Hierdurch unterstützt das Land die kommunalen Entscheidungsträger bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger. Die Informationsveranstaltung ist Teil einer hessenweiten Reihe. Weitere Informationsveranstaltungen werden in Südhessen in Darmstadt am 25. September 2025 sowie in Mittelhessen in Grünberg am 29. September 2025 folgen.
Martin Rößler: „Die Ereignisse im Ahrtal und im Erftkreis im Juli 2021 haben gezeigt, welche verheerenden Auswirkungen Hochwasser- und Starkregenereignisse haben können. Auch in Hessen waren im August 2024 im Landkreis Kassel schwere Schäden durch Starkregenereignisse zu verzeichnen. Dies zeigt, dass sich auch die hessischen Kommunen auf solche Ereignisse vorbereiten müssen. Im Krisenfall ist der Bürgermeister der erste behördliche Einsatzleiter, und die Gemeinden sind – als unterste Ebene im Staatsaufbau – die erste Anlaufstelle für die Bevölkerung. Das Land unterstützt seine Kommunen beim Hochwasser- und Katastrophenschutz durch vielfältige Maßnahmen. Ich danke allen, die auf der Ebene des Landes und der Kommunen einen Beitrag dazu leisten, unsere Städte und Gemeinden für Hochwasserereignisse zu wappnen.“
Dauerhafte Vorbereitung auf Klimawandel
Landwirtschaftsstaatssekretär Michael Ruhl ergänzte: „Hochwasserschutz ist keine Einmalaufgabe, sondern eine Daueraufgabe. Der Klimawandel ist Realität – mit häufigeren Extremwetterereignissen, mehr Starkregen und daraus resultierenden Überschwemmungen. Wir können solche Ereignisse nicht verhindern. Aber wir können und müssen uns gut darauf vorbereiten. Der Hessischen Landesregierung ist es ein zentrales Anliegen, gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Kommunen für einen umfassenden Informationsaustausch zu sorgen. Nur durch ein abgestimmtes Vorgehen auf allen Verwaltungsebenen kann sichergestellt werden, dass im Hochwasser- und Katastrophenfall zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger zielgerichtet und wirkungsvoll gehandelt wird.“
Hessen setzt dabei auf einen verantwortungsvollen, ganzheitlichen Hochwasserschutz. Er steht auf drei starken Säulen: dem technischen Schutz – mit Deichen und Rückhaltebecken, dem klugen Flächenmanagement – durch das Freihalten von Überschwemmungsflächen und der Vorsorge – mit verlässlichen Warnsystemen und vorausschauender Planung. Das Land stellt dafür jedes Jahr rund 16 Millionen Euro bereit und unterstützt über die Förderrichtlinie Hochwasserschutz die Kommunen gezielt.
Ausstattung und Einsatzmittel für Katastrophenschutz
Das Land hat in den vergangenen Jahren zudem eine Vielzahl an Sondereinsatzmitteln für die Katastrophenschutzeinheiten beschafft, die insbesondere bei Hochwasser- und Starkregenereignissen eingesetzt werden können. Zuletzt waren dies 26 hochgeländegängige Gerätewagen-Logistik Katastrophenschutz, die mit einem Ladekran ausgestattet sind und bis zu einer Wassertiefe von 1,20 Meter und mit unterschiedlichen Modulen eingesetzt werden können. Mit den drei Modulen Hochwasser, Evakuierung und Vegetationsbrandbekämpfung gibt es verschiedene Einsatzmöglichkeiten. So können Menschen aus Hochwassergebieten oder sonstigen schwierigen Lagen mit zerstörter Infrastruktur gerettet oder Mittel für den Einsatz in Hochwassergebiete transportiert werden. Bei dieser deutschlandweit einzigartigen Beschaffungsaktion hat das Land rund 21 Millionen Euro für die Stärkung des Katastrophenschutzes ausgegeben.
Darüber hinaus bietet das Land aktuell ein umfangreiches Schulungsangebot für Katastrophenschutz- und Verwaltungsstäbe aller Katastrophenschutzbehörden in Hessen an. Dazu gehört auch die Schulung von Multiplikatoren, die künftig den kreisangehörigen Kommunen als Ansprechpartner im Stabsausbildungsfragen dienen sollen.
Finanzielle Hilfe nach Hochwasserereignissen
Nach einem Hochwasser- oder Starkregenereignis bietet das Land Hilfe für Geschädigte im Rahmen von Finanzhilfeaktionen nach den Elementarschäden-Richtlinien an. So hat das Land nach den Hochwasserereignissen in Nordhessen gemeinsam mit dem Landkreis Kassel Finanzhilfen im Umfang von über 280.000 Euro an geschädigte Privatpersonen, Betriebe und Vereine ausgeschüttet. Auch für kommunale Hochwasserschäden bietet das Land Unterstützungsmöglichkeiten an, und zwar durch Zuweisungen aus dem Landesausgleichsstock. Dies war auch bei mehreren Kommunen aus dem Landkreis Kassel im Zusammenhang mit Hochwasserschäden der Fall.