Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Stadt Wetzlar erhält Förderung in Höhe von 50.000 Euro

Aus Mitteln des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ werden auch kommunale Akteure in den Regionen Hessens gefördert.

Seit Beginn der zweiten Förderperiode des Landesprogramms im Jahr 2020 können „Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention“ – kurz DEXT-Fachstellen in jedem Landkreis, jeder kreisfreien Stadt und jeder Sonderstatus-Stadt eingerichtet werden.

Die DEXT-Fachstelle der Stadt Wetzlar wurde im Jahr 2020 eingerichtet. In den Jahren 2021 bis 2024 wurden jeweils bis 50.000 Euro Fördermittel für die DEXT-Fachstelle bewilligt. Die DEXT-Fachstelle der Stadt Wetzlar widmet sich Maßnahmen zur phänomenübergreifenden Extremismusprävention und Demokratieförderung. Phänomenübergreifend bedeutet in diesem Kontext, dass verschiedene Formen von Radikalisierung in den Blick genommen werden. Dazu gehören Phänomene wie Rechtsextremismus, Linksextremismus, Extremismus mit Auslandsbezug, Antisemitismus, Islamismus, Muslimfeindlichkeit und vieles mehr.

Demokratieförderung hat höchste Priorität

Innenminister Roman Poseck erklärte während der Bescheidübergabe an den Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar, Manfred Wagner: „Der Schutz unserer Demokratie ist gerade in der heutigen Zeit von überragender Bedeutung. Unsere Sicherheit und unser Wertesystem werden von außen und innen bedroht. Wir erleben ein Erstarken radikaler und demokratiefeindlicher Kräfte. Der Rechtsextremismus ist nach wie vor die größte Bedrohung für unsere Demokratie. Aber auch der Islamismus und Salafismus sowie der Linksextremismus greifen die Grundlagen unseres Staates an. Mehr denn je kommt es in diesen herausfordernden Zeiten auf die Wehrhaftigkeit unseres demokratischen Rechtsstaats an. Dafür brauchen wir auch das Engagement der gesamten Gesellschaft.

Deshalb freue ich mich, dass wir auch im kommenden Jahr die DEXT-Fachstellen mit 50.000 Euro fördern können. Heute erhält die Stadt Wetzlar, die sich bereits seit fünf Jahren für Demokratieförderung und gegen Extremismus einsetzt, die Förderung für das Jahr 2025. Die Demokratieförderung hat für die Hessische Landesregierung auch weiter höchste Priorität. Es freut mich, dass wir das Förderniveau im kommenden Jahr trotz der schwierigen Haushaltslage aufrechterhalten können. Nach aktuellen Stand stehen auch für 2025 wieder rund zwei Millionen Euro zur Förderung von 29 DEXT-Fachstellen bereit.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Projekte an den richtigen Stellen ansetzen und somit einen wichtigen Beitrag für eine gute Zukunft unserer Demokratie leisten.“

Hintergrund

Ziel der DEXT-Fachstellen ist es, bestehende Sozialstrukturen im Bereich der Demokratie- und Präventionsarbeit und Vernetzungsarbeit zu stärken. Darüber hinaus werden Erst- und Verweisberatung wird seitens der DEXT-Fachstelle angeboten.
Die Präventionsarbeit der DEXT-Fachstelle Wetzlar fokussiert sich auf die kommunalen Bedarfe und entwickelt in Zusammenarbeit mit bereits aktiven Akteuren vor Ort Maßnahmen, um in den entsprechenden Phänomenbereichen aktiv zu werden.

Die DEXT-Fachstelle der Stadt Wetzlar befindet sich zusammen mit der DEXT-Fachstelle des Lahn-Dill-Kreises und Ansprechpartnern der Polizei sowie Kollegen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ im 2021 neu eröffneten „Haus der Prävention“ in Wetzlar. Weiterhin ist das Hessische Kultusministerium mit einem eigenen Büro im Haus vertreten. Das „Haus der Prävention“ bietet die einmalige Möglichkeit, durch die räumliche Nähe wichtiger Akteure in der Präventionsarbeit maximale Synergieeffekte zu erzielen und die Arbeit ressortübergreifend zu gestalten. Durch die Vielfalt der Kooperationspartner und der damit einhergehenden Kompetenzbündelung handelt es sich beim „Haus der Prävention“ um ein hessenweites Pilotprojekt.