Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Wohnungseinbrüche in den letzten 5 Jahren fast halbiert

Mit der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit an diesem Sonntag verstärkt die hessische Polizei ihre Kontroll- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls (WED). In den kommenden Wochen und Monaten wird sie mit vermehrten Polizeikontrollen sowie offenen und verdeckten Fahndungsaktionen gegen Einbrecher vorgehen und die Bürgerinnen und Bürger über Präventionsangebote verstärkt informieren.

„Die Bürgerinnen und Bürger in Hessen können sich in den eigenen vier Wänden sicher fühlen. Der Kampf gegen Einbrecher in Hessen wird erfolgreich geführt, die Zahl der Einbrüche hat sich in den letzten fünf Jahren fast halbiert. Wir werden unseren Ermittlungsdruck auf Einbrecher aber auch künftig hochhalten, denn sie verursachen nicht nur Sachschäden. Sie dringen in die Privatsphäre ein und hinterlassen oft verängstigte Menschen. Um solche Taten zu verhindern, wird die hessische Polizei weiter präventiv informieren und mit intelligenten IT-Lösungen und länderübergreifenden Kooperationen konsequent gegen Einbruchsdiebstahl vorgehen“, so Innenminister Peter Beuth.

Wohnungseinbrüche haben sich in Hessen in den vergangenen fünf Jahren halbiert – Fallzahlen in 2022 wieder gestiegen

In den Pandemiejahren verzeichnete die hessische Polizei im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl einen deutlichen Rückgang. Die Bürgerinnen und Bürger befanden sich vermehrt im Homeoffice und verblieben aufgrund des hohen Pandemiegeschehens häufiger in ihrem häuslichen Umfeld. Unabhängig von Pandemie-Effekten waren die Einbruchzahlen in den Jahren zuvor aber bereits erheblich zurückgegangen.

Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls (WED) war im Jahr 2022 ein Anstieg der Fallzahlen von 3.858 auf 4.275 (davon 2.287 Versuche) festzustellen. Pro 100.000 Einwohner wurden im Jahr 2022 damit in Hessen 68 Einbrüche in Wohnungen verübt. Im Jahr 2021 waren es 61, im Jahr 2020 noch 82. Die Einbruchzahlen in den Jahren 2017, 2018, 2019, 2020 und 2021 gingen jeweils deutlich zurück. Für den Gesamtzeitraum von 2017 (8.287 Fälle insgesamt) bis einschließlich 2022 (4.275 Fälle insgesamt) beträgt der Rückgang rund 48 Prozent. Für das laufende Jahr 2023 ist ein steigender Trend der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen.

Wohnungseinbrecher nutzen Abwesenheiten von Bürgerinnen und Bürgern, da unbeleuchtete Räume, leere Carports oder Garagen Rückschlüsse auf die An- und Abwesenheit der Bewohner geben. Erhöhte Präsenzzeiten in den Arbeitsstätten nach Rückgang des Pandemiegeschehens führten und führen wieder zu mehr Tatgelegenheiten für örtliche und reisende Täter.

Einsatz der innovativen Prognosesoftware „KLB-operativ“

Bei der Bekämpfung des Deliktfelds setzt die Polizei auf einen Mix aus Prävention, Repression und modernster Technik. So sind auch in der jährlichen „Dunklen Jahreszeit“ im Zeitraum der Umstellung auf die Winterzeit verstärkte Polizeikontrollen und Fahndungsaktionen geplant, bei der erneut die inzwischen bewährte Prognosesoftware „KLB-operativ“ zum Einsatz kommt. Sie leitet aus polizeilichen Datenbeständen räumliche und zeitliche Schwerpunkte zu Wohnungseinbrüchen ab und erkennt damit Verhaltensmuster von sogenannten reisenden Tätern. Darüber hinaus wird die Polizei auch gegenüber „örtlichen Tätern“ mit verstärkter Präsenz von Einsatzkräften entgegentreten, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken.

Hessen investiert weiter in Sicherheit: Digitalisierungsoffensive der hessischen Polizei

In Sachen Sicherheit setzt die Landesregierung verstärkt auf digitale Ermittlungswerkzeuge und modernste Ausstattung für die Polizistinnen und Polizisten. Dazu hat die Hessische Landesregierung 2022 als erstes Bundesland alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hessischen Polizei mit einem eigenen Smartphone ausgestattet. Für die Maßnahmen der Digitalen Strategie Hessen sollen im Polizeibereich in den Jahren 2023 und 2024 Mittel in Höhe von sechzehn Millionen Euro bereitgestellt werden. Unter anderem dienen diese der Fortentwicklung des Einsatzes mobiler IT, dem Ausbau von Cloud-Computing sowie der Einführung neuer Plattformtechnologien. Im Kampf gegen Organisierte Kriminalität, Extremismus und Terrorismus sowie auch gegen Einbrecher und Geldautomatensprenger werden die polizeilichen Auswertungs- und Analysetools weiter verbessert. Darüber hinaus wird weiter in die Entwicklung von Apps wie etwa zur Aufnahme von Verkehrsunfällen oder Strafanzeigen investiert. Hierfür stehen 2023 und 2024 jeweils 16 Millionen Euro zur Verfügung.

Hessische Bürger können zum Einbruchschutz beitragen

Neben einem anhaltend hohen Kontrolldruck und einer erfolgreichen Länderkooperation mit täterorientierten Ermittlungen, setzt die hessische Polizei bewusst auf kostenlose kriminalpolizeiliche Beratungen für Bürgerinnen und Bürger. Damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen, empfiehlt die Polizei neben einem sicherheitsbewussten Verhalten einen soliden Grundschutz von Fenstern und Türen. Dieser steht an erster Stelle und wird im Idealfall um Einbruchmeldetechnik ergänzt. Hierfür stehen in jedem der sieben hessischen Polizeipräsidien Beraterinnen und Berater der kriminalpolizeilichen Prävention zur Verfügung, die interessierte Bürgerinnen und Bürger kostenfrei und neutral beraten.

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