Innenminister Roman Poseck sowie weitere offizielle Personen und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr stehen in einer Reihe vor einem Feuerwehrwagen

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Wechselladerfahrzeug Tank an Hüttenberg übergeben

Innenminister Roman Poseck hat an der feierlichen Übergabe eines Wechselladerfahrzeugs Tank (WLF Tank) des Fördervereins Freiwilligen Feuerwehr Hüttenberg e.V. an die Gemeinde Hüttenberg teilgenommen. Neben dem Minister waren auch der Bürgermeister der Gemeinde Hüttenberg, Oliver Hölz, und der Vorsitzende des Fördervereins, Manfred Adam, vor Ort.

Innenminister Roman Poseck führte in seinem Grußwort aus: „Die heutige feierliche Übergabe in Hüttenberg ist ein beeindruckendes Beispiel für gelebten Gemeinsinn und tief verwurzeltes Verantwortungsbewusstsein. Dass sich der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hüttenberg e.V. entschlossen hat, nicht nur ein gebrauchtes Wechselladerfahrzeug zu beschaffen, sondern dieses auch vollständig zu einem einsatzfähigen Feuerwehrfahrzeug umzurüsten und zusätzlich noch einen neuen Abrollbehälter für Löschwasser anzuschaffen, ist alles andere als selbstverständlich. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Beteiligten für diesen außergewöhnlichen Einsatz.

Das Engagement, 55.000 Euro aus Eigenmitteln sowie weitere 25.000 Euro durch Spenden zu mobilisieren, zeigt, wie engagiert die Menschen in Hüttenberg sind und welchen Stellenwert der Brandschutz vor Ort einnimmt. Diese Investition stärkt den Brandschutz gezielt und schafft wertvolle Einsatzmöglichkeiten – vor allem in Zeiten, in denen Wetterextreme und komplexe Einsatzlagen zunehmen.

Eine moderne und leistungsfähige Feuerwehr benötigt nicht nur motivierte und gut ausgebildete Einsatzkräfte, sondern auch eine Fahrzeug- und Gerätetechnik, die auf dem Stand der Zeit ist. Das heute übergebene Fahrzeug wird einen wichtigen Beitrag leisten, um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr Hüttenberg auch künftig sicherzustellen. Zugleich erinnert es uns daran, wie wichtig gut ausgestattete Feuerwehrhäuser mit geeigneter Infrastruktur sind, damit solche Fahrzeuge fachgerecht untergebracht und einsatzbereit gehalten werden können.

Ich danke der Freiwilligen Feuerwehr Hüttenberg und ihrem Förderverein für ihren unermüdlichen Einsatz – ihr Engagement ist ein Vorbild für ganz Hessen.“

Hintergrund zur Freiwilligen Feuerwehr Hüttenberg

Die Freiwillige Feuerwehr Hüttenberg umfasst fünf Ortsteilfeuerwehren mit über 150 aktiven Einsatzkräften. Zudem engagieren sich 59 Mitglieder in fünf Jugendfeuerwehren und 65 Mitglieder in vier Kindergruppen. Die Ehren- und Altersabteilung zählt 43 Mitglieder. Im Jahr 2024 absolvierte die Feuerwehr insgesamt 68 Einsätze. 

Umfangreiche Investitionen im Brand- und Katastrophenschutz 

Die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes ist für die Hessische Landesregierung ein Schwerpunkt. Im Rahmen seiner Unterstützung investiert das Land schon seit Jahren in Feuerwehrfahrzeuge, -häuser und -technik, aber zum Beispiel auch in die Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften. Allein im vergangenen Jahr wurden 145 Fahrzeuge und 85 Baumaßnahmen an Feuerwehrhäusern mit rund 20 Millionen Euro gefördert. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Förderung von mehr als 1.700 Einsatzfahrzeugen und mehr als 550 baulichen Maßnahmen insgesamt fast 200 Millionen Euro. Im Jahr 2025 wird die Hessische Landesregierung weiter zielgerichtet in den Brand- und Katastrophenschutz investieren und die Einheiten bedarfsgerecht stärken. Hierfür stellt das Land für 2025 insgesamt rund 69 Millionen Euro bereit. Hinsichtlich der kommunalen Feuerwehren werden allein zur Förderung von Fahrzeugbeschaffungen und Neubaumaßnahmen voraussichtlich rund 21 Millionen Euro aufgewendet.

Der Landkreis Lahn-Dill, dem Hüttenberg angehört, profitierte von den Mitteln des Landes. Alleine in den letzten zwei Jahren wurden insgesamt 19 Fahrzeuge sowie acht bauliche Maßnahmen mit mehr als 4.1 Millionen Euro gefördert. Im vergangenen Jahr 2024 wurde Zuwendungen für zehn Fahrzeuge und sechs bauliche Maßnahmen in Höhe von mehr als 2.7 Millionen Euro bewilligt und vorbeschieden.

Bürokratieabbau zur Entlastung von Feuerwehrkräften und Kommunen

Die Landesregierung möchte, dass die Städte, Gemeinden und Ehrenamtlichen sich im Brand- und Katastrophenschutz auf das Wesentliche konzentrieren können und sie möglichst frei von unnötigen bürokratischen Standards sind. Deshalb hat das Innenministerium gezielte Maßnahmen umgesetzt und prüft weitere Schritte. Dazu gehört unter anderem der Abschluss einer Zielvereinbarung zwischen der Unfallkasse Hessen (UKH) zur Entbürokratisierung der Prüfung von Feuerwehrhäuser durch den Technischen Prüfdienst Hessen (TPH). Künftig werden in Abstimmung zwischen Kommune und dem TPH Abweichungen von Normvorgaben Bereichen wie „Sicherheitsabstände in Fahrzeughallen“, „Sicherheitsabstände an Feuerwehrtoren“ und getrenntgeschlechtliche Toiletten- und Sanitäranlagen nicht mehr als „rote Mängel“ im Prüfbericht vermerkt, wenn der Normzweck auf andere Weise erreicht werden kann und die Sicherheit der Einsatzkräfte nicht gefährdet ist. Abgeschafft wurde die jährliche Vorlage von Fahrtenbüchern für Katastrophenschutz-Fahrzeuge bei der unteren Katastrophenschutzbehörde; künftig erfolgt nur noch eine stichprobenweise Kontrolle. Des Weiteren wurde die Farbvorgabe für die Feuerwehrbekleidung aufgehoben. Darüber hinaus wird der Vorschriftenbestand im Brand- und Katastrophenschutz gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband überprüft mit dem Ziel der Identifizierung von unnötigen Standards. Eine Bund-Länder-Initiative, die Hessen auf der Innenministerkonferenz angestoßen hat, verfolgt das Ziel, abbaubedürftige Standards und Vorgaben im Bundesrecht zu identifiziert und mit dem zuständigen Bundesressort Vereinfachungsmöglichkeiten zu prüfen.