Innenminister Roman Poseck führte in seinem Grußwort aus: „Am morgigen 9. November erinnern wir an 35 Jahre Mauerfall. 28 Jahre lang hat die Berliner Mauer Ost und West getrennt und das Leben der Menschen bestimmt. Die Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR haben mutig und entschlossen für Demokratie und Freiheit gekämpft. Die friedliche Revolution und die deutsche Einheit sind ein Glücksfall der deutschen Geschichte, der zeigt, dass sich der Einsatz für unsere demokratischen Werte lohnt. Auch heute gilt es, angesichts der vielfältigen Bedrohung von innen und außen, unsere Demokratie, Freiheit und Toleranz zu verteidigen.“
Der Schifflersgrund ist ein Ort mit einer sehr bewegten und bewegenden Vergangenheit
Ab 1945 wird die markante Geländesenke an der hessisch-thüringischen Grenze mehrfach zum Schauplatz prägender Ereignisse der deutschen und europäischen Geschichte. Ab 1952 standen hier Sperranlagen der DDR. Zunächst führte ein Stacheldrahtzaun durch die Senke. Anfang der 1970er Jahre wurde dieser durch einen Metallgitterzaun mit Betonpfosten ersetzt.
Der Innenminister erklärte weiter: „Es freut mich besonders, dass wir heute vor dem historischen Hintergrund zusammengekommen sind, um das Grenzmuseum Schifflersgrund wieder zu eröffnen. Das Museum macht die deutsch-deutsche Geschichte erlebbar und gibt einen Einblick in die oft schmerzhaften Erinnerungen, die mit der Teilung Deutschlands verbunden sind. Die Gedenkstätte informiert auch über das System der Grenzsicherung der DDR. Ich begrüße es sehr, dass sich die Zivilgesellschaft hier vor Ort gegen das Vergessen engagiert. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag, um die zur Erinnerungskultur wachzuhalten.“
Nach der Eröffnung vor über 30 Jahren war eine Neukonzeption und Modernisierung des Museums notwendig, um eine zeitgemäße Erinnerungskultur zu ermöglichen. 260 Bilder, 110 Dokumente und 98 Objekte sowie zehn Medienstationen mit über 150 Zeitzeugenvideos vermitteln anschaulich und zugleich modern die Geschichte der Grenze. „Es ist wichtig, dass sich das Museum moderner aufstellt, um auch jüngere Menschen zu erreichen. Ich möchte allen danken, die an der Realisierung dieses Projekts mitgewirkt haben – insbesondere den Initiatoren und den ehrenamtlichen Helfern. Ich wünsche dem Museum viel Erfolg und bin mir sicher, dass die Besucher zum Nachdenken und Innehalten angeregt und wertvolle Erkenntnisse aus ihrem Besuch mitnehmen werden“, so Roman Poseck abschließend.