staatssekretär Stefan Sauer betont Weiterentwicklung der Ehrenamtskultur
Bereits am Vortag und im Rahmen des Vorempfangs der Verbandsversammlung betonte Staatssekretär Stefan Sauer, die Notwendigkeit optimaler Rahmenbedingungen für ein attraktives Ehrenamt. Sie sei die Grundvoraussetzung, um ausreichend Freiwillige für das Engagement in den hessischen Wehren gewinnen zu können: „Als Landesregierung haben wir gemeinsam und in Abstimmung mit dem Landesfeuerwehrverband ein ganzes Bündel an Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Feuerwehren in Hessen attraktiv zu halten und die Nachwuchsgewinnung bestmöglich zu unterstützen. Schließlich ist eines unserer vordringlichsten Anliegen, unser Angebot für eine wertschätzende Ehrenamtskultur im Brand- und Katastrophenschutz zukunftsgerecht weiterzuentwickeln, um den Brandschutz in Hessen auch künftig auf höchsten Niveau gewährleisten zu können.“
Jährlich stellt die Hessische Landesregierung rund 3,2 Millionen Euro für die Förderung des Ehrenamts im Brand- und Katastrophenschutz bereit, von denen 2,4 Millionen Euro in die Auszahlung der Anerkennungsprämie für langjährige Einsatzkräfte fließen. Darüber hinaus wurde in den vergangenen Jahren ein umfassendes Paket an Maßnahmen, Projekten und Initiativen zur Ehrenamtsförderung im Brand- und Katastrophenschutz auf den Weg gebracht. Dazu zählen unter anderem das Beratungsangebot der „Landesoffensive Nachwuchsgewinnung“ zur gezielten Bekanntmachung der angebotenen Maßnahmen und Projekte der hessischen Ehrenamtsförderung in dem Bereich, die Ausrichtung regionaler Ehrenamtsmessen und das Nachwuchsförderungsprojekt „Mehr Feuerwehr in die Schule“.
Ein weiterer Baustein für ein attraktives Ehrenamt ist eine zeitgemäße Aus- und Fortbildung der Feuerwehrangehörigen auf höchstem Niveau, weswegen das Land hierfür jährlich mehr als 16 Millionen Euro investiert. Weitere Maßnahmen sind unter anderem der Ausbau des e-Learning Angebotes an der Hessischen Landesfeuerwehrschule zur besseren Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie, Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt und das Nachwuchsförderungsprojekt „Mehr Feuerwehr in die Schule“.
Hintergrund
Allein im Jahr 2022 investierte das Land rund 20 Millionen Euro in die Förderung von kommunalen Feuerwehrfahrzeugen und -häusern. Damit förderte das Land 175 Fahrzeuge und 60 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern und erreichte erneut eine Förderquote von mehr als 90 Prozent. Damit verbleibt die Förderquote auf dem sehr hohen Niveau der Vorjahre. Basis der Fördermaßnahmen bildet die Garantiesumme für den Brandschutz, die im Jahr 2022 auf 43 Millionen Euro angehoben wurde. Im laufenden Jahr 2023 steigt die Garantiesumme um weitere drei auf nunmehr 46 Millionen Euro. Mit der Anhebung der Garantiesumme um zusätzliche zwei Millionen Euro jeweils für die Jahre 2023 und 2024 wird die lineare Erhöhung der Gesamtfördersumme pro Förderantrag um rund zehn Prozent ermöglicht. Damit hat die Landesregierung schon jetzt das Versprechen des Koalitionsvertrags, die Garantiesumme bis zum Ende der Legislaturperiode auf mindestens 45 Millionen Euro zu erhöhen, mehr als erfüllt. Im kommenden Jahr 2024 wird eine Garantiesumme von 47 Millionen Euro zur Verfügung stehen.