Eine Gruppe von Schülern steht mit dem Landesbeauftragten Hofmeister auf Treppenstufen. Die Schüler halten Tüten mit Hessen Logo in der Hand

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Sonderlehrgang fördert junge Zugewanderte in Hasselroth

Mit einer Einschulungsfeier begann dieser Tage der zweijährige Sonderlehrgang an der Hessischen Fördereinrichtung für junge Zugewanderte in Hasselroth.

Die im Main-Kinzig-Kreis ansässige Einrichtung ist mittlerweile der einzige in ganz Deutschland verbliebene Standort, wo junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler – seit 2010 können auch Zugewanderte aus anderen Herkunftsländern in den Sonderlehrgang aufgenommen werden – durch gezielte Weiterqualifizierung die allgemeine Hochschulreife erwerben können.

Hessens Landesbeauftragter für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Andreas Hofmeister MdL, war zur Begrüßung der 21 neuen Sonderlehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor Ort und hob in seiner Ansprache die bundesweite Strahlkraft dieses besonderen Angebots hervor: „Die Fördereinrichtung in Hasselroth zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife ist der letzte verbliebene Bildungsstandort dieser Art im gesamten Bundesgebiet. In einem für ganz Deutschland einmaligen Sonderlehrgang werden hier die erforderlichen Grundlagen für ein Studium bzw. eine weitere Ausbildung vermittelt. Die Erfolgsquote liegt bei über 90 Prozent und spricht für sich. Aufgrund dessen ist Hasselroth eine überaus bedeutsame Einrichtung für die berufliche Zukunft einer jeden Teilnehmerin und eines jeden Teilnehmers und trägt zugleich zur Verringerung des Fachkräftemangels in anspruchsvollen Berufs- und Studienfeldern bei. Damit hat die Hessische Fördereinrichtung nicht nur für die schulische und berufliche Integration, sondern insbesondere für eine langfristige gesellschaftliche Eingliederung von jugendlichen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern einen bedeutenden überregionalen Stellenwert.“

Sonderlehrgang sichert Bildung und Integration mit Zukunft

Der Sonderlehrgang kombiniert Unterricht, Unterbringung, Verpflegung sowie sozialpädagogische Betreuung und wird seit Jahrzenten (erstmals 1992) erfolgreich durchgeführt. Die schulische Ausbildung erfolgt in Hanau in Kooperation mit der Ludwig-Geißler-Schule, die unter anderem mit der Otto Benecke Stiftung e.V. das Auswahlverfahren für den Sonderlehrgang durchführt. Insofern wurden die neuen Sonderlehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer insbesondere vom Einrichtungsleiter Michael König vom Regierungspräsidium Darmstadt, dem Abteilungsleiter Benjamin Schlögel von der Ludwig-Geißler-Schule Hanau sowie dem Koordinator des Sonderlehrgangs, Christoph Fischer, willkommen geheißen. Alle würdigten die Bedeutung des Sonderlehrgangs und hoben die einmalige Chance und den Praxisnutzen für die Teilnehmer hervor.

Mit dem Ankauf von drei ehemaligen Bundesgebäuden durch das Land Hessen im Jahr 2024 wurde die langfristige Zukunft des Standorts gesichert – ein klares Bekenntnis zu diesem seit Jahrzehnten bewährten Modell.

Hofmeister: „Die Fördereinrichtung in Hasselroth bietet jungen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern die Chance, schulischen Erfolg, gesellschaftliche Teilhabe und berufliche Perspektiven zu verbinden. Hessen setzt damit ein starkes Zeichen für Integration und Fachkräftesicherung und wir wollen den Standort darüber hinaus künftig in ein Kultur-, Weiterbildungs- und Begegnungszentrum weiterentwickeln.“

Zum Abschluss dankte der Landesbeauftragte allen, die dieses lang bewährte, erfolgreiche Projekt zur schulischen Fortbildung und Integration, insbesondere für junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, tragen und wünschte den neuen Sonderlehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmern viel Erfolg, Ausdauer und alles Gute für die kommende Zeit. Passend zum Schulstart gab es dann noch für alle eine Hessen-Tüte mit Buchgeschenk.