Mit der Teilnahme an dem Programm möchte die Stadt künftig mit einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz die Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger stärken.
„Bad Wildungen ist eine in der Prävention sehr engagierte Kommune. Bereits im KOMPASS-Programm wurden zahlreiche passgenaue Maßnahmen wie die Einrichtung einer Task-Force zur Erhöhung der Sauberkeit auf öffentlichen Plätzen, die Beauftragung einer Schutzfrau vor Ort und die Einführung des Freiwilligen Polizeidienst umgesetzt, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Auch der Präventionstag mit einem Markt der Möglichkeiten, Mitmachaktionen, Informationsständen sowie einem bunten Bühnenprogramm, den die Stadt dieses Jahr schon zum dritten Mal durchführt, ist ein sichtbares Zeichen des Engagements der Verantwortlichen für die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger. In Bad Wildungen wird Prävention aktiv mit Leben gefüllt und gelebt. Für ihr Engagement zur Verbesserung der subjektiven Sicherheitslage hat die Stadt im Mai vergangenen Jahres das KOMPASS-Sicherheitssiegel erhalten.
Zivilcourage und Sicherheitsgefühl stärken
Es freut mich, dass Bad Wildungen nun auch am Programm ,Gewalt-Sehen-Helfen‘ teilnimmt. Als ein Projekt der Landes-Gewaltpräventionsinitiative ,Netzwerk gegen Gewalt‘ soll mit dem Programm die Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden, indem ihre Helferkompetenz gezielt weiterentwickelt wird. Dazu werden in Bad Wildungen künftig Seminare und Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger angeboten. Die speziell vom Land ausgebildeten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sensibilisieren dafür, gewaltgeneigte Situationen frühzeitig zu erkennen und vermitteln konkrete Tipps beziehungsweise Informationen zum richtigen Helferverhalten und Verhalten in potentiell gefährlichen Situationen. So werden die Bürgerinnen und Bürger Bad Wildungens künftig darin gestärkt, Zivilcourage noch engagierter zu leben und zu helfen, ohne sich selbst zu gefährden. Außerdem erkennen sie leichter potentiell gewalttätige Situationen und können diese vermeiden und sind eher für Missstände wie überfüllte Mülleimer oder Farbschmierereien sensibilisiert. Insgesamt profitiert davon das Verantwortungsbewusstsein für unser Gemeinwesen.
Mit der Teilnahme an dem Programm ,Gewalt-Sehen-Helfen‘ hat Bad Wildungen die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Zivilcourage und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger weiter gestärkt wird. Damit setzt Bad Wildungen ganz im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Ansatzes in der Prävention auf die Einbindung und Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger. Ich danke den Verantwortlichen von Bad Wildungen für ihr Engagement für eine sichere Stadt mit einem gestärkten Sicherheitsgefühl sowie allen Bürgerinnen und Bürgern Bad Wildungens für ihre gelebte Zivilcourage. Es freut mich, wenn die Angebote von ,Gewalt-Sehen-Helfen‘ auch in Bad Wildungen rege genutzt werden, damit ,Hinsehen‘ künftig dank der entsprechenden Handlungskompetenzen noch aktiver geschieht. Sicherheit geht alle an und kann am besten gemeinsam und generationenübergreifend gewährleistet werden.“
Hintergrund
Mit dem Programm „Gewalt-Sehen-Helfen“ möchte die Hessische Landesregierung seit 2005 die Zivilcourage hessenweit fördern. Das Programm steht Städten, Gemeinden und Landkreisen offen. „Gewalt-Sehen-Helfen“, das ursprünglich 1997 von der Stadt Frankfurt entwickelt wurde, verfolgt einen konsequent gewaltfreien, deeskalierenden, opferzentrierten und gemeinwesenorientierten Ansatz. Es fördert die Helferkompetenz und stellt ein Stück Lebenskompetenz für den Alltag dar.
Das Seminarangebot wird durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gedeckt, die durch Landestrainerinnen und Landestrainer ausgebildet werden. In den Kommunen bzw. Landkreisen bieten die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Seminare für interessierte Bürgerinnen und Bürger, z. B. in Vereinen oder an Volkshochschulen, an. Das „Netzwerk gegen Gewalt“ organisiert und finanziert die Aus- und Fortbildungsveranstaltungen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die Organisation und Durchführung von Seminaren durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren obliegt den Kommunen. Eine Teilnahme an dem Programm ist für die Kommune kostenlos. Heute bieten bereits über 20 hessische Städte und Landkreise das Zivilcourage-Programm ihren Bürgerinnen und Bürgern an und haben eigene Multiplikatoren zur Schulung ihrer Bürgerinnen und Bürger ausgebildet. Die Polizei beteiligt sich an diesen Schulungen.